Klaus Steinbacher (30) ist in der vierten und finalen Staffel der Serie «Sisi» zu sehen (ersten zwei Folgen seit 1. Dezember bei RTL+, zwei neue Folgen ab 8. Dezember und lineare Ausstrahlung bei RTL). Er verkörpert Georg Basselet von La Rosée, den Sisi zu einem Pferderennen herausfordert, um ihren Familiensitz Schloss Possenhofen zu retten. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät der Schauspieler, was er an seiner Rolle als Rennjockey und Pferdezüchter besonders mag und welche schräge Erfahrung er beim Dreh machte.
Haben Sie die letzten Staffeln «Sisi» verfolgt oder haben Sie die Folgen vor dem Dreh aufgeholt?
Klaus Steinbacher: Die ersten beiden Staffeln hatte ich vorher schon gesehen. Und die dritte Staffel konnte ich dann
während der Vorbereitung auf meine Rolle anschauen.
Welchen Bezug haben Sie zur Geschichte von Sisi, die bis heute so viele fasziniert? Sehen Sie sich zum Beispiel die «Sissi»–Filme zu Weihnachten an?
