Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine Familie extrem belasten. Selbst wenn bereits ein Kind da ist, so wie bei Tanja Szewczenko, 43. Vor zehn Jahren kam ihre Tochter Jona zur Welt. Dann liessen sich die deutsche Schauspielerin («Unter uns», «Alles was zählt») und ihr Ehemann Norman Jeschke, 41, ein paar Jahre Zeit, bevor sie sich an die weitere Familienplanung machten.
2015 setzten Szewczenko voller Hoffnung die Pille ab. Es folgte kein Baby, sondern Jahre voller Schmerz, Verlust und Trauer. Zahlreiche missglückte Versuche ein Kind zu zeugen. Vier Fehlgeburten. Die letzte im Juni dieses Jahres, nachdem Tanja Szewczenko mit medizinischer Hilfe schwanger geworden war. Und nun hat es doch noch geklappt. Auf natürlichem Weg. Völlig überraschend. Darüber spricht die überglückliche werdende Mutter erstmals öffentlich in einem Video auf ihrem Youtube-Kanal.
Gerade, als Szewczenko beschliesst, den Kinderwunsch aufzugeben und mit dem glücklich zu sein, was sie hat, passiert das Wunder ihres Lebens. Am ersten Wochenende im Oktober bleibt die Periode aus. Szewczenko denkt erst einmal an ein medizinisches Problem oder den Beginn der Wechseljahre. Den Schwangerschaftstest aus der Apotheke holt sie eigentlich nur, um eine Schwangerschaft auszuschliessen, weniger, um eine zu bestätigen. Aber der zweite Strich neben dem Kontrollstreifen erscheint sofort. Ein Sechser im Lotto. «Mir sind die Beine weggesackt. Ich bin auf die Knie gefallen», erinnert sie sich. «Ich konnte das nicht glauben. Ich hab gedacht, ich muss aufwachen.»
Ihrem Mann erzählt die Schauspielerin erst einmal nichts von der Schwangerschaft. Es habe sich nicht real und nicht greifbar angefühlt, sagt Szewczenko. Sie habe das positve Testresultat erst einmal für sich verarbeiten und durch weitere Tests bestätigen müssen. Um ganz sicher zu gehen.
Die ersten drei, vier Tage hütet die Schauspielerin ihr Geheimnis mit gemischten Gefühlen. Da ist diese unglaubliche Freude gepaart mit einer schlimmen Angst vor einem weiteren Verlust.
Gefühle, die Szewczenko auch jetzt noch – im fünften Monat – heimsuchen. «Natürlich ist diese Schwangerschaft nicht so einfach und nicht so entspannt wie damals bei meiner Tochter. Da war man zuversichtlich und hatte noch nicht erlebt, was alles auf welche Art und Weise schief gehen kann. Darum bin ich sicherlich bis zur Geburt sehr angespannt.»
Dass sie retrospektiv bereits vor dem positiven Testresultat erste Schwangerschaftsanzeichen hatte, stimmt Szewczenko jedoch optimistisch. Das Baby scheint sich fest eingenistet zu haben und verursachte früh ein hormonelles Chaos im Mama-Körper. Im Video zählt sie die frühesten Anzeichen auf, die noch vor dem Test auf eine Schwangerschaft hindeuteten.
- Übelkeit: «Mir war in der Woche davor ein bisschen übel. Aber das habe ich oft in der zweiten Zyklushälfte, wenn die Hormone fallen.»
- Körperliche Veränderung: «Meine Brustwarzen kamen mir sehr dunkel vor in der Woche davor.»
- Heisshunger: Einen Tag vor dem positiven Testresultat hat die Familie auf der Rückfahrt aus dem Europapark in Rust bei einer Tankstelle angehalten. «Ich wollte unbedingt Bockwurst essen», erinnert sich Szewczenko und erzählt, sie haben den Hunger als tief und derb und unstillbar empfunden.
«Natürlich springt er nicht auf und fällt mir um den Hals, weil wir dazu viel zu viel erlebt haben.»
Tanja Szewczenko
Im Video zeigt Szewczenko auch, wie sie ihren Mann nach wenigen Tagen mit der frohen Botschaft überraschte. Zu sehen ist, wie sie den Schwangerschaftstest, der zwei Striche anzeigt, in ein Brillenetui verpackt und dieses zu ihrem Mann ins Büro bringt. Er öffnet es, ohne etwas zu ahnen. Und reagiert zwar völlig erfreut, aber auch sehr wortkarg. Die Erklärung dafür liefert Szewczenko gleich mit: «Natürlich springt er nicht auf und fällt mir um den Hals, weil wir dazu viel zu viel erlebt haben.»
Jetzt heisst es, Daumen drücken für ein Happy End – darum bittet Tanja Szewczenko ihre Fans. Und verspricht, dass sie ihre Schwangerschaft weiter teilen wird. Um Frauen, die Ähnliches erlebt haben oder gerade erleben, Mut zu machen. «Man darf die Hoffnung ...», sie bricht in Tränen aus. Aber es ist klar, was sie sagen will: Man darf die Hoffnung nie verlieren.