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27 Dinge, für die Eltern sich nicht schuldig fühlen sollten

Liebe, Stolz und Schuldgefühle. Die Palette elterlicher Gefühle ist breit. Vor allem das schlechte Gewissen macht uns Müttern und Vätern zu schaffen, wenn wir mal wieder nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen. In diesen 27 Punkten sollten wir es schleunigst loslassen!

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Portrait of woman covering her face with her hand

Eltern sind schliesslich auch nur Menschen.

Getty Images
1. Kita am freien Tag

Ihr müsst gar nicht zur Arbeit und bringt euer Kind dennoch in die Kita? Natürlich! Eltern haben jedes Recht der Welt, auch mal einfach einen Tag lang keine Verantwortung wahrnehmen zu müssen. Ihr investiert damit in eure mentale Gesundheit und das ist ganz ohne schlechtes Gewissen erlaubt.

2. Nein zum Feierabendbier

Die Kollegen stossen nach Arbeitsende noch auf ein Feierabendbier an? Nun, der Abend ist die einzige Tageszeit, die viele Familien gemeinsam haben, dementsprechend wichtig ist es Mamas und Papas, pünktlich zu Hause zu sein. Man muss nicht alles dafür tun, mit Arbeitskollegen auch ausserhalb des Büros eine Freundschaft aufrechtzuerhalten und man darf seine Prioritäten in der Freizeit anders setzen.

Jedoch sollte man genauso wenig ein schlechtes Gewissen haben, wenn mal das Hüeti einspringt, weil man halt doch Lust hatte aufs Feierabendbier mit den Kolleginnen und Kollegen.

3. Streit vor den Kindern

Mütter und Väter, die sich vor den Kindern streiten, sind schlechte Eltern. Dieses Märchen hält sich hartnäckig. Tatsache ist: Von wem, wenn nicht von den eigenen Eltern, können Kinder Konfliktfähigkeit lernen? Gegen eine gute Streitkultur ist überhaupt nichts einzuwenden. Hier erfahrt ihr, wie das geht.

4. Chaos

In der Wohnung, in der Waschküche, in den Schränken, im Kinderzimmer. Chaos darf sein. Auch wenn Besuch auftaucht. Macht euch um Himmels willen keinen Kopf. Jeder, der weiss, wie stressig der Alltag mit Kindern ist, wird nur Verständnis empfinden. Kein Stress wegen ein bisschen Ordnung. Das Aufräumen läuft uns ja nicht davon. Leider.

Unter diesem Link verrät Aufräumcoach Frau Ordnung ihre Tricks für weniger Chaos im Kinderzimmer.

5. Um Hilfe bitten

Es ist ok, zuzugeben, wenn man etwas nicht schafft oder froh wäre um Unterstützung. Seid grosszügig zu euch selbst und bittet um Hilfe. Die Nachbarn, die Freunde, die Schwiegereltern... Um Kinder grosszuziehen, braucht es nun mal ein ganzes Dorf. 

6. Nein sagen

Sobald man eigene Kinder hat, ist man in erster Linie ihnen verpflichtet. Die Eltern tragen die Verantwortung für das Wohlergehen der neuen kleinen Menschen so lange, bis diese selbst dafür die Verantwortung übernehmen können. Um dieser grossen Verpflichtung nachkommen zu können, ist es zwangsläufig wichtig, eigene Grenzen klar zu kommunizieren. Sagt Nein, wenn euch danach ist. Nein zu Überstunden im Job. Nein zum grossen Weihnachtsfest, wenn ihr klein feiern wollt. Nein zu allem, bei dem euer Bauch nicht Ja sagt.

7. Familienplanung

Besonders oft klagen Ein-Kind-Familien darüber, dass ihnen ihre Familienplanung vorgeworfen wird. Oder auch Familien, die ganz viele Kinder haben. Alles, was nicht der 08/15-Bünzlifamilie aus Mama, Papa, Sohn und Tochter entspricht, wird mit Vorliebe von Aussenstehenden be- und verurteilt. Lasst euch davon ja nicht unterkriegen. Ihr wisst selbst am besten, was ihr wollt und wieso. Und ihr seid dafür niemandem eine Erklärung schuldig.

