Mit dem kühleren Wetter im Herbst kommen alljährlich Erkältungen und die Grippe. Es wird gehustet, geschnieft und geniest – besonders in Apotheken wird dies spürbar, wo entsprechende Medikamente vermehrt nachgefragt werden. Viele Betroffene sind unsicher, ob sie an einer Erkältung, Grippe oder gar an Corona leiden. Obwohl die Symptome ähnlich sind, können Fachleute sie gut unterscheiden.
Grippe oder Erkältung?
Grippesymptome sind plötzlich auftretendes hohes Fieber (über 38 Grad), Schüttelfrost, Husten, Halsweh, Kopf- und Gliederschmerzen. Erkrankte sind matt, müde und hüten das Bett. Corona, das nach wie vor grassiert, löst ähnliche Symptome wie die Grippe aus. Ein Test schafft Klarheit. Die typischen Symptome einer Erkältung sind dagegen milder: eine laufende Nase, Husten, kratziger Hals, manchmal begleitet von erhöhter Temperatur.
Wie sieht ein klassischer Krankheitsverlauf aus?
Das Fieber lässt zwar bei genügend Bettruhe nach einigen Tagen nach. Doch die Grippe, auch Influenza genannt, kann bis zur vollständigen Genesung zwei Wochen dauern. In der Schweiz führt die Grippe zu fast 275’000 Arztkonsultationen. Aufgrund von Komplikationen kommt es zu mehreren Tausend Hospitalisationen und mehreren Hundert Todesfällen.
Was sind mögliche Komplikationen?
Eine Grippe kann zu schweren Komplikationen führen wie Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündungen und kann in seltenen Fällen sogar Herzmuskelentzündungen oder neurologische Probleme auslösen.
Wie werden Viren übertragen?
Die Grippe wird durch Influenza-A- und -B-Viren übertragen, meist durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen im Kontakt mit ansteckenden Personen, aber auch durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen.
Was sind die Folgen der Grippewelle?
Die Grippewelle führt gemäss dem Überwachungssystem Sentinella zu fast 275’000 Arztkonsultationen. Aufgrund von Komplikationen kommt es zu mehreren Tausend Hospitalisationen. Entsprechend kostspielig sind die Folgen: die Kosten im Gesundheitssystem werden auf rund 100 Millionen Franken geschätzt. Dazu kommen laut Infovac volkswirtschaftliche Kosten für den Arbeitsausfall in der Höhe von rund 300 Millionen Franken. Aus diesem Grund übernehmen viele Firmen die Kosten für die Grippeimpfung.
Wie wird die Grippesaison 2024/25?
So sicher wie der Winter kommt, kommt auch die Grippe. Aber wie sich die Grippewelle entwickelt, lässt sich nicht vorhersagen. Eine Impfung ist das einfachste und wirksamste Mittel, um sich und seine Mitmenschen vor einer Grippeerkrankung und deren Komplikationen zu schützen.
Wie kann man sich schützen?
Die Grippeimpfung ist ein wirksamer Schutz vor den dominierenden Virenstämmen der Saison. Auch wenn die Impfung keine 100-prozentige Garantie vor einer Ansteckung bietet, kann sie den Krankheitsverlauf mildern und Komplikationen wie Lungenentzündungen verhindern. Zudem trägt sie dazu bei, die Übertragungsrate in der Bevölkerung zu senken. Daneben können ein gesunder Lebensstil, ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf das Immunsystem stärken. Vitamin C oder Präparate wie Echinacea können dieses ebenfalls unterstützen. Symptome lassen sich mit Medikamenten aus den Rotpunkt Apotheken lindern.
Wie funktioniert die Grippeimpfung?
Im Impfstoff sind inaktivierte Bestandteile der Grippeviren enthalten. Das Immunsystem erkennt diese und stellt Antikörper her. Wenn nach der Impfung Grippeviren in den Körper eindringen, ist das Immunsystem trainiert, kann rasch darauf reagieren und sich zur Wehr setzen.
Mit der Grippeimpfung schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ihre nahen Angehörigen und andere Mitmenschen. In den meisten Rotpunkt Apotheken können Sie sich sicher und schnell von geschultem Fachpersonal impfen lassen. Erledigt ist die Impfung normalerweise in rund zehn Minuten.
Gibt es Nebenwirkungen?
Bis zu 25 Prozent der Geimpften haben eine Rötung und Schmerzen bei der Einstichstelle als Nebenwirkung, bei rund fünf Prozent werden Symptome wie erhöhte Temperatur, Muskelschmerzen oder ein leichtes Unwohlsein festgestellt.
Nützt die Grippeimpfung gegen andere Viren?
Grippeimpfstoffe bieten nur Schutz vor der «echten» Grippe (Influenza), nicht aber vor Corona und Erkältungskrankheiten.
Wann soll ich mich impfen lassen?
Da die Grippesaison normalerweise von Dezember bis März dauert und der optimale Impfschutz nach rund zwei Wochen aufgebaut ist, liegt der optimale Zeitraum für eine Grippeimpfung zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember. Aber auch nachher kann man sich noch impfen lassen.
Warum jährlich impfen?
Grippeviren verändern sich. Darum kommt es jedes Jahr zu einer Anpassung des Impfstoffes gemäss den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der Grippeimpfstoff besteht aus Fragmenten von Influenzaviren von vier verschiedenen Grippevirenstämmen.
Was kostet die Impfung?
Die Kosten betragen zwischen 35 und 50 Franken für Impfstoff, Serviceleistung und Dokumentation. Einige Unternehmen übernehmen eine Kostenbeteiligung für ihre Angestellten. Am nationalen Grippeimpftag, der am 8. November stattfindet, gibt es die Impfung in den teilnehmenden Arztpraxen und Impfapotheken zum empfohlenen Pauschalpreis von 30 Franken.
Zahlt die Krankenkasse die Grippeimpfung?
Die Kosten für die Grippeimpfung werden in der Regel nicht von Krankenkassen übernommen. Ausnahmen gibt es bei einzelnen Kassen für Personen aus Risikogruppen. Zum Teil vergüten auch Zusatzversicherungen einen Teil der Kosten. Im Zweifelsfall im Voraus bei der Versicherung abklären.
Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Empfohlen wird die Grippeimpfung allen über 65-Jährigen, schwangeren Frauen und Personen mit chronischen Krankheiten. Wer in Kontakt mit vulnerablen Personen steht oder in der Pflege arbeitet, sollte sich ebenfalls impfen lassen, um Patient:innen zu schützen. Wer sich nicht sicher ist, findet hier eine Entscheidungshilfe. Grundsätzlich gilt: Die Grippeimpfung macht für alle Sinn. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) senkt die Grippeimpfung das Erkrankungsrisiko bei jüngeren Erwachsenen um bis zu 90 Prozent, bei älteren Personen um 30 bis 50 Prozent. Die Impfung vermindert zudem die Gefahr möglicher Komplikationen bei gefährdeten Personen und Geimpfte schützen ihre Mitmenschen vor der Übertragung von Grippeviren.
Wo kann ich mich impfen lassen?
In den meisten Kantonen kann die Grippeimpfung ausser in Arztpraxen auch in Apotheken gemacht werden. Hier gibt es eine Liste aller Rotpunkt Impfapotheken. Der Impfvorgang dauert nur wenige Minuten. Bei vorgängiger Anmeldung gibt es selten Wartezeiten.