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Er hofft auf ein Comeback

Gil Ofarim: «Das Video war der grösste Fehler meines Lebens»

Gil Ofarim wagt ein Comeback nach dem Davidstern–Skandal. Das Video, das diesen auslöste, «war der grösste Fehler meines Lebens», wie er in einem neuen Interview sagt.

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Musiker Gil Ofarim tritt am 17. April in Bochum auf.
Musiker Gil Ofarim tritt am 17. April in Bochum auf. Action Press / United Archives GmbH

Musiker Gil Ofarim (42) steht vor seinem Comeback–Konzert. Der Auftritt mit dem Titel «Gil Ofarim – Korrektur der Zeit 2025 – Nach Jahren das erste Konzert!» findet am 17. April im Musikclub Matrix in Bochum statt. Mindestens ein neues Lied wird dann auch zu hören sein, denn die neue Single «Korrektur der Zeit» kündigt er via Instagram für «Morgen ...» an.

Im Vorfeld seiner Rückkehr in die Öffentlichkeit riet sein Manager ihm zu einem Interview. Das Gespräch mit dem «Stern» sei «das wichtigste Interview deines Lebens, Gil», wird er zitiert. Entsprechend aufgeregt erleben ihn die beiden Journalistinnen den Musiker auch. «Ich bin sehr nervös», sagte er demnach bei der Begrüssung in seinem neuen Zuhause und weiter: «Ich habe Angst, dass ich alles noch schlimmer mache». Damit bezieht sich der ehemalige Popstar auf den beispiellosen Absturz nach dem Davidstern–Skandal, der 2021 seinen Lauf nahm.

Der Davidstern–Skandal und seine Folgen

Gil Ofarim, der jüdischen Glaubens ist, hatte im Oktober 2021 ein Video in den sozialen Medien geteilt, in dem er einen Mitarbeiter eines Leipziger Hotels beschuldigte, sich ihm gegenüber antisemitisch verhalten zu haben. Der Mann habe ihn aufgefordert, seine Kette mit Davidstern verschwinden zu lassen, damit er einchecken könne. Das Video schlug grosse Wellen, Ofarim erstattete Anzeige. Der Hotelmitarbeiter bestritt die Vorwürfe jedoch vehement und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an.

Im November 2023 kam es zum Prozess, in dem Ofarim schliesslich indirekt zugab, die Behauptungen erfunden zu haben. «Die Vorwürfe treffen zu. Herr W., ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid. Ich habe das Video gelöscht», wiederholt der «Stern» die vier Sätze, nach denen das Verfahren eingestellt wurde. Ofarim wurde aufgefordert, jeweils 5.000 Euro an die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig sowie die Gedenk– und Bildungsstätte Haus der Wannsee–Konferenz in Berlin zu zahlen. Nach Verlängerung der Frist zahlte er im August 2024.

Gil Ofarim: «Ich habe nicht mehr geschlafen»

Mitte November 2024 teilte Gil Ofarim ein Video mit einem ersten Statement auf seinem Instagram–Account. Nach dem Vorfall habe er erstmal Zeit für sich gebraucht, die Sache sei aber nicht «mit einer Entschuldigung oder Schweigen erledigt. Das weiss ich jetzt». Er habe sich lange mit seinem Verhalten auseinandergesetzt und nehme seine Kritiker sehr ernst: «Ich übernehme die Verantwortung für das, was ich tat», stellte der Sänger klar.

Im «Stern»–Interview wird Ofarim noch deutlicher: «Das Video war der grösste Fehler meines Lebens», wird er zitiert. Und weiter: «Ich habe völlig unterschätzt, was das Video auslösen würde.» Er sagt: «Ich habe nicht mehr geschlafen. Ich hatte Panikattacken. Also habe ich getrunken, jeden Tag.» In dieser Zeit nahm er 25 Kilo zu, wie er in seinem Instagram–Clip erzählte. Auch habe er sich «professionelle Hilfe gesucht».

Privates Glück für Gil Ofarim

Privaten Halt während all der Zeit hatte der gebürtige Münchner Gil Ofarim bei seiner Freundin, mit der er inzwischen in einer Wohnung ihrer Eltern in einer schwäbischen Kleinstadt lebt. Via Social Media haben sie sich kennengelernt, wie sie dem «Stern» erzählt, seit Sommer 2021 sind sie ein Paar und seit einigen Monaten verlobt, heisst es weiter.

Es wird seine zweite Ehe. Aus der 2014 geschlossenen Ehe stammen ein Sohn und eine Tochter, die mit ihrer Mutter in München leben. Ofarim und Verena Brock trennten sich einige Jahre nach der Hochzeit schlagzeilenträchtig.

Auch für seinen Nachwuchs hofft der Musiker auf ein Comeback. «Ich will einfach wieder auftreten dürfen, damit ich mir eine Wohnung in München bei meinen Kindern leisten kann», sagt Gil Ofarim. Sein Manager steht hinter ihm: «Der Gil sagt ja selbst, er hätte das Video nicht hochladen sollen. Er hat bitter dafür bezahlt. Er verdient 'ne Chance.»

Von SpotOn vor 57 Minuten