Hier erfahrt ihr übrigens, warum Vorurteile gegenüber Einzelkindern einfach nur doof und falsch sind.

8. Nicht arbeiten, wenn das Kind krank ist

Das Recht ist auf eurer Seite. Wenn euer Kind krank ist, stehen euch drei Tage zur Verfügung, um euer Kind zu pflegen und die weitere Betreuung des Kindes zu organisieren.

9. Fast Food zum Znacht

Eine unserer Family-Autorinnen hat einmal auf Social Media ein Foto von einer Fertigpizza gepostet und dazu folgenden Text veröffentlicht: «Manchmal bin ich eine schlechte Mutter, weil der Versuch, eine perfekte Mutter zu sein, die nach Feierabend den Pizzateig selber knetet und nebenbei hilft, Hausaufgaben und Origami-Kraniche hinzukriegen, in Stress ausartet. Aber heute bin ich eine gute Mutter, heute gibts Fertigpizza.» Einer ausgewogenen Ernährung mögen auch ein, zwei Fast-Food-Menüs pro Woche nichts anhaben.

10. Haushaltshilfe engagieren

Wenn ihr die finanziellen Mittel dazu habt und euch das Putzen selbst keinen Spass bereitet... nun, dann ist das Leben zu kurz, um den Haushalt im Alleingang in Schwung zu halten.

11. Bildschirmzeit

Es ist ok, den Kindern mal ein Tablet in die Hand zu drücken oder sie vor dem Fernseher zu parkieren, wenn ihr eine Pause braucht. Die verschiedenen Formen von Bildschirmzeit sind sowieso nicht in einen Topf zu werfen. Es gibt schliesslich pädagogisch mehr oder weniger wertvolle Games (und das Gamen an sich sollten Eltern nicht verteufeln, denn es hat viele Vorteile). Und auch ob das Kind die «Sendung mit der Maus» oder die «SRF Kinder-News» schaut, ist was anderes, als wenn es auf Netflix irgendeinen Mist konsumiert.

12. Keine Baby-Geburtskarte versenden

Ihr setzt eure Prioritäten nach der Geburt genau so, wie es für euch stimmt. Klar, es ist eine Tradition, an die sich fast alle Eltern halten. Aber von einer Verpflichtung zum Geburtskartenversand haben wir noch nie gehört.

13. Nicht erreichbar sein

Ihr müsst an eurem freien Tag weder das Telefon noch die E-Mails checken. Steckt das schlechte Gewissen weg! Frei heisst frei.

14. Familie vergessen

Der umgekehrte Fall ist übrigens genauso ok: Wenn ihr an einem Arbeitstag nicht ständig an eure Familie denkt, ist das ein Zeichen guter mentaler Gesundheit und ein Zustand, den man geniessen und pflegen darf. Die Mental Load kommt früh genug wieder zurück und setzt sich auf unsere Schultern, wenn wir das Büro hinter uns lassen.

15. Die Karriere hinten anstellen

Heutzutage werden vor allem gut ausgebildete Mütter dafür kritisiert, wenn sie ihre Karriere pausieren und nach der Geburt voll für ihre Familie da sein möchten (während Väter fürs Hausmann-Sein gefeiert werden, wohlgemerkt). Fakt ist: Jedes Paar darf für sich entscheiden, welchen Weg, welche Rollenteilung, welches Modell für seine Familie am besten passt.

16. Karriere machen

Ebenfalls fast ausschliesslich Frauen müssen sich als Rabenmüsster bezeichnen lassen, wenn sie trotz Familie einer Karriere nachgehen. Die einzigen, die in diesem Fall ein schlechtes Gewissen haben sollten, sind Menschen, die eine Mutter dafür verurteilen, wie sie ihre Mutterrolle wahrnimmt.

17. Erziehungsfehler

Passieren in den besten Familien. Und das Gute ist, eine mittelmässige Erziehung ist sogar deutlich besser als eine perfekte. Hier erklären wir euch, warum das so ist.

18. Nicht stillen

Ihr habt euch fürs Fläschchen entschieden? Lasst euch bloss nicht einreden, das sei falsch. Die Verurteilung nicht-stillender Mütter muss dringend aufhören.

