Wer seinem Baby keine Muttermilch gibt, braucht Eier. Die WHO empfiehlt sechs Monate Stillzeit, also werden Mütter, die, wie Ex-Freestylerin Mimi Jäger, ihr Baby mit der Flasche aufziehen, kritisiert. Dabei gibt es zahlreiche Gründe, medizinischer oder persönlicher Natur, warum Mütter ihr Kind nicht stillen. Jeder hat seine Berechtigung und geht nur die Eltern was an. Ungefragte Kommentare sind fehl am Platz.
Bei 70 Prozent der Elternpaare in der Schweiz erledigt die Frau den Hauptteil der Hausarbeit. Viele Frauen scheinen davon auszugehen, dass sie sich für ihre Familien aufopfern müssen, um «gute Mütter» zu sein. Richtig ist: Hilfe an- und Auszeiten wahrzunehmen, zeigt nicht Schwäche, sondern Stärke. Mamas, die für ihre Bedürfnisse einstehen, sind ihren Kindern die besten Vorbilder.
Von wegen! Eine Geburt fördert mehr Emotionen zutage als reine Freude. Angst, Überforderung und Leere gehören dazu. Halten diese Emotionen an, ist ärztliche Betreuung notwendig. 15 Prozent der Mütter in der Schweiz (rund 13 000 pro Jahr) erkranken an postpartaler Depression. Diese geht, anders als oft angenommen, nicht von allein weg. Infos und Hilfe gibts hier:
www.postpartale-depression.ch
Windeln wechseln, Babybrei kochen, kuscheln, tragen, spielen. Viele Väter würden gerne mehr Verantwortung übernehmen, wenn die Mütter sie nur liessen. Buchtipp: «Neue Väter brauchen neue Mütter» von Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm.
Das Wort Mutterschaftsurlaub an sich impliziert eine falsche Annahme. Mit Ferien hat der Mutterschaftsurlaub nichts zu tun. Frauen brauchen diese Zeit für die körperliche Heilung und Rückbildung nach der Geburt, sie durchleben schlaflose Nächte, bewältigen unzählige neue Aufgaben und psychische Herausforderungen. Nein, Urlaub ist das nicht.