Drei Dinge muss man wissen. Erstens: Zecken fallen nicht von den Bäumen. Solange man auf dem Kiesweg durch den Wald spaziert, passiert nichts. Setzt man sich aber auf den Boden oder kommt man in Berührung mit Bäumen, Gestrüpp und dem Unterholz, besteht Gefahr. Zweitens: Die Übertragung passiert über direkten Kontakt. Darum: nackte Haut vermeiden – lange Hosen tragen, die Hosenbeine in die Socken stecken und die Arme bedecken. Drittens: Einen Zeckenspray auf Haut und Textilien auftragen. Vor allem dort, wo die Haut unbedeckt bleibt wie an Hals und Dekolleté. Da Zecken vom Blut kleiner Säugetiere wie Vögeln leben, findet man sie auch in Parks oder Gärten in der Stadt, aber selten.
Seit 2019 Jahr gilt die ganze Schweiz als FSME-Risikogebiet, ausgenommen die Kantone Tessin und Genf. Zecken kommen bis auf einer Höhe von 1500 bis 2000 Metern vor. Die Saison dauert von März bis November. Je nach Witterung gibt es rund ums Jahr Zecken, auch im Dezember oder im Februar. Allerdings bewegt man sich in diesen Monaten seltener mit nackten Armen und Beinen im Wald.
Nein, das ist nicht nötig. Man soll die Zecke sofort entfernen, den Einstich desinfizieren und sich die Stelle merken, zum Beispiel, indem man mit einem Kugelschreiber einen Kreis markiert. Tritt dort eine Rötung auf, soll man zum Arzt gehen, da dies ein Hinweis auf Borreliose ist. Wichtig: Die Rötung durch Borreliose entsteht erst ab dem zweiten Tag nach dem Stich. Treten Grippesymptome auf, soll man wegen Verdachts auf FSME zum Arzt gehen.
Wenn sich zehn Personen mit FSME-Viren anstecken, haben sieben keine Beschwerden. Drei zeigen Grippesymptome, wovon wiederum eine Person danach neurologische Symptome zeigt. Von den Personen, die neurologische Symptome zeigen, stirbt 1 Prozent. Je nach Region sind 0,5 bis 3 Prozent der Zecken mit FSME durchseucht, 5 bis 50 Prozent mit Borrelien. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist zwar selten, aber wenn es zu einer Gehirnentzündung kommt, ist dies tragisch und die Medizin machtlos. Wer sich Sorgen macht, lässt sich impfen.
Eine Zeckenimpfung wird ab sechs Jahren empfohlen und ist das ganze Jahr möglich. Ausser wenn man eben gestochen wurde. Dann wartet man einen Monat ab. Geimpft wird dreimal, die zweite und die dritte Dosis erfolgen innerhalb von sechs bis zwölf Monaten.
Zecken zu finden, ist tatsächlich nicht so einfach. Zwei Dinge sind wichtig: Die beiden von Zecken übertragbaren Krankheiten Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) haben einen unterschiedlichen Übertragungszeitpunkt. FSME-Viren befinden sich in der Speicheldrüse der Zecke und werden darum gleich am Anfang des Stichs übertragen. Die Borreliose-Bakterien leben im Darm der Zecke, die Ansteckung passiert erst am Ende einer Blutmahlzeit. Das Risiko einer Borrelieninfektion kann darum nach 24 Stunden noch vermindert werden. Es gilt: Wenn man von draussen nach Hause kommt eine erste Kontrolle machen und diese am nächsten Tag wiederholen. Immer den ganzen Körper untersuchen, nicht nur die nackten Stellen. Zecken können leicht durch den Ausschnitt eines T- Shirts reinkommen und nach unten fallen. Es kann passieren, dass man am Po gestochen wird, obwohl man im Wald die Hose nie geöffnet hat.