Die Idee ist im Grunde herzig: Für jede Nacht, in der die 3-jährige Tochter von Hazel Brugger (30) und Thomas Spitzer (35) in ihrem eigenen Bett schläft, kriegt sie einen selbstgebastelten Stern. Hat sie zehn Sterne beisammen, darf sie sich eine Belohnung aussuchen. So weit, so gut. Das System schien zu funktionieren. Fünf Nächte hat die Kleine bereits allein geschlafen und entsprechend fünf Sterne gesammelt. Zeit für Hazel also, ihre Tochter zu fragen, was sie sich denn wünscht, wenn sie die zehn Sterne beisammen hat.
Die Antwort war dann für die Komikerin ziemlich ernüchternd. Wie Hazel in der neuesten Folge von «Hörerlebnis» – ihrem gemeinsamen Podcast mit Ehemann Spitzer – erzählt, sagte die Tochter: «Wenn ich zehn Mal in meinem Bett geschlafen habe, will ich als Geschenk wieder bei dir schlafen, Mama.» Nun, das Mädchen scheint ziemlich clever zu sein. Mit ihrer schlauen Antwort hat sie die Hoffnungen ihrer Eltern aber schnell zunichte gemacht.
Ähnlich wie Hazel Brugger und Thomas Spitzer geht es vielen Eltern. Die Kinder ans eigene Bett zu gewöhnen, ist keine einfache Aufgabe. Und wie die Erfahrungen von Hazel und Thomas zeigen, funktionieren Tricks wie ein Belohnungssystem nicht bei allen Kindern. Ein Patentrezept dafür, dass Kinder allein schlafen, gibt es nicht. Doch es gibt einige Massnahmen und Tipps, die dabei helfen können.
Behutsam vorgehen
Ein Kind wird nicht von heute auf morgen ganz allein im eigenen Bettchen schlafen. Vielleicht klappt es eine Nacht lang wunderbar und in der nächsten will das Kind partout nicht allein sein. Solche Rückschläge sind völlig normal. Man darf vor allem zu Beginn auch mal Ausnahmen machen und die Kinder wieder im Elternbett schlafen lassen. Wichtig ist trotzdem eine gewisse Beharrlichkeit. Die Kinder sollten immer wieder darin bestärkt werden, dass sie es bestimmt meistern, im eigenen Zimmer zu schlafen. Eine gute Möglichkeit, das Kind ans Schlafen im eigenen Zimmer zu gewöhnen, ist zudem der Mittagsschlaf. Funktioniert es am Mittag einwandfrei, kann man auch abends damit beginnen.
Kuscheltiere als Beschützer
Kuscheltiere sind für Kinder etwas ähnliches wie Freunde. Sind sie bei ihnen, fühlen sie sich weniger allein. Lernt ein Kind gerade im eigenen Zimmer zu schlafen, könnten ihm die Eltern ein neues Kuscheltier schenken und dieses zum nächtlichen Beschützer erkoren.
Wohlfühloase
Um gut zu schlafen, muss man sich in einem Raum wohlfühlen – das kennen auch wir Erwachsenen. Achtet deshalb darauf, das Kinderzimmer so zu gestalten, dass die Kleinen gerne Zeit darin verbringen. Es soll ein vertrauter Ort sein, an dem sie tagsüber gerne spielen und in der Nacht zur Ruhe kommen.
Mitbestimmen lassen
Kinder lieben es, wenn sie gewisse Entscheide selbständig fällen dürfen. Geht es darum, dass Kinder allein schlafen, kann man sich diesen Umstand zunutze machen. So können die Eltern ihr Kind etwa auswählen lassen, welches Pyjama es tragen möchte, welches Kuscheltier mit ins Bett darf und ob ein Nachtlicht brennen soll oder nicht. All diese Entscheidungen sorgen dafür, dass sich das Kind selbständiger fühlt und der eigentliche Punkt – allein im Zimmer zu schlafen – zur Nebensache wird.
Routinen einführen
Routinen helfen dabei, dass ein Prozess irgendwann ganz automatisch abläuft. Beim Schlafen im eigenen Bett könnten Eltern beispielsweise das Ritual einführen, dass zuerst einige Minuten gemeinsam gekuschelt wird oder dass eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen wird. Solche wiederkehrende Abläufe geben den Kindern Sicherheit.