US–Star Jesse Eisenberg (41) ist offiziell polnischer Staatsbürger. Der Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur erhielt die Staatsbürgerschaft bei einer Zeremonie in New York, die nur wenige Tage nach dem Oscar–Erfolg seines aktuellen Films «A Real Pain» stattfand. Er selbst war für das Beste Originaldrehbuch nominiert, sein Co–Star Kieran Culkin (41) gewann die begehrte Trophäe als bester Nebendarsteller.
«Ich bin so unglaublich geehrt», sagte Eisenberg während der Zeremonie laut «Radio Rampa». «Das ist eine Ehre fürs Leben und etwas, woran ich seit zwei Jahrzehnten grosses Interesse habe.» Wie das Branchenmagazin «Variety» weiter berichtete, überreichte der polnische Präsident Andrzej Duda (52) Eisenberg persönlich die Staatsbürgerschaft.
Persönliche Verbindung zu Polen
«A Real Pain» ist ein sehr persönliches Werk für Eisenberg. In dem Film, bei dem er auch Regie führte, verarbeitete er die Geschichte seiner Familie. Der Film folgt zwei amerikanischen Cousins, gespielt von Eisenberg und Culkin, die eine Reise nach Polen unternehmen, um ihre verstorbene Grossmutter zu ehren, die den Holocaust überlebt hatte.
Die Idee für den Film kam Eisenberg nach dem Tod seiner Grosstante im Jahr 2019. Sie war 1938 aus Polen in die USA geflohen. Die Dreharbeiten in Polen inspirierten den Schauspieler schliesslich dazu, die polnische Staatsbürgerschaft zu beantragen, die für Personen mit direkten Vorfahren, die im Land geboren wurden oder nach 1920 dort lebten, erhältlich ist.
«Während wir diesen Film in Polen drehten und ich durch die Strassen lief und anfing, mich in dem Land etwas wohler zu fühlen, wurde mir etwas so Offensichtliches klar: Meine Familie hatte an diesem Ort viel länger gelebt als in New York», erklärte Eisenberg während der Zeremonie. «Natürlich endete die Geschichte so tragisch, aber neben dieser historischen Tragödie stand auch die Tragödie, dass meine Familie keine Verbindung mehr zu Polen spürte. Das machte mich traurig und bestärkte mich in meinem Wunsch, eine Verbindung herzustellen.»
Erfolg mit «A Real Pain»
Der Film «A Real Pain» wurde nicht nur bei den Oscars gefeiert. Bei den BAFTAs gewann Eisenberg den Preis für das beste Originaldrehbuch, während Culkin auch dort als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde.
Bereits im Mai des vergangenen Jahres hatte Eisenberg erstmals offenbart, dass er die polnische Staatsbürgerschaft beantragt habe. Damals sagte er der polnischen Zeitung «Głos Wielkopolski», dass er «bessere Beziehungen zwischen Juden und Polen schaffen» wolle. «Für mich ist es so traurig, dass diese Beziehungen nicht gut sind. Ich würde das gerne ändern. Meine Familie stammt von hier, die Familie meiner Frau stammt von hier... Polen hat mir das Gefühl gegeben, mit etwas historisch Grösserem als mir selbst verbunden zu sein.»
«Ich hoffe wirklich, dass der heutige Abend, diese Zeremonie und diese erstaunliche Ehre der erste Schritt für mich ist, im Namen meiner Familie wieder eine Verbindung zu diesem wunderschönen Land herzustellen», schloss der Schauspieler seine Rede bei der Zeremonie.