James Bond hätte keine bessere falsche Fährte legen können, als es Prinz Harry, 34, und seine Frau, Herzogin Meghan, 37, vor der Geburt ihres ersten Kindes getan haben. Kein Wunder, bringt sie als Schauspielerin das nötige Know-how mit, er die jahrzehntelange Erfahrung mit überall und rund um die Uhr lauernden Paparazzi. Jetzt freut sich das Paar über Archie Harrison Mountbatten-Windsor, wie der royale Spross heisst.
«Es ist magisch, es ist toll. Ich habe die zwei besten Jungs auf der Welt, ich bin wirklich glücklich», freut sich Mama Meghan nach der Geburt und verrät über ihren Kleinen: «Er hat ein wunderbares Temperament und ist ganz ruhig.» Und Papa Harry, der seinen Stammhalter bei dessen Präsentation auf Windsor am Mittwochnachmittag liebevoll im Arm hält, witzelt: «Ich frage mich, von wem er das hat. Er sieht jeden Tag anders aus, wir können noch nicht sagen, wem er ähnelt.»
Britain Royal Baby Sussex Harry Meghan
Die Topsecret-Operation «Baby Sussex» startete vergangenen Sonntag. Alle Welt geht davon aus, dass sich Meghan, wie angekündigt, mit Ehemann Harry in ihrem Zuhause Frogmore Cottage in der Nähe von Schloss Windsor auf die geplante Hausgeburt vorbereitet. Selbst hochrangige Mitglieder der royalen Familie sind nicht darüber informiert, was in den kommenden Stunden passieren wird und was wie eine militärische Operation bis ins kleinste Detail durchgeplant ist.
Niemandem fällt auf, wie Polizeibeamte von Scotland Yard das werdende Elternpaar am frühen Abend ins exklusive Portland-Spital im Stadtzentrum von London schmuggeln. Unbeachtet schlängelt sich der kleine Konvoi durch den dichten Verkehr der britischen Metropole. Im ersten Wagen sitzen Meghan und Harry, im Begleitfahrzeug mehrere Polizeibeamte. 40 Minuten dauert die Fahrt. Danach verschwinden die Autos in der Tiefgarage des Spitals.
Eingeweiht ist dort nur eine Handvoll Angestellte, als die Herzogin von Sussex eine der luxuriösen Suiten (ab 2400 Franken pro Nacht) bezieht. Geleitet wird das Krankenhaus von Amerikanern. Es bietet einen Fünf-Sterne-Hotelservice, Victoria Beckham, 45, brachte hier ihre Kinder zur Welt, Liz Hurley, 53, und die Herzogin von York, Sarah Ferguson, 59, zählen zu den berühmtesten Patientinnen.
Bis zuletzt hofft Meghan, ihr erstes Kind daheim zur Welt zu bringen. Doch sie ist schon eine Woche über dem errechneten Geburtstermin, weshalb ihr vorsichtshalber zur Niederkunft im The Portland Hospital for Women and Children geraten wird.
Ein paar ruhige Stunden bleiben Meghan und Harry am Sonntagabend noch in der Spital-Suite, ehe am frühen Montagmorgen die Wehen einsetzen. Meghan hatte sich vorab eine komplett natürliche Geburtserfahrung gewünscht, ganz ohne Schmerzmittel. Dafür übte sie Yoga-Praktiken, machte vor allem Atemübungen. Ausserdem, so berichtete der «Mirror», wolle sie rhythmisch singen, um den Schmerz zu bewältigen.
Harry ist bei seiner Meghan, als Archie Harrison zu Sonnenaufgang um 5.26 Uhr das Licht der Welt erblickt. Der kleine Mountbatten-Windsor bringt 3261 Gramm auf die Waage. Der frischgebackene Papa Harry ist von Gefühlen übermannt. «Dieses kleine Wesen ist einfach unwiderstehlich, ich bin hin und weg», schwärmt er darauf vor den Kameras der BBC.
Pflichtbewusst ruft er gleich nach der Geburt seine Grossmutter, Queen Elizabeth II., 93, an, um ihr als Erste die frohe Botschaft mitzuteilen. Danach wählt er die Nummer seines Bruders William, 36, zuletzt informiert er noch seinen Vater, Prinz Charles, 70, der zusammen mit Gattin Camilla, 71, gerade in Berlin weilt.
Opa Charles hat das erste Kuscheltier für seinen Enkel dabei: einen Teddybären in blauer Kleidung – das Geschenk des deutschen Bundespräsidenten. Als er zum neuen Enkel beglückwünscht wird, meint er: «Danke, ich sammle eine ziemlich grosse Anzahl davon.»
Auch die Queen nimmt am Montagabend beim Essen mit dem ehemaligen kanadischen Premierminister Jean Chrétien, 85, dessen Glückwünsche entgegen, und als der Politiker wissen will: «Wie viele Urenkel haben Sie denn jetzt», antwortet Elizabeth II. lächelnd und voller Stolz: «Acht!»
Richtig ins Schwärmen gerät Prinz William: «Ich bin absolut begeistert und wünsche Harry, dass er mit seiner Familie die mit der Geburt verbundenen Freuden geniessen kann.» Scherzend fügt er hinzu: «Ich freue mich, meinen Bruder im Klub des Schlafentzugs willkommen zu heissen …»
Mit Spannung erwartet wird am Mittwoch schliesslich der erste öffentliche Auftritt der frischgebackenen Eltern. Sichtlich erschöpft, aber glücklich stöckelt Meghan auf Schloss Windsor in einem ärmellosen weissen Kleid an der Seite von Harry vor die Kameras. Deutlich wölbt sich unter ihrem Kleid noch ein Bäuchlein. Prinz Harry hält liebevoll seinen Stammhalter im Arm – ein Novum.
Bei Harrys Bruder William trat nach den Geburten von George, Charlotte und Louis immer dessen Gattin Kate mit dem Baby im Arm vor die Öffentlichkeit.
Kate William und Prinz Louis 2018
So erschöpft Meghan ist, so ergriffen zeigt sich Harry. Er, der die Geburt seines Sohnes hautnah miterlebt hat, macht seiner Liebsten danach ein Riesenkompliment. «Was Frauen in solchen Momenten leisten, geht über jede Vorstellungskraft hinaus.»
Baby Archie
Auch wenns nicht klappte mit der geplanten Hausgeburt, Harry und Meghan verlassen das Spital nur Stunden nach der Niederkunft, kehren zurück nach Frogmore House. Dort erwartet Grossmutter Doria Ragland sehnsüchtig ihren Enkel.
Auch Meghans Dad gratuliert: «Ich bin stolz, dass mein neuer Enkel in die britische Royal-Family geboren worden ist. Meine Glückwünsche gehen an meine liebenswerte Tochter Herzogin Meghan und an Prinz Harry; Gott segne die Königin.»
Das Geheimnis um «Baby Sussex» ist gelüftet. Jetzt beginnt die nächste Mission – im Dienste Ihrer Majestät.