19. Ein trotzendes Kleinkind

Die Kleine hat sich mal wieder im Supermarkt auf den Boden geworfen? Gut so. Dafür müsst ihr euch nicht schämen. Das ist ein Beweis dafür, dass sie eine gesunde Entwicklung und die dafür wichtige Autonomiephase durchlebt. Über eure Qualität als Erziehungsberechtigte sagt das überhaupt nichts aus.

20. Laues Sexleben

Wir sollten viel offener darüber sprechen, was die Geburt eines gemeinsamen Kindes mit einer Paarbeziehung anstellt. Unter anderem ist es völlig normal, dass Sex manchmal nicht die oberste Priorität geniesst oder sogar einfach zu viel ist. Das Einzige, wofür man ein schlechtes Gewissen haben müsste, wäre, wenn man es als Paar nicht schafft, darüber zu sprechen.

21. Schmutzige Kinderhände

Ihr habt vergessen, euer Kind zu kämmen vor der Kita? Oder ihr merkt unterwegs, dass es noch schwarze Fingernägel hat vom Spiel im Sandkasten? Kein Grund, sich zu schämen. Kinder, die wie aus dem Ei gepellt aussehen, widerspiegeln meist nicht die Realität, sondern höchstens eine Fassade. Wer draussen rumtoben darf, wird nun mal schmutzig. Und eine Kindheit ohne Dreck wäre ja irgendwie gar keine richtige.

22. Peinlich sein

Früher oder später wird sich euer Kind zum ersten Mal für euch schämen. Das ist von der Natur so vorgesehen. Ein nötiger Entwicklungsschritt. Es hilft, sich als Eltern vor Augen zu halten, dass dies zu einer normalen Kindheit (und vor allem zu den Teenagerjahren) gehört.

23. Dunkle Gefühle nach der Geburt

Eine Geburt fördert mehr Emotionen zutage als reine Freude. Angst, Überforderung und Leere gehören dazu. Halten diese Emotionen an, ist ärztliche Betreuung notwendig. 15 Prozent der Mütter in der Schweiz (rund 13 000 pro Jahr) erkranken an einer postpartalen Depression. Hilfe gibts hier.

24. Auszeit

Als Eltern seid ihr 24/7 im Einsatz. Nehmt Hilfe in Anspruch und gönnt euch eine Auszeit, wenn euch danach ist. Das Kind wird es überleben, wenn ihr mal nicht verfügbar seid. Und mehr noch: Es wird davon profitieren. Denn nur zufriedene Eltern, die sich selber Sorge tragen, können auch für ihr Kind das Beste geben.

25. Mom-Shaming

Besonders viele prominente Mütter und Väter müssen sich von ihrer Fangemeinde anhören, was sie in Bezug auf ihre Kinder falsch machen. Jüngstes Mom-Shaming-Opfer ist Emily Ratajkowski, die offenbar ihr Baby Sly nicht so gehalten hat, wie es ihren Followern passen würde. Egal, wer euch shamed, ob es der Fremde im Supermarkt ist oder die eigene Freundin: auf Durchzug schalten, «Göschenen-Airolo», ist die einzige Taktik, die dagegen hilft.

26. Humor in der Erziehung

«Mama, was hast du im Mund?» – «Gemüse!», sagt die Mama und schluckt die Schokolade runter. Ok, ihr verarscht also zwischendurch eure Kinder, nur um euch das Leben ein wenig einfacher zu gestalten. Das macht euch noch lange nicht zu Rabeneltern, sondern einfach zu liebenswerten menschlichen Wesen.

27. Samichlaus und Zahnfee

Kleine Notlügen sind im Elternalltag durchaus erlaubt. Denn Samichlaus und Zahnfee gibts zwar nicht wirklich, die erfundenen Figuren bringen aber eine Portion Magie in jede Kindheit. Und manchmal helfen sie auch wirklich bei der Erziehung mit – wie das Beispiel von George Clooney zeigt, der, wenn seine Zwillinge nicht artig sind, aus einem Versteck heraus mit Samichlausstimme zu ihnen spricht. Aufklären können wir unsere Kleinen später immer noch.

Von KMY am 21. Januar 2022 - 18:30 Uhr