1. Home
  2. Body & Health
  3. Health
  4. So hat man Chancen, Brustkrebs früher zu erkennen
Präsentiert von Roche

So hat man Chancen, Brustkrebs früher zu erkennen

Brustkrebs ist bei Frauen in der Schweiz die häufigste Form von Krebs. Im Schnitt ist jede achte Frau davon betroffen. Brustkrebs ist jedoch keineswegs ein Todesurteil. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Eine Breast Care Nurse gibt Auskunft, worauf Frauen bei der Vorsorge achten sollten und wie Betroffene seelische Unterstützung erhalten.

Teilen

Merken

Artikel teilen

Unrecognizable mid-aged caucasian woman examining her breasts to se if there are any nods or lumps that might mean early stage of breast cancer..Standing half naked.
Getty Images

Jedes Jahr erkranken rund 6600 Frauen in der Schweiz an Brustkrebs1. In diesem Artikel werden die häufigsten Mythen rund ums Thema Frauengesundheit (siehe Video) geklärt und die wichtigsten Fragen zu Brustkrebs beantwortet.

Wahr oder falsch?

Das sind die häufigsten Mythen rund um Frauengesundheit

loading...
Sterben Frauen wirklich seltener an einem Herzinfarkt und sind sie tatsächlich weniger schmerzempfindlich als Männer? Professorin Catherine Gebhard, die im gendermedizinischen Bereich forscht, klärt diese und weitere Mythen auf und zeigt, dass Frauengesundheit weitaus mehr als nur gynäkologische Erkrankungen betrifft. Sina Albisetti

Brustkrebs entsteht, wenn Zellen anfangen, sich unkontrolliert zu vermehren. Dabei gibt es verschiedene Arten von Brustkrebs, wobei die häufigste Art sich in den Zellen der Milchgänge oder der Drüsenläppchen der Brust entwickelt. Fachpersonen unterscheiden ausserdem zwischen dem invasiven (Krebszellen haben sich bereits in das umliegende Gewebe ausgebreitet) und dem nicht-invasivem (Tumor ist noch örtlich beschränkt) Mammakarzinom2.

Jede Frau geht anders mit der Diagnose um

Die Diagnose Brustkrebs ist für die Betroffenen erst einmal sehr erschreckend. «Die Diagnose mag jeweils die gleiche sein, doch jede Frau geht anders damit um», sagt Nadine Reemts, Breast Care Nurse in Zürich. Breast Care Nurses sind diplomierte Pflegefachkräfte, die sich in einer Weiterbildung darauf spezialisiert haben, die betroffenen Brustkrebspatientinnen und deren Angehörige in den verschiedenen Krankheitsphasen in physischen sowie psychosozialen Belangen zu begleiten und zu beraten. «Ich begleite Patientinnen durch alle Phasen der Erkrankung, beantworte ihre Fragen, nehme mir Zeit für sie und gehe auf ihre Bedürfnisse ein.» Ein Beruf, der Reemts viel abverlangt – aber auch viel gibt. «Wenn eine Patientin während oder auch nach der Therapie sagt, dass sie durch meine Beratung beruhigter mit der Erkrankung umgehen kann, bin ich zufrieden. Das zeigt mir immer wieder, wie wertvoll meine Arbeit ist.»

Die Brüste einmal im Monat abtasten

Wenn der Krebs frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird, sind die Heilungschancen sehr hoch. Ein Knoten ist in der Regel das erste Symptom, das auf Brustkrebs hinweisen kann. «Einmal im Monat seine Brüste abzutasten, ist eine gute Methode, um sowohl Knoten als auch andere potenzielle Hinweise auf einen Tumor frühzeitig zu erkennen», rät Reemts.

Vor den Wechseljahren ist der optimale Zeitpunkt für das monatliche Abtasten eine Woche nach Beginn der Menstruation. Dann ist die Brust besonders weich, und Knoten lassen sich leichter ertasten. Nach den Wechseljahren sollten Frauen einen fixen Tag für das präventive Abtasten festlegen. Ausser Knoten können auch folgende Symptome auf Brustkrebs hinweisen: Veränderungen der Brustwarze (Brustwarze kann sich nach innen ziehen), Hautveränderungen respektive Entzündungszeichen an der Brust wie Rötungen und Schwellungen, Schmerzen in der Brust oder Achselhöhle. «Wenn man bemerkt, dass sich etwas an der Brust verändert oder sich eines der eben genannten Symptome zeigt, sollte man seine Gynäkologin oder seinen Gynäkologen und im Idealfall ein zertifiziertes Brustzentrum aufsuchen», sagt Reemts.

Mammografie, Ultraschall oder MRT

Die Selbstuntersuchung ist ein wichtiger erster Schritt, jedoch kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung. Für die Früherkennung von Brustkrebs können verschiedene Untersuchungsmethoden verwendet werden. «Bei der Mammografie wird die weibliche Brust geröntgt, beim Ultraschall werden Gewebestrukturen im Körper sichtbar gemacht und MRT, also Magnetresonanztomografie, ist eine sehr empfindliche Methode, mit der kleine Tumore gefunden werden können», erklärt Reemts.

Roches Engagement für Frauengesundheit

Die heutigen Gesundheitssysteme basieren auf Daten, die zu einem grossen Teil von Männern für Männer erhoben und bearbeitet wurden. Das hat einen Bias bezüglich der Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen zur Folge. XProject ist ein langfristiges Engagement, das Partnerschaften, finanzielle Unterstützung und weitere Massnahmen vorantreibt, um die Lücken in der Frauengesundheit zu schliessen. Ein Beispiel ist eine enge Zusammenarbeit mit Start-ups im Bereich FemTech (kurz für «Female Health Technology»), um neue, innovative Lösungen spezifisch für Frauen voranzutreiben.

Mehr Infos hier

Die Krebsliga Schweiz rät ab dem 50. Lebensjahr zu regelmässigen Mammografieuntersuchungen. In 13 Kantonen3 werden alle zwei Jahre Einladungen zur Früherkennung verschickt, wobei die Teilnahme freiwillig ist. «Der grösste Fehler, den Frauen ab 50 machen können, wenn es um Vorsorge geht, ist, dieses Schreiben zu ignorieren.»

Frauen unter 50 Jahren sollten sich im Rahmen ihrer jährlichen Vorsorgekontrolle von der Gynäkologin oder dem Gynäkologen die Brüste und Achselhöhlen abtasten lassen.

Erkrankungen zugenommen, Sterblichkeit abgenommen

Die Zahl von Brustkrebserkrankungen hat in der Schweiz zugenommen, und im Gegensatz zu früher sind häufiger auch jüngere Frauen davon betroffen. Ein Viertel aller Betroffenen ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre1. «Frauen nehmen heutzutage wesentlich länger die Pille, bekommen später Kinder, und unsere modernen Lebensumstände billigen die Erhöhung der Risikofaktoren wie Übergewicht, Nikotin- und Alkoholkonsum», so Reemts zu den Gründen.

Gleichzeitig hält Reemts jedoch auch fest, dass die Sterblichkeit an Brustkrebs abgenommen hat: «80 Prozent der erkrankten Frauen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben.» Je weniger fortgeschritten die Erkrankung ist, desto höher sind die Aussichten auf Heilung. Dies ist aber auch abhängig von der jeweiligen Brustkrebsart.

Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, jedoch kommt dies selten vor. Im Schnitt erhalten in der Schweiz rund 50 Männer jährlich die Diagnose Brustkrebs1, 80 Prozent sind zum Zeitpunkt der Diagnose 60 Jahre oder älter.

Nicht aufgeben und Hilfe in Anspruch nehmen

«Die Diagnose Brustkrebs muss jede Frau erst einmal verarbeiten», sagt Reemts. «Es ist aber enorm wichtig, nicht aufzugeben, sich über die Therapiechancen zu informieren und Hilfe in Anspruch zu nehmen.» In zertifizierten Brustzentren finden die Patientinnen kompetente Beratung und eine auf sie abgestimmte Therapie. Jeder Fall wird von Fachexperten diskutiert, und es wird ein individueller Therapieplan erstellt.

Roches digitales Angebot für Betroffene mit Brustkrebs

Focus Me verbindet, Fokus Mensch informiert: Die Focus Me App vernetzt Personen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Auf der Website Fokus Mensch finden Patientinnen und Patienten, sowie deren Angehörige, wichtige Informationen und Hilfestellungen, die Ihnen den Umgang mit der Erkrankung erleichtern können.

Mehr Infos hier

Inzwischen existieren zudem digitale Angebote, die Brustkrebspatientinnen helfen können: «Die App Focus Me beispielsweise bietet Patientinnen Unterstützung im Alltag und gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen und Fachpersonen zu vernetzen.» Ein solcher Austausch kann dazu beitragen, dass sich Brustkrebspatientinnen mit ihrer Erkrankung nicht alleine fühlen. Neben der medizinischen Behandlung muss auch den seelischen Belastungen hohe Beachtung geschenkt werden. «Ich bin ein wichtiges Puzzleteil der Therapie», sagt Reemts. «Ich habe immer ein offenes Ohr, beantworte alle wichtigen Fragen und begleite Frauen auch zu ihren Untersuchungen, wenn sie dies wünschen.» Und sie betont: «Die Therapie ist anstrengend, es gibt viele Höhen und Tiefen. Doch man kann die Herausforderung meistern, und wir helfen dabei, positiv zu bleiben.»

Quellenverzeichnis
1) Krebsarten von A bis Z: Brustkrebs | Krebsliga Schweiz https://www.krebsliga.ch/ueber-krebs/krebsarten/brustkrebs
2) USZ Universitätsspital Zürich | Krankheiten & Therapien | Brustkrebs https://www.usz.ch/krankheit/brustkrebs 
3) Krebsfrüherkennungsprogramme in Ihrer Region | https://www.swisscancerscreening.ch/de/angebote-in-ihrem-kanton

am 28. Mai 2023 - 18:00 Uhr