1. Home
  2. Body & Health
  3. Native Articles
  4. Ex-Bachelorette Dina Rossi: «Der Krebs hat mein Leben verändert»
loading...
Als Dina Rossi vor vier Jahren die Diagnose Gebärmutterhalskrebs bekam, ist für die 31-Jährige eine Welt zusammengebrochen. Im Video erzählt die Ex-Bachelorette, wie sie die schwere Zeit erlebt hat, welche Folgen die Erkrankung für sie hatte und verrät, wie sie heute als Mutter einer sechsjährigen Tochter lebt. Sina Albisetti
Präsentiert von Roche

Ex-Bachelorette Dina Rossi: «Der Krebs hat mein Leben verändert»

Ex-Bachelorette Dina Rossi fand vor zwei Jahren im TV ihre grosse Liebe. Ihr Freund Cyrill Egli wohnt seit vergangenem Sommer bei ihr und ihrer Tochter in Bern. So glücklich die 31-Jährige heute ist, sie hat auch sehr schwere Zeiten hinter sich. Vor drei Jahren musste sie wegen Gebärmutterhalskrebs operiert werden. Im Video erzählt sie von ihrem Leidensweg. Gian-Piero Ghisu, Oberarzt an der Klinik für Gynäkologie am Unispital Zürich, berichtet im Artikel über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit.

Teilen

Merken

Artikel teilen

Dina Rossi, Ex-Bachelorette

Ihre beiden Mischlingshunde Nelly und Nello haben Dina Rossi in ihrer schweren Zeit viel Liebe geschenkt und sie aufgemuntert.

Kurt Reichenbach

In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 260 Frauen an Gebärmutterhalskrebs¹. Dazu kommen rund 5000 Frauen, bei denen Zellveränderungen entdeckt werden. «Es kann Jahre dauern, bis sich aus leichten Zellveränderungen am Gebärmutterhals ein bösartiger Tumor entwickelt», sagt Dr. med. Gian-Piero Ghisu, Oberarzt mit erweiterter Verantwortung an der Klinik für Gynäkologie des Unispitals Zürich.

Im Frühstadium von Gebärmutterhalskrebs verändern sich die Zellen der Gebärmutterhalsschleimhaut. Sie teilen sich schneller und sehen anders aus als normale Zellen. «Es sind bereits krebsartig veränderte Zellen. Deshalb spricht man von Krebsvorstufen.» Fachleute unterscheiden drei Stadien von Zellveränderungen (Krebsvorstufen).

Vorgehen bei Auffälligkeiten

Bei den ersten beiden Krebsvorstufen ist es eher unwahrscheinlich, dass sich ein Krebs entwickelt². «Man muss diese Veränderungen ernst nehmen, es gibt aber keinen Grund zur Sorge», sagt Ghisu. «Es lohnt sich, zu warten. In mehr als der Hälfte der Fälle bilden sich die Zellveränderungen von selbst zurück.» 

Im Falle der dritten Vorstufe wird in der Regel eine Konisation durchgeführt. Dabei wird ein kegelförmiges Stück des Gebärmutterhalses und des Muttermundes mit dem veränderten Gewebe entfernt. «Bei grösseren und weiter fortgeschrittenen Tumoren reicht eine Konisation nicht aus. Je nach Tumorstadium kann eine radikalere Operation notwendig sein, bei der allerdings der Gebärmutterkörper erhalten werden kann und so eine Schwangerschaft in der Zukunft dennoch möglich ist», erklärt Ghisu. «Manchmal ist aber die Entfernung der Gebärmutter unumgänglich oder es muss sogar eine Radiochemotherapie besprochen werden.»

Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?

