Microsoft hat angekündigt, den Support für Windows 10 im Oktober 2025 einzustellen. Das Betriebssystem wird dann keine kostenlosen Software–Updates, keinen technischen Support und keine Sicherheitsupdates mehr erhalten. Zwar können Rechner mit Windows 10 weiterhin genutzt werden, allerdings setzen sich User dann potenziellen Sicherheitsrisiken aus. Die Nachrichtenagentur spot on news hat einen Experten gefragt, wie man sich am besten verhält.
IT–Sicherheitsexperte Philipp Plum vom Softwareunternehmen ESET mahnt mögliche Gefahren bei der weiteren Nutzung von Windows 10 an. Ohne regelmässige Sicherheitsupdates bleiben neu entdeckte Schwachstellen ungeschützt. «Wird eine Sicherheitslücke in Windows 10 nach dem Stichtag bekannt, bleibt sie bestehen. Hacker haben dann genügend Zeit, sie auszunutzen», erklärt Plum. Im schlimmsten Fall könnten sensible Nutzerdaten wie Finanzinformationen, Passwörter oder wichtige Dokumente in die Hände von Cyberkriminellen gelangen.
Kostenpflichtiger «Extended Support» nur begrenzt hilfreich
Als Übergangslösung bietet Microsoft erstmals einen kostenpflichtigen «Extended Support» für Endanwender an, der Sicherheitsupdates für Windows 10 über den Stichtag hinaus ermöglicht. Doch auch dieser Service ist zeitlich begrenzt. «Damit wird das Problem nur in die nahe Zukunft verschoben. Denn spätestens nach drei Jahren ist auch hier Schluss mit Updates», betont Plum. Langfristig führe kein Weg am Umstieg auf ein aktuelles Betriebssystem vorbei.
Hardwareanforderungen für Windows 11 beachten
Wer auf Windows 11 umsteigen möchte, muss sicherstellen, dass die Hardware seines Computers den technischen Anforderungen des neuen Betriebssystems entspricht. Microsoft stellt hierfür die Anwendung «PC Health Check» zur Verfügung, die prüft, ob das Gerät kompatibel ist. Ist dies nicht der Fall, muss entweder die Hardware aufgerüstet oder ein neues Gerät gekauft werden. Neuere Computer haben in der Regel Windows 11 bereits vorinstalliert.
Zeit für den Umstieg sinnvoll nutzen
Plum rät, den Umstieg auf ein modernes Betriebssystem frühzeitig anzugehen. «Je früher die Nutzer umsteigen, desto besser.» Zwar wird Windows 10 noch bis zum Stichtag am 14. Oktober 2025 mit Sicherheitsupdates versorgt, die Zeit bis dahin sollte aber genutzt werden, um sich mit der neuen Software vertraut zu machen oder ein neues Gerät anzuschaffen. Zudem bietet ein frühzeitiger Umstieg die Möglichkeit, Preise für neue Hardware gezielt zu vergleichen.
Ältere Geräte oft inkompatibel
Wie viele ältere Computer Windows 11 nicht unterstützen, ist schwer zu sagen. Laut Plum hängt dies stark von den Spezifikationen des jeweiligen Geräts ab. «Ein teurerer Rechner von vor acht Jahren könnte Windows 11 unterstützen, ein jüngeres, günstigeres Modell hingegen nicht.» Grundsätzlich sei die Wahrscheinlichkeit aber gering, dass ältere Hardware die Anforderungen von Windows 11 erfülle.
Für ältere Geräte bieten sich zudem Alternativen wie die Nutzung von Linux–Distributionen oder Google ChromeOS Flex an. Beide gelten als sichere und kostenlose Betriebssysteme und können die Lebensdauer nicht mehr unterstützter Hardware verlängern.