Vor zwei Jahren die Hiobsbotschaft aus der Wissenschaft: Jede Geburt kostet eine Frau zwei Jahre ihrer Lebenserwartung, so die Erkenntnis einer US-Studie. Dort haben Wissenschaftler festgehalten, dass Geburten die Zellalterung beschleunigen.
Eine neue Studie belegt nun: So allgemein gilt das nicht. Auf die Anzahl Geburten kommt es an! Forschende der Pennsylvania State University weisen in ihrer jüngsten Erhebung einen möglichen Zusammenhang nach zwischen der Anzahl der Schwangerschaften, die eine Frau hinter sich hat, und deren biologischem Alter.
Dabei schnitten Frauen, die drei oder vier Kinder zur Welt gebracht haben, am besten ab. Ihr Alterungsprozess scheint sich länger hinzuziehen, als derjenige von Frauen, die weniger oder mehr Kinder zur Welt gebracht haben.
«Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass Schwangerschaft und Geburt dazu beitragen, dass sich verschiedene körperliche Prozesse verändern», so Mit-Autorin Dr. Talia Shirazi bezugnehmend auf Immunfunktion, Stoffwechsel und Blutdruck. «Eierstockhormone können die Zellen vor gewissen Prozessen schützen. So ist es möglich, dass diese Hormone die negativen Auswirkungen von Schwangerschaft und Fortpflanzung auf die biologische Alterung abfedern.» Der Effekt einer verlangsamten Alterung sei allerdings erst nach den Wechseljahren feststellbar, so die Forschenden.
Allgemein seien der Übergang in die Wechseljahre und die reproduktive Gesundheit von Frauen zu wenig erforscht, so die Wissenschaftler. «Wenn wir nun also sehen, dass die Fortpflanzung den Alterungsprodzess beeinflusst, wir aber keine genaue Erklärung dafür abgeben können, ist dies ein klares Zeichen, dass es hier mehr Forschung braucht.»