Die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit bestimmten humanen Papillomaviren (HPV), die fast ausschliesslich sexuell übertragen werden. «Es gibt etwa 200 verschiedene HP-Viren, von denen 12–15 Krebs verursachen können und als Hochrisikotypen bezeichnet werden.» Etwa 70 Prozent aller Frauen infizieren sich mit HPV, und in den meisten Fällen verursachen diese Viren erst einmal keine Symptome². «Bei rund 90 Prozent aller Infizierten eliminiert das körpereigene Immunsystem die Viren spätestens nach zwei Jahren», sagt Ghisu. «Bei den anderen rund 10 Prozent können die Infektionen länger andauern und zu Krebsvorstufen oder Gebärmutterhalskrebs führen.»

Geschlechtsverkehr in sehr jungen Jahren und häufig wechselnde Sexualpartnerinnen und Sexualpartner erhöhen das Risiko, mit HPV in Kontakt zu kommen. «Eine Impfung kann vor einer Infektion mit einigen HP-Viren schützen», betont Ghisu. «Diese sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, ist jedoch auch danach sinnvoll.»

Schutz durch Impfung

Das BAG empfiehlt die HPV-Impfung daher für alle Jugendlichen im Alter von 11 bis 14 Jahren. Im Rahmen der kantonalen Impfprogramme ist die Impfung für 11- bis 26-jährige Frauen und Männer gemäss den BAG-Empfehlungen kostenlos3.

Obwohl HPV-assoziierte Erkrankungen bei Frauen häufiger vorkommen als bei Männern, wird die Impfung für 11- bis 26-jährige Männer als Zusatzimpfung empfohlen3. Männer können zwar nicht an Gebärmutterhalskrebs erkranken, aber andere schwerwiegende Folgen der Infektion wie Peniskrebs, Analkrebs oder Kopf- und Halstumore können bei Männern auftreten4. Durch HPV verursachte Genitalwarzen treten bei Frauen und Männern auf.

Eine Therapie gegen HP-Viren gibt es nicht. Die Prophylaxe ist entscheidend. «Ich empfehle die Impfung, denn so kann ein Grossteil der Erkrankungen verhindert werden», sagt Ghisu.

Roches Engagement für Frauengesundheit

Die heutigen Gesundheitssysteme basieren auf Daten, die zu einem grossen Teil von Männern für Männer erhoben und bearbeitet wurden. Das hat einen Bias bezüglich der Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen zur Folge. XProject ist ein langfristiges Engagement, das Partnerschaften, finanzielle Unterstützung und weitere Massnahmen vorantreibt, um die Lücken in der Frauengesundheit zu schliessen. Ein Beispiel ist eine enge Zusammenarbeit mit Start-ups im Bereich FemTech (kurz für «Female Health Technology»), um neue, innovative Lösungen spezifisch für Frauen voranzutreiben.

Mehr Infos hier

Weitere Risikofaktoren

Das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, steigt mit weiteren Infektionen wie Chlamydien oder Herpes simplex². Bei Raucherinnen können Krankheitserreger zudem leichter in die Zellen der Schleimhaut eindringen. «Wenn eine Frau bereits eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs hat, sollte sie besser auf Nikotin verzichten», sagt Ghisu. Zusätzlich wird viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und Vermeidung von Stress empfohlen.

So wichtig ist die Vorsorgeuntersuchung

In sehr vielen Fällen löst Gebärmutterhalskrebs keine Symptome aus. Deshalb ist die Krebsvorsorge bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen enorm wichtig. «Auf diese Weise können die Krebsvorstufen rechtzeitig entdeckt und behandelt werden, bevor es zu spät ist», sagt Ghisu. «Wenn Sie alle drei Jahre zur Vorsorgeuntersuchung gehen, haben Sie eine gute Chance, dass Veränderungen am Gebärmutterhals frühzeitig erkannt werden.» 

Das Gebärmutterhalskrebs-Screening beruht auf einem regelmässig vorgenommenen Gebärmutterhalsabstrich. Es gibt seit einigen Jahren zwei Screeningmethoden: Hierzulande wird meist die Untersuchung auf Zellveränderungen («Pap-Test») angewendet. Die neuere und empfindlichere Untersuchungsmethode, die in vielen europäischen Nachbarländern angewendet wird, basiert auf einem HPV-Test. Allerdings übernimmt die obligatorische Grundversicherung in der Schweiz die Kosten für das Screening mit dem HPV-Test zurzeit nicht. Die Krebsliga fordert, dass der HPV-Test im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung für Frauen zwischen 30 und 70 Jahren übernommen wird, und es sind Bestrebungen im Gange, dass der HPV-Test in Zukunft von der Versicherung erstattet wird5.

