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Kinostart am 30. Januar

«Der Brutalist»: Die Wiederauferstehung des Adrien Brody - samt Oscar?

Zwei Jahrzehnte lang durfte Oscarpreisträger Adrien Brody die Academy Awards nur noch als Zuschauer besuchen. In diesem Jahr könnte er dank «Der Brutalist» aber wieder mit einem Goldjungen auf der Bühne stehen.

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Bei den Golden Globes durfte Adrien Brody bereits dank «Der Brutalist» jubeln.
Bei den Golden Globes durfte Adrien Brody bereits dank «Der Brutalist» jubeln. imago images/UPI Photo / JIM RUYMEN

Wenn Adrien Brody (51) in der Nacht von 2. auf den 3. März darauf hofft, dass sein Name als Gewinner des Hauptdarsteller–Oscars verlesen wird, tut er dies als ein amtierender Rekordhalter. Sein erster und bislang einziger Triumph bei den Academy Awards mag zwar schon 22 Jahre her sein. Mit seiner Auszeichnung für Roman Polańskis (91) Holocaust–Drama «Der Pianist» und seinen damals 29 Jahren und 343 Tagen ist er aber bis heute der jüngste Preisträger in der Hauptdarsteller–Kategorie.

So oder so ist allein die diesjährige Nominierung für das Drama «Der Brutalist» (insgesamt zehn Nominierungen) von Brady Corbet (36) ein gigantischer Fingerzeig von und für Brody. Denn nach seinem glorreichen Abend am 23. März 2003 schien ihn der gefürchtete Oscar–Fluch mit voller Wucht getroffen zu haben. Soll heissen: In der Folgezeit seiner Auszeichnung war er zwar in zahlreichen Filmen zu sehen, stets stand er dabei aber im Schatten seiner eigenen Oscar–Leistung. Dass er etwa in M. Night Shyamalans (54) «The Village» oder Peter Jacksons «King Kong» mitgewirkt hat, dürfte vielen Filmfans gar nicht mehr bewusst gewesen sein.

Verlassen konnte er sich in den Jahren nach «Der Pianist» vor allem auf Wes Anderson (55). Der Regisseur ist bekannt für seine Casting–Treue und gab Brody ein ums andere Mal einen Part in einem seiner Filme – angefangen mit «Darjeeling Limited» aus dem Jahr 2007 und bis zuletzt in «Asteroid City» von 2023.

Für auszeichnungswürdig wurde aber lange Zeit keine von Brodys Rollen angesehen. Erst 2015 war er wieder für einen renommierten Preis nominiert, der Fernsehfilm «Houdini» hatte ihm die Chance auf einen Emmy eingebracht. Den schnappte ihm aber Richard Jenkins (77) für die Miniserie «Olive Kitteridge» weg.

Er gilt inzwischen als Favorit

Seine erneute Oscar–Nominierung für «Der Brutalist» darf also zumindest als Wiederauferstehung in der öffentlichen Wahrnehmung und Wertschätzung angesehen werden. Zumal er für die Rolle auch schon prämiert wurde: Bei den Golden Globes, die gerne als Gradmesser für die Academy Awards angesehen werden, gab es den Preis in der Kategorie «Bester Hauptdarsteller – Drama».

Bei den US–Buchmachern wird folglich ein Kopf–an–Kopf–Rennen mit Vorteil Brody gegen Timothée Chalamet (29) vorhergesagt, der als Bob Dylan im Biopic «A Complete Unknown» ebenfalls zu überzeugen wusste. Colman Domingo (55, «Sing Sing»), Ralph Fiennes (62, «Konklave») und Sebastian Stan (42) als Donald Trump (78) in «The Apprentice» haben aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Sollte am Ende wirklich Chalamet das Oscar–Rennen machen, so hätte er sogleich auch Brody den eingangs erwähnten Rekord abgeluchst. Der «Dune»–Star wurde erst im vergangenen Dezember 29 Jahre alt und wäre somit noch etwas jünger als Brody es bei seinem Triumph 2003 gewesen ist.

Die Vor– und Nachteile unendlicher Macht – darum geht es in «Der Brutalist»

Im Amerika der Fünfzigerjahre möchte der ungarische Architekt László Toth (Brody) einen Neuanfang im US–Bundesstaat Pennsylvania wagen. Auf sich allein gestellt, versucht er sich in seiner neuen Heimat zu behaupten und die Beziehung zu seiner Frau Erzsébet (Felicity Jones) wieder aufzubauen, die durch den Zweiten Krieg auf eine harte Probe gestellt wurde.

Als der wohlhabende und prominente Industrielle Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) Toths Talent als Baumeister erkennt, beauftragt er ihn mit einem Mammutprojekt: Zu Ehren von Van Burens verstorbener Mutter soll er ein monumentales Gebäude errichten. Zunächst ist Toth von den schier unendlichen finanziellen und kreativen Möglichkeiten des Projekts angetan. Nach und nach muss er jedoch ebenso feststellen: Der Preis dieser Macht ist hoch – zu hoch?

Von SpotOn vor 14 Stunden