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Check-up

Psoriasis-Therapie ohne Kortison

Juckende, rote und schuppende Haut – im Winter leiden Psoriasis-Patienten besonders stark. Eine neue Studie zeigt: Vitamin B12 lindert die Symptome der chronisch entzündlichen Hauterkrankung und stärkt zugleich die Haut. 

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Check-up Hauterkrankung Psoriasis Therapie ohne Kortison

Vererbt: Ansgar Gmür, 64, hat Psoriasis. Auch Tochter Angelina, 30, leidet darunter. 

Joseph Khakshouri

Als Kind hat Angelina Gmür den Samstag gehasst: «Dann musste ich immer ein Ölbad nehmen.» Schon als Säugling zeigten sich bei ihr die ersten Symptome einer Psoriasis, die Haut juckte und schuppte. «Um Angelina vom Kratzen abzuhalten, haben wir ihr Handschuhe angezogen», erinnert sich ihr Vater Ansgar Gmür, Direktor des Hauseigentümerverbandes Schweiz HEV. Auch er leidet unter Psoriasis.

Die chronische Krankheit ist teils genetisch bedingt. Sie löst eine Entzündungsreaktion in der Haut und seltener auch in den Gelenken aus. Die Folgen: Rötungen, Verdickungen und Juckreiz. Der Grund dafür ist unbekannt.

«Psoriasis sollte von einem Hautarzt diagnostiziert und beurteilt werden, da es viele Hautkrankheiten gibt, die der Psoriasis ähneln und sich in der Behandlung je nach Schweregrad stark unterscheiden», sagt Dr. Simon Müller, Oberarzt Dermatologie am Universitätsspital Basel.

«Auch das Ansprechen der Behandlung sollte regelmässig durch einen Arzt beurteilt werden, einerseits um die Hautsymptome möglichst rasch lindern zu können, andererseits weil Psoriasis-Patienten auch ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten wie Hirnschlag oder Herzinfarkt haben», sagt Dr. Müller. «Bei leichten bis mittelschweren Fällen ist die kombinierte Lokaltherapie mit Kortison und Vitamin D am wirksamsten und meistens auch ausreichend.»

Ist die Entzündung mit dieser Therapie anbehandelt, kann man nach ärztlicher Rücksprache auf eine kortisonfreie Alternative wechseln. Dabei scheint eine neue Vitamin-B12-Salbe vielversprechend zu sein. So zeigt eine aktuelle Studie, dass Salben mit Vitamin B12 die Hautentzündungen vermindern und die Schutzfunktion der Haut wieder aufbauen können. Das Vitamin bindet und inaktiviert Stickoxid, das im entzündeten Gewebe gebildet wird und in Verbindung mit Sauerstoff die Entzündungsreaktion weiter ankurbelt.

«Früher brauchte ich Kortisonsalben», sagt Ansgar Gmür. «Sie hat geholfen, die Haut wurde aber sensibler, und es brannte teils extrem. Vor allem weil ich viele betroffene Stellen im Gesicht habe. Heute reichen mir die B12-Salben von Mavena.» Auch Tochter Angelina cremt sich mit dem Schweizer Produkt ein. «Bei mir nützt es sogar in akuten Fällen.»

Von Lisa Merz am 6. März 2017 - 20:13 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:18 Uhr