My story for change

Frauen auf der ganzen Welt haben ihre Gesundheitsgeschichten geteilt. Geschichten von Vorurteilen, Fehldiagnosen und Gleichgültigkeit. Geschichten von Stärke, Mut und Hoffnung. Geschichten, die die Notwendigkeit von Veränderung in der Frauengesundheit bestätigen. Mit ihren Geschichten wollen wir von Roche helfen, die Herangehensweise an die Gesundheit von Frauen zu ändern.

Mehr Infos hier

Dina Rossi hatte Angst um ihr Leben

HPV war auch die Ursache für die Erkrankung von Ex-Bachelorette Dina Rossi (31). Als bei der Bernerin vor fünf Jahren Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert wurde, brach für sie eine Welt zusammen. «Mir stiegen Tränen in die Augen, und ich hatte Angst um mein Leben.» Sie wartete mit der Operation, in der Hoffnung, dass sich die Krankheit zurückbilden würde. «Alle drei Monate musste ich zu Kontrolluntersuchungen, um zu sehen, ob sich die Zellen verändert haben.» Nach zwei Jahren empfahl der Arzt ihr eine Operation.

«Bei Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium kann die Gebärmutter oft erhalten werden», sagt Ghisu. «In fortgeschrittenen Stadien muss die Gebärmutter in der Regel entfernt oder eine Radiochemotherapie durchgeführt werden.» Im Fall von Dina Rossi wurde nur der betroffene Teil der Gebärmutter durch ein Verfahren namens Konisation entfernt – eine bewusste Entscheidung. «Ich wollte nicht die ganze Gebärmutter entfernen lassen, weil ich die Möglichkeit haben wollte, noch ein weiteres Kind auf die Welt zu bringen.»

Die Operation im Spital war für die ehemalige Miss-Bern-Kandidatin eine sehr belastende Zeit. «Mir ging es sehr schlecht, ich war nach der Operation körperlich am Ende.» Gleichzeitig war sie aber auch sehr erleichtert. «Zu wissen, dass in meinem Körper nichts Negatives mehr ist, hat mich motiviert und mir meine Lebensfreude zurückgegeben.»

Als der Arzt ihr einige Wochen später bestätigte, dass die Operation erfolgreich verlaufen war und das veränderte Gewebe entfernt werden konnte, begann für die 31-Jährige ein neues Leben. «Es fühlte sich an wie ein zweiter Geburtstag, ein riesiges Geschenk.» Dina Rossi zieht das Positive aus ihrer Krebserkrankung. «Wenn ich über Kleinigkeiten klage, erinnere ich mich daran, wie viel Gutes ich im Leben habe und wie gut ich diese schwierige Zeit gemeistert habe.»

Quellenverzeichnis

1) Krebsliga Schweiz | Gebärmutterhalskrebs 
https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/krebsarten/gebaermutterhalskrebs

2) USZ | Gebärmutterhalskrebs
https://www.usz.ch/krankheit/gebaermutterhalskrebs/

3) Bundesamt für Gesundheit | Humane Papillomaviren
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/hpv.html

4) MSD Gesundheitsportal | HPV bei Jungen und Männern
https://www.msd-gesundheit.ch/de/hpv-info/blog/hpv-bei-jungen-und-maennern

5) Krebsliga Schweiz | Medienmitteilung Gebärmutterhalskrebs-Screening
https://www.krebsliga.ch/medien/medienmitteilungen/pages/2021/krebsliga-begruesst-empfehlungen-zu-gebaermutterhalskrebs-screening

 

 

am 23. Juli 2023 - 00:00 Uhr