Die Gewichtszunahmen während der Schwangerschaft beträgt durchschnittlich ein bis zwei Kilo pro Schwangerschaftsmonat. Die medizinisch empfohlene Gewichtszunahme lässt sich anhand des Body Mass Index (BMI) berechnen. Demnach sollten Frauen, die einen BMI unter 18,5 haben, etwas mehr zunehmen als Frauen mit einem BMI zwischen 18,5 und 25. Frauen, die übergewichtig sind, empfehlen Ärzte wieder eine gemässigtere Gewichtszunahme.
Früher galt, dass eine Frau in der Schwangerschaft mindestens 8 Kilogramm zunehmen sollte, aber auf keinen Fall mehr als 12. Das ist überholt. Auch Abweichungen von diesen Werten können völlig normal sein. Wichtig ist, Sorgen, Befindlichkeiten und Ängste mit den GynäkologInnen und Hebammen zu besprechen. Diese sind in der Lage, die Gewichtszunahme individuell zu betrachten und Empfehlungen dazu abzugeben.
Nein. Die Schwangerschaft und ihre vielbeschworenen Gelüste sind kein Freipass für ungesunde Ernährung. Im Gegenteil sollten Mütter besonders in der Schwangerschaft um einen ausgewogenen und nährstoffreichen Menüplan bemüht sein.
Auch die Annahme, dass werdende Mütter für zwei essen müssen, ist veraltet. Laut swissmom.ch erhöht sich der Energie- und Nährstoffbedarf während der Schwangerschaft gerade mal um 200 bis 300 kcal pro Tag. Mit einer kleinen zusätzlichen Zwischenmahlzeit ist er also abgedeckt.
Fachleute sind sich einig, dass eine Gewichtszunahme in erster Linie gleichmässig erfolgen sollte. Wobei es jedoch normal ist, wenn Schwangere in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft den grösseren Teil des Gewichts zunehmen. Liegt die Gewichtszunahme bei mehr als 500 g pro Woche, lohnt es sich, dies mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Schwangere mit überdurchschnittlicher Gewichtszunahme ein doppelt so hohes Risiko haben, eine Schwangerschaftsdiabetes zu entwickeln. Ebenfalls konnte festgestellt werden, dass sich sowohl der BMI der Mütter als auch die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft darauf auswirken, welches Risiko das Kind trägt, selbst an Übergewicht zu leiden.
Übrigens: Eine sprunghafte Gewichtszunahme kann auf Probleme mit dem Blutdruck hinweisen, Krampfadern auslösen oder gar ein Anzeichen für eine Schwangerschaftsvergiftung sein. Ansprechpersonen sind auch hier die Hebamme oder medizinisches Fachpersonal.
Ein Baby wiegt bei der Geburt durchschnittlich 3.5 Kilogramm. Woher kommen die restlichen Kilos eigentlich? Das Magazin «Die Techniker» hat sich die Mühe gemacht, herauszufinden, wie sich das zusätzliche Gewicht am Ende der Schwangerschaft zusammensetzt. Hier eine Auflistung in ungefähren Gramm-Angaben:
- 3500 g wiegt das Baby
- 1300 g wiegt die Gebärmutter
- 650 g wiegt die Plazenta
- 1000 g wiegt das Fruchtwasser
- 1250 g wiegt das zusätzliche Blutvolumen einer Schwangeren
- 2000 g sind Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe
- 1700 g kann man den Fettdepots unter der Haut zuschreiben
Wer sich die obgenannte Liste ansieht, kann es sich schon ausmalen: Bei der Geburt verliert eine Frau mehr Gewicht, als das Baby wiegt. Denn auch das Fruchtwasser fliesst ab, die Plazenta muss raus und die Wassereinlagerungen im Gewebe verschwinden im Nu. Schwangere Frauen dürfen davon ausgehen, dass sie nach der Geburt rund 6 Kilo weniger auf die Waage bringen, als kurz davor.