Simone Jones, was mögen Sie an den neuen Naturaplan Bio-Säften besonders?
Mir hat es vor allem der Naturaplan Bio-Impulse Juice angetan. Ich liebe den erdig-süsslichen Geschmack der Randen, kombiniert mit der Schärfe von Ingwer. Aber auch die Mango-Zimt-Mischung des Naturaplan Bio-Immunity Juice finde ich sehr fein.
Jährlich entwickeln Sie mit Coop mehrere Hundert neue Produkte. Wie entstehen neue Ideen?
Als Food Scouts gehen wir mit offenen Augen durch die Welt. Wir versuchen, kulinarische Trends und Bedürfnisse aufzuspüren, und überlegen, wie wir sie abdecken können. Dazu besuchen wir Hotspots der Gastronomie, sehen uns in Supermärkten im Ausland um, lesen Kochbücher, erforschen das Internet und lassen uns von Zutaten und Kombinationen inspirieren.
Welche Trends und Bedürfnisse führten zu den neuen Säften?
Zum einen möchten heute viele Menschen mit Dingen, die sie zu sich nehmen, einen gesunden Lebensstil unterstützen. Zum anderen lösen Lebensmittel oft Assoziationen aus. Honig mit Milch etwa steht für guten Schlaf, Ingwer-Tee für Wärme von innen. Die Säfte kombinieren diese Aspekte. Sie löschen nicht einfach den Durst. Sie unterstützen einen gesunden Lebensstil, und wir tun uns mit ihnen Gutes. Es ist die Natur, die man schmeckt und die Nährstoffe liefert.
Hat man die Idee – wie verläuft der Produktentwicklungs-Prozess?
Stösst die Idee bei den Coop-Verantwortlichen auf Anklang, wird sie oft zum Selbstläufer. Wir erstellen für das geplante Produkt ein Anforderungsprofil. Ähnlich einem «Betty Bossi»-Rezept enthält es die genauen Zutaten. Im Fall der Säfte suchten wir mit den Ernährungsexpertinnen von Coop nach Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte. Deshalb setzten wir beim Naturaplan Bio-Impulse Juice auf Randen.
Worauf achten Sie bei Naturaplan Bio-Produkten besonders?
Sie sollen von der Rezeptur her möglichst gesund sein: Wir achten darauf, dass der Zucker- und Salzgehalt tief ist, gesunde Fette wie Rapsöl eingesetzt und wenn möglich auch Vollkorn-Varianten entwickelt werden.
Naturaplan, die erste und zugleich grösste Bio-Marke im Schweizer Detailhandel wird 30 Jahre alt.1993 von Coop lanciert, setzt sich die Detailhändlerin seit drei Jahrzehnten unter dieser Eigenmarke und in enger Partnerschaft mit Bio Suisse für umwelt- und tiergerechte Produkte ein. Ausserdem finanzierte Coop beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL zahlreiche Projekte zur Förderung und Weiterentwicklung des Bio-Landbaus. Eine Erfolgsgeschichte, die ohne die Treue der Kundinnen und Kunden nicht möglich gewesen wäre. Es darf gefeiert werden!
Wie wichtig ist in der Entwicklung eine gute Vorstellungskraft?
Wir bringen alle einen kulinarischen Hintergrund mit. Daher können wir uns gut ausmalen, wie Lebensmittel harmonieren. Sind wir unsicher, tüfteln wir mit Prototypen. Danach stellen wir das Profil fertig. Via Coop läuft dann die Suche nach einem Produktionsbetrieb.
Dann ist sie da: die Degustation!
Genau. Die Degustation findet gemeinsam mit den Coop-Verantwortlichen und manchmal auch mit der Produzentenschaft in unseren Küchen statt. Dabei servieren wir das Produkt unter möglichst realitätsnahen Bedingungen. Wird ein Produkt also höchstwahrscheinlich kalt konsumiert, machen wir das auch so. Wir tauschen Meinungen aus und machen Empfehlungen zur Anpassung der Rezepturen.
Wie macht man das subjektive Geschmacksempfinden messbar?
Eine Degustation ist keine exakte Wissenschaft. Aber wir sind trainiert, möglichst objektiv zu sein. Wir überlegen, wer ein Produkt kauft, was diese Leute bereits konsumieren und was daraus ableitbar ist. Kommt in einem Produkt Ingwer vor, überlegen wir, wo die Schärfetoleranz der Zielgruppe liegt. Mittels unserer kulinarischen Expertise beurteilen wir, ob ein Geschmack für die Zielgruppe harmonisch ist oder aneckt.
Kommt es vor, dass man sich an einer Degustation nicht einig wird?
Wir degustieren pro Jahr 10'000 bis 15'000 Produkte. Davon schaffen es rund 800 neue Produkte ins Coop-Regal. Die Zeitfenster für Entscheidungen sind dabei genau definiert. Auch gibt es klare Rahmenbedingungen, die uns leiten. Uneinigkeit kommt kaum vor.
Zurück zu den neuen Säften. Als Naturaplan Bio-Produkte erfüllen sie strenge Richtlinien für biologische Produkte. Unterscheiden sich die Anforderungen an ein Naturaplan Bio-Produkt von denen an ein Produkt ohne Bio-Label geschmacklich?
Nein, in erster Linie muss ein Produkt schmecken. Dabei ergeben sich aber automatisch Varianten im Geschmack: Ein Kirschjogurt von Naturaplan schmeckt nach Früchten, wie wir sie in der Schweiz kennen, das nicht-biologische Pendant meist nach Amarena-Kirschen. Der Unterschied ist gewaltig. Richtig und falsch gibt es nicht. Auf ihre Art schmecken müssen sie beide.