Gegen aussen hin gab sie die glamouröse Hollywoodgrösse und Fürstengattin: Doch Grace Kelly (†53), die Ehefrau von Prinz Rainier III (†81), hatte hinter den Kulissen viel mehr zu bieten, als ihre Schönheit und Anmut. Sie war eine Charmante Party-Queen, die ihre Gäste ermutigte, nach dem Feiern in den Pool des Palasts zu springen. Eine pragmatische Frau, die Bad-Hair-Days unter einem kunstvoll gebundenen Tuch zu verstecken wusste. Und eine bodenständige, liebevolle Mutter für ihre drei royalen Kinder Prinzessin Caroline (65), Fürst Albert (64) und Prinzessin Stéphanie (57) von Monaco.
Als Grace Kelly nach einem schweren Autounfall am 13. September 1981, bei dem auch ihre Jüngste mit im Wagen sass, verstarb, waren ihre Kinder gerade mal 17, 24 und 25 Jahre alt. Doch die Wurzeln, welche Grazia Patricia, so ihr fürstlicher Name, ihnen als Mama mitgab, haben sie auf ihrem Lebensweg stets gefestigt. So erinnert sich der heutige Fürst Albert 40 Jahren nach ihrem Tod an seine Maman.
Grace Kelly wuchs zwar als Tochter eins Bauunternehmers in den USA bereits ohne finanzielle Sorgen auf, jedoch waren die Eltern der späteren Schauspielerin und Fürstin streng, was die Erziehung anging. Disziplin und Zielstrebigkeit galten als besonders erstrebenswerte Tugenden.
«Unsere Eltern achteten beide darauf, dass es sich wie ein normales Zuhause anfühlte, nicht so palastig»
Fürst Albert von Monaco
Grace, der nicht nur ein humorvoller Geist, sondern auch ein sensibler Charakter nachgesagt wird, wollte als Mama einen anderen Weg einschlagen. Sie brachte ihren Kindern viel Liebe entgegen. Albert erinnert sich an eine «wundervolle Mutter und Person». Ihr sei es wichtig gewesen, den Kindern einen möglichst normalen Alltag zu bieten. Obwohl Albert und seine Schwestern in Monaco im Palast aufwuchsen, fühlten sie sich zuhause pudelwohl. «Unsere Eltern achteten beide darauf, dass es sich wie ein normales Zuhause anfühlte, nicht so palastig», so Albert. So habe seine Mutter zum Beispiel aus den USA Maiskörner mitgebracht und diese im Palastgarten gepflanzt, so dass Albert, Caroline und Stéphanie im Sommer frische Maiskolben ernten und essen konnten.
Für ihre Kinder gab Grace Kelly auch ihre Karriere auf. Entgegen vieler Gerücht, hat nämlich nicht Rainier seine Frau davon abgehalten, auf Einladung von Kult-Regisseur Alfred Hitchcock zurück nach Hollywood zu gehen, sondern sie selbst habe sich für ihre Mutterrolle entschieden. «Tief im Inneren hätte sie gerne die Rolle in Marnie gespielt», so Albert. Diese Rolle habe Hitchcock seiner Mutter angeboten. «Aber sie kannte ihre Pflichten und ihr Engagement für die Familie war wichtiger.»
Zum letzten Mal gesehen hat Fürst Albert seine Mutter am Morgen des tragischen Unfalls. Sie habe den Kopf in sein Zimmer gestreckt und gesagt: «Also, wir sehen uns später!» Doch das sollte nie geschehen. Noch am selben Tag verlor die Fürstin auf dem Weg vom Landhaus der Familie nach Monte-Carlo die Kontrolle über ihr Auto. Der Wagen mit Grace und Stéphanie an Bord stürzte 40 Meter in die Tiefe. Während Stéphanie sich von ihren Verletzungen erholte, starb Grace Kelly einen Tag darauf im Krankenhaus an den Folgen des Unfalls.