Fiona Erdmann hat alle Hände voll zu tun. Seit dem 12. Februar ist die ehemalige «Germany's Next Topmodel»-Kandidatin Mama von drei Kindern. Kurz nach der Geburt ihres Söhnchens Taj fand Erdmann klare Worte über das neue Leben als fünfköpfige Familie in Dubai. Zu einem Post auf Instagram schrieb die 36-Jährige: «Ich wusste es wird chaotisch, ich wusste es wird nicht einfach, aber wir meistern das hier im Team ganz ganz grossartig.»
Wenn die Schwiegermutter Bedenken hat, wird Fiona unsicher
Das Team, das sind Erdmann, ihr Mann Moe und dessen Mutter, die mit der Familie unter einem Dach wohnt und tatkräftig mitanpackt. Das ist ganz oft Segen, manchmal aber, da kann so eine Schwiegermutter auch ein Fluch sein. Zum Beispiel dann, wenn sie das Gefühl hat, dass Babys nicht ganz satt sind. Das, obwohl Fiona zum Beispiel ihren jüngsten Sohn gerade erst gestillt hat.
Ganz allgemein hadert Erdmann mit dem Thema Stillen. Wer denkt, dass eine Mutter nach drei Kindern quasi den Dreh raushaben muss, irrt sich nämlich, wie Fiona auf Instagram offenbart.
Erdmann betont, dass sie sich mehr Unterstützung und weniger Wertung für Mütter wünscht: «Stillst du nicht, heisst es: 'Warum gibst du die Flasche?' Stillst du doch: 'Muss das in der Öffentlichkeit sein?' Und wehe, das Baby weint: 'Vielleicht hast du nicht genug Milch?' Ich hatte schon jede dieser Situationen. Und jede fühlt sich einfach falsch an.»
Szenarien, die Erdmann stark zu schaffen machten und die sie verunsichert haben. Bei ihrem ersten Kind Leo hatte das Model Schwierigkeiten, fühlte sich oft «ungenügend» und begann früh, Flasche zu geben. Die damalige Neo-Mama dachte, sie hätte zu wenig Milch.
Bei Tochter Neyla (2) war alles anders, resümiert Erdmann. «Entspannt, liebevoll, sechs Monate Stillen ganz ohne Stress. Und mit Baby Taj war ich überzeugt, dass ich alles wusste – und wurde trotzdem wieder verunsichert. Meine Schwiegermutter, die liebevoll bei uns lebt, meinte immer wieder gut gemeint: 'Ist er vielleicht hungrig?' Und obwohl ich diesmal so sicher war, kamen die Zweifel zurück.»
Abschliessend plädiert Erdmann für mehr Akzeptanz und Toleranz für Mütter: «Stillen ist ein Wunder. Unser Körper ist ein Wunder. Bitte unterstützt Mamas – ganz gleich, welchen Weg sie wählen. Statt zu urteilen: Ermutigt. Bestärkt. Und erinnert sie daran, dass sie alles richtig machen.»
«Ich habe das Recht, mein Baby nicht stillen zu wollen»
Mirjam Jäger
Eine andere Prominente, die auch eine starke Meinung zum Stillen hat, ist Mirjam Jäger. Die 42-Jährige ist Mami von zwei Söhnen, Louie (7) und Jay (4). Beide Kinder sind per geplantem Kaiserschnitt zur Welt gekommen. «Ich konnte mich mit dem Gedanken einer natürlichen Geburt nie anfreunden, ich finde ihn befremdend, sie kommt daher für mich nicht infrage», betonte Jäger kurz vor Jays Geburt.
Druck des Stillens ist «totaler Quatsch»
Den Satz «Mein Körper gehört mir» nimmt Jäger sehr ernst und wendet ihn strikt auf ihr Leben an. Nicht nur, was die Geburten ihrer Kinder angeht, sondern auch darüber hinaus. So verriet sie, dass sie nicht plante, ihre Kinder zu stillen. «Ich habe das Recht, mein Baby nicht stillen zu wollen. Nach der Geburt will ich meinen Körper zurück», sagte sie.
Seine Brüste sah das Model nicht als Nahrungsquelle für ihre Babys, sondern als sexuelle Attribute. Den Druck, stillen zu müssen, bezeichnet sie als totalen Quatsch. Deshalb sagt sie klipp und klar: «Meine Brüste gehören mir.»
Damit die Natur da gar nicht erst ihren freien Lauf nehmen konnte, nahm Jäger nach der Geburt Abstilltabletten ein, welche die Milchbildung unterdrücken.
Annette Saloma von der Stillorganisation La Leche League Schweiz pflichtet Jäger einerseits bei: «Jede Frau hat das Recht, selber zu entscheiden, ob sie stillen will oder nicht.» Andererseits sei es aber eine Tatsache, dass Muttermilch die natürliche Nahrung für Babys ist. Sie passe sich dem sich verändernden kindlichen Bedarf an, enthalte Antikörper, lebende Zellen, Nährstoffe und Vitamine, sei jederzeit in der richtigen Temperatur verfügbar und kostenlos, so Saloma.
Ihr sei aber klar, dass Stillen bei vielen Frauen nicht einfach so klappe. Die Stillorganisation leiste Aufklärungsarbeit, damit sichergestellt sei, dass Mütter alle Informationen und Tipps hätten, um dann für sich entscheiden zu können, ob sie stillen möchten oder nicht.