Wir haben es ja längst geahnt. Die kleine Prinzessin Charlotte ist ein unabhängiges Persönchen mit eigenem Kopf und viel Selbstbewusstsein. Spätestens seit sie vergangenes Jahr an der Siegerehrung der King's-Cup-Charity-Regatta den Zuschauern die Zunge herausgestreckt hat, wissen wir, dass uns mit ihr wohl nie langweilig werden wird.
Auch wir haben mit Ehrfurcht beobachtet, wie gelassen Herzogin Catherine die freche Aktion ihrer Tochter hinnahm. Sie hat darüber gelacht, statt geschimpft. Und ihre Tochter damit in ihrer Selbstbestimmtheit gestärkt. Ganz bewusst, wie nun eine Körpersprache-Expertin feststellt. Für «Express» hat Judi James mehrere öffentliche Auftritte von Herzogin Catherine, 38, mit ihrer Familie analysiert. Sie kommt zum Schluss, dass die dreifache Mama gezielt Techniken anwendet, welche die Unabhängigkeit, Selbstsicherheit und Resilienz ihrer Kinder fördern.
Und tatsächlich scheinen Prinz George, 7, Prinzessin Charlotte, 6, und Prinz Louis, 6, sich trotz royaler Kindheit frei und glücklich entwickeln zu dürfen. So, wie wir Eltern es uns auch für unsere Kinder wünschen. Deswegen schielen wir mal ein wenig nach Grossbritannien rüber und stellen euch drei Empowering-Erziehungs-Tricks von Kate zum Nachmachen vor.
1. Ein gemeinsames Niveau schaffen
An öffentlichen Anlässen immer wieder zu beobachten: Wenn Herzogin Catherine mit ihren Kindern spricht, begibt sie sich physisch auf deren Niveau. Es ist ihr wichtig, mit ihren Kindern auf Augenhöhe zu kommunizieren. «Ihre Aufmerksamkeits- und Bindungstechniken scheinen darin zu bestehen, sich auf die Grösse des Kindes herunterzubeugen. Dies deutet auf den Wunsch hin, das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. Denn so fühlt es sich erwachsener und unabhängiger», stellt Judi James fest.
Diese Form der Gesprächsführung ist ein Kernelement der einfühlsamen Kommunikation, auch «Giraffensprache» genannt. Der Begriff ist bildlich zu verstehen: Die Giraffe hat mit ihrem langen Hals den Überblick. Und beugt sich zu ihren Schützlingen herunter. Und sie hat ein grosses Herz. Deswegen ist sie die Namensgeberin für die Giraffensprache. Das Giraffen-Sinnbild versucht zu vermitteln, dass man statt mit Drohen und Schimpfen (Wolfssprache) mit wertschätzenden, aber nicht wertenden Formulierungen ans Ziel kommt. Die dabei eingenommene Körperhaltung vermittelt Wertschätzung und den Willen, sich ernsthaft auf das Gegenüber einzulassen.
2. Zurückhaltung heisst das Zauberwort
Schon mal von Hands-off-Parenting gehört? Hier geht es um eine Erziehungshaltung, bei der die Eltern ihre Kinder als fähige und unabhängige Wesen wahrnehmen und fördern. Kurz: Eltern lassen ihren Kindern viel Raum, sich selbst zu sein und ihre eigene Welt zu entdecken. Auch diesbezügliche Tendenzen stellt Judi James in der Körpersprache von Herzogin Catherine fest. Als Mama nehme die Herzogin sich oft zurück und schaue zu ihren Kindern mit einem Lächeln. «Sie lässt George und Charlotte ihr eigenes Ding machen», so James. «Sie nimmt eine entspannte aber im Hintergrund bleibende Haltung ein.» Allerdings betone sie mit der Art, wie sie Charlotte die Arme entgegenstrecke, auch klar, dass sie jederzeit bereit ist, einzugreifen falls nötig.
3. Wir gehören zusammen!
Auch die Art, wie Herzogin Catherine ihre Kinder kleidet, sticht heraus. Die Outfits wirken stets aufeinander abgestimmt, was darauf hindeutet, dass die Familie sich als vereinte Front versteht. Diese Taktik stärkt laut Judi James das Zusammengehörigkeitgefühl. Angesprochen auf das Bild, welches Prinz William mit seinen drei Kindern auf der Schaukel zeigt und das Herzogin Catherine gestylet und fotografiert hat, sagt James: «Kate hat koordinierte Farben verwendet, um das Gefühl einer starken Einheit zu betonen, obwohl der Kleidungsstil variiert und auch Individualität ausstrahlt.
Die Herzogin scheint hier mit Goethe einig zu sein, der gesagt haben soll: «Zwei Dinge sollen Kinder von Ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.» Die Wurzeln bietet Kate ihren drei Sprösslingen in einem intakten Zuhause, in dem sie Geborgenheit, Sicherheit aber auch Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Die Flügel wachsen ihnen dadurch, dass sie auch im royalen Umfeld Grenzen ausloten dürfen und wohl viel mehr Zeit beim freien Spiel verbringen, als all die blaublütigen Generationen vor ihnen. So erzieht man nicht nur künftige Königinen und Könige sondern vor allem resiliente und glückliche Erwachsene.