Mit «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» kehrt der sympathische Darsteller Paul Rudd (53) nach längerer Abwesenheit wieder ins grosse Marvel Cinematic Universe zurück. Rudd, der seit «Avengers: Endgame» aus dem Jahr 2019 nicht mehr in MCU-Filmen oder -Serien zu sehen war, verkörpert erneut den gelegentlich kleinsten Superhelden des Marvel-Universums Ant-Man, auch bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Scott Lang.
Der dritte «Ant-Man»-Film erzählt jedoch nicht nur die Geschichte der Titelfigur und der Menschen um ihn herum weiter, sondern führt mit dem von Jonathan Majors (33) gespielten Kang der Eroberer auch gleich den nächsten grossen Bösewicht für die Zukunft der Marvel-Filme ein. Hat sich das Warten auf den neuesten Superheldenfilm der Marvel Studios gelohnt?
Darum geht es in «Ant-Man and the Wasp: Quantumania»
Nach den Ereignissen aus «Avengers: Endgame» geniesst Avengers-Mitglied Scott Lang sichtlich sein Leben in San Francisco. Schliesslich hat Scott als Superheld Ant-Man entscheidend dazu beigetragen, den grossen Bösewicht Thanos zu besiegen. Nun rührt Scott die Werbetrommel für seine Memoiren «Look out for the Little Guy!» (auf Deutsch: «Pass auf den kleinen Typen auf!»), in denen er nicht nur von seinen Helden-Abenteuern berichtet, sondern auch philosophische Lebensweisheiten und Sinnsprüche zum Besten gibt. Daneben verbringt Ant-Man schöne Stunden mit seiner Superhelden-Freundin Hope Van Dyne (Evangeline Lilly, 43), die auch als The Wasp bekannt ist, sowie deren Eltern Hank Pym (Michael Douglas, 78) und Janet Van Dyne (Michelle Pfeiffer, 64).
Ganz besonders geniesst Scott jedoch die Gesellschaft seiner mittlerweile 18-jährigen Tochter Cassie Lang (nun gespielt von Kathryn Newton, 26), von der er fünf Jahre lang unfreiwillig getrennt war. Cassie ist während der langen Abwesenheit ihres Vaters selbst zur Wissenschaftlerin geworden, stellt Experimente an und sendet ein Signal hinunter auf die Quantenebene. Das stellt sich als fataler Fehler heraus. Cassie, Scott, Hope, Hank und Janet werden von einer unbekannten Macht in die mysteriöse, subatomare Welt gezogen. An dem fremden Ort müssen sie allerlei Abenteuer überstehen und nach Möglichkeit einen Weg nach Hause, zurück in ihre Welt, finden.
Visuelle Opulenz auf der Quantenebene
Nach einigen kürzeren Abstechern in den bisherigen zwei «Ant-Man»-Filmen zeigt «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» ausgiebig und in voller Pracht die sogenannte Quantenebene. Das unendlich kleine Universum innerhalb unseres Universums ist der Hauptschauplatz von «Ant-Man 3», erstrahlt in psychedelisch-fantasievoller Farbenpracht und wird bevölkert von sonderbaren, fremdartigen Sci-Fi-Wesen. Selbst Häuser sind auf der Quantenebene lebendige Wesen und können bei Gefahr flüchten.
Der zurückgekehrte Regisseur Peyton Reed (58) und sein Team haben bei Design und Ausarbeitung der fremden Welt erkennbar alle Register gezogen. Einige der visuellen Einfälle und Erfindungen der Quantenebene erinnern dabei sogar an die ebenso fantasievolle und einfallsreiche «Star Wars»-Galaxis - und damit an einen der grössten Konkurrenten des Marvel-Universums.
Kang der Eroberer: Der nächste Thanos wird eingeführt
Marvel wäre nicht Marvel, wenn in «Ant-Man 3» nicht auch die Saat für künftige MCU-Abenteuer gelegt werden würde. In dieser Hinsicht hat der neue «Ant-Man»-Film, der Phase 5 des Marvel-Universums einläutet, Gewaltiges zu leisten. Denn Kang der Eroberer, der Bösewicht des Films, wird voraussichtlich in gleich mehreren zukünftigen Produktionen des Mega-Franchises in Erscheinung treten, bevor er in den für das Jahr 2025 und 2026 angekündigten «Avengers»-Filmen «Die Kang-Dynastie» und «Secret Wars» zum Endgegner werden dürfte.
Bei Kang handelt es sich um einen zeitreisenden Wissenschaftler aus der Zukunft, der über fortschrittliche, den gegenwärtigen Menschen weit überlegene Technologie verfügt. In der Marvel-Serie «Loki» war mit «Jener, der bleibt» bereits eine Variante Kangs aufgetreten. Zum besseren Verständnis dieser komplexen Multiversums-Mechanik sollten Zuschauer von «Ant-Man 3» nach Möglichkeit diese populäre Streaming-Serie gesehen haben.
Kangs Einführung meistert der dritte «Ant-Man»-Film dabei mit Bravour. Zudem wurde mit dem durch die Serie «Lovecraft Country» bekannt gewordenen Darsteller Majors die Idealbesetzung für den Schurken gefunden. Die Abgründe und den destruktiven Machtwillen der von ihm gespielten Figur weiss der 33-Jährige zu jedem Zeitpunkt überzeugend zu vermitteln. Zum weiteren Verständnis Kangs für künftige Marvel-Filme ist es empfehlenswert, während des Abspanns im Kino sitzen zu bleiben. Denn zwei sogenannte Abspannszenen innerhalb und am Ende der Credits verraten Wesentliches über den grossen neuen Antagonisten des MCU.
Ein Familienfilm aus dem Hause Marvel
Neben allen überbordenden Multiversums-Absurditäten erzählt jedoch auch der dritte «Ant-Man»-Film eine geerdete Familiengeschichte. Nachdem sich zu Beginn der Filmreihe noch Hope Van Dyne und Ziehsohn Scott Lang an der strengen Vaterfigur Hank Pym abgearbeitet hatten, steht dieses Mal das Verhältnis von Tochter Cassie zu ihrem Superhelden-Vater Scott Lang ganz im Mittelpunkt. Denn Ant-Man möchte verhindern, dass Tochter Cassie ihm nacheifert und selbst zur Superheldin wird. Dadurch nämlich würde sie sich in grosse Gefahr begeben. Das gelingt jedoch selbstverständlich nur bedingt, und so erzählt «Ant-Man 3» letztlich auch eine Coming-of-Age-Geschichte und die Origin-Story einer neuen, jungen Heldin.
Fazit
Mit «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» liefern die Marvel Studios einmal mehr einen hochunterhaltsamen Film voller Humor und grosser Schauwerte für die ganze Familie ab - auch wenn die bekannte und bewährte Marvel-Formel nach 15 Jahren MCU nicht mehr so wirklich zu überraschen vermag. Daneben brilliert im dritten «Ant-Man»-Film Darsteller Majors als neuer, grosser Bösewicht, der im MCU noch überaus bedeutsam werden wird.