Bei jedem zweiten Unfall, der zu Hause passiert, sind Kinder unter fünf Jahren betroffen. Das toxikologische Informationszentrum der Schweiz verzeichnete jährlich Anrufe im oberen vierstelligen Bereich zu Vorfällen mit Haushaltprodukten, mehr als die Hälfte betreffen Kinder. «Und für uns ist jeder Unfall einer zu viel», sagt Heribert Bürgy vom Bundesamt für Gesundheit, BAG.
Aus diesem Grund hatte das BAG die Idee für das Kinderbuch «Richtig giftig». Darin wird anhand der beiden Kinder Mona und Aaron auf spielerische Weise gezeigt, wo man besonders aufpassen muss. «Mit dem Buch wird das Thema dorthin getragen, wo sich die Unfälle ereignen, nämlich zu Hause bei den Eltern oder Grosseltern.»
Die häufigste Ursache von Unfällen mit kleinen Kindern: Die chemischen Produkte sind für sie oft gut erreichbar. Zudem haben viele eine leuchtende Farbe und riechen verlockend – das macht sie für Kindern besonders attraktiv. «Daher gilt einer der wichtigsten Ratschläge an Eltern: Chemische Produkte niemals unnötig herumstehen lassen und mindestens auf einer Höhe von 160 Zentimetern versorgen, am besten in einem abschliessbaren Schrank», rät Heribert Bürgy.
Ein Klassiker sind zum Beispiel die Geschirrspültabs. Sie werden häufig gleich neben der Maschine verstaut und sehen für Kinder aus wie grosse Bonbons.
Im Kinderbuch werden nicht nur chemische Produkte, sondern auch Pflanzen unter die Lupe genommen. Maiglöckchen, Fingerhut und Rittersporn sind nur ein paar der giftigen Blumen, die in der Schweiz wachsen. Die Auflistung nützt nicht nur Kindern, sie hilft auch Eltern, ihr Wissen aufzufrischen.
Wenn es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall mit einer chemischen Substanz kommt, sollte man Tox Info Suisse kontaktieren. Notfallnummer Tox Info Suisse 145