Es gibt weder ein gesetzlich festgelegtes Alter, an dem sich Eltern orientieren können, noch eine Prüfung, die bestanden werden muss. Ab wann ein Kind alleine oder mit Freunden, aber ohne erwachsene Begleitpersonen ein Bad besuchen darf, entscheiden die Eltern. Und viele unterschätzen die Gefahr. Denn schwimmen können alleine reicht nicht, um den Badibesuch sicher zu machen.
Was es noch braucht, hat Nadja Winter-Zeller, Leiterin der Schwimmschule Gumpifrosch in Glarus, in einer Broschüre zusammengefasst. Diese zeigt drei Fragen auf, die Eltern vor der Entscheidung, ihr Kind ohne Begleitung Erwachsener schwimmen gehen zu lassen, beantworten sollten.
1. Wie gut kann mein Kind schwimmen?
Bevor das Kind den offiziellen Wasser-Sicherheits-Check (WSC) bestanden hat, sollte es nicht alleine schwimmen gehen. Laut diesem muss das Kind eine Rolle vom Rand ins tiefe Wasser machen können. Eine Minute am Ort über Wasser bleiben, 50 Meter am Stück schwimmen sowie aus dem Wasser steigen können. Die Kriterien dafür stammen von der BFU - Beratungsstelle für Unfallverhütung, der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG und swimsports.ch.
2. Wie verantwortungsbewusst ist mein Kind?
«Wenn ein Kind den WSC bestanden hat, heisst das noch nicht, dass es sich auch dazu in der Lage fühlt, das Schwimmbad alleine zu besuchen. Als Mutter dreier grundverschiedener Kinder weiss ich: Nicht jedes Kind im selben Alter ist gleich reif. Während das eine Kind mit zehn Jahren noch sehr verspielt und verträumt ist, übernimmt ein anderes Kind im selben Alter bereits gerne Verantwortung und ist sehr zuverlässig», so Winter-Zeller. Grundsätzlich sollte sich das Kind den alleinigen Badibesuch zutrauen, die Regeln und seine eigenen Grenzen kennen und einhalten können, sowie wissen, wo Hilfe zu holen ist.
3. Mit wem will mein Kind schwimmen gehen?
Das ist der Punkt, an dem man wieder bei Punkt 1 beginnen kann. Denn alle Kinder der Gruppe, respektive alle Eltern, die ihre Kinder alleine ins Schwimmbad lassen, sollten diese drei Fragen kennen und positiv beantworten können, bevor es losgeht. Wichtig ist auch, nach dem Badibesuch mit dem Kind über das Erlebte zu sprechen.
Die ganze Broschüre findet ihr hier.