Benedict Cumberbatch (48) wurde 2004 während Dreharbeiten zur BBC–Miniserie «To the Ends of the Earth» in Südafrika entführt. In einem Interview hat der britische Schauspielstar nun über die Situation gesprochen, die er als «Nahtoderfahrung» bezeichnet.
Erfahrung machte ihn zu Adrenalin–Junkie
«Es gab mir ein Gefühl für Zeit, aber nicht unbedingt ein gutes», sagte Cumberbatch dem Magazin «Variety». «Es hat mich ungeduldig gemacht, ein weniger gewöhnliches Leben zu führen, und mit dieser Ungeduld habe ich noch immer zu kämpfen.» Laut dem Artikel hatten Cumberbatch und seine Freunde auf der Rückfahrt von einem Tauchausflug eine Reifenpanne. Während sie festsassen, wurden sie von sechs Männern entführt, die die Gruppe ausraubten und sie zwangen, sie stundenlang herumzufahren. Schliesslich liessen sie die Männer draussen gefesselt zurück und flüchteten.
Das Erlebte habe ihn zu einem Adrenalin–Junkie gemacht und zu jemandem, der Fallschirmspringen geht oder andere Extremsportarten betreibt, um sich zu entspannen. «Die Nahtoderfahrung hat das alles noch verstärkt», so Cumberbatch. «Ich dachte: ‹Oh ja, ich könnte jeden Moment sterben.› Ich stürzte mich aus Flugzeugen und ging alle möglichen Risiken ein. Aber abgesehen von meinen Eltern hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine wirklichen Angehörigen.»
Seine Kinder veränderten alles
Das sei nun anders, schliesslich ist der Schauspieler seit 2015 verheiratet und inzwischen Vater von drei Söhnen. Das Suchen nach Adrenalin sei daher kein Thema mehr für ihn. «Ich habe über den Tellerrand hinausgeschaut, das hat mich mit dem vertraut gemacht, was darunter liegt. Und ich habe akzeptiert, dass das das Ende all unserer Geschichten ist», so der 48–Jährige.
Über sein Vaterdasein sagte Cumberbatch, dessen Kinder sechs, sieben und neun Jahre alt sind: «Sobald man Kinder hat, sinkt das Zeitgefühl noch viel tiefer ein. Mein Jüngster wird morgen sechs Jahre alt und ich denke: 'Ich werde in meinen Sechzigern sein, wenn er 21 ist. Es ist verrückt. Es ist so schnell gegangen.» Als Vater würden sich die Prioritäten «gewaltig verschieben» und man schätze das, was man in seinem Leben tut «ganz anders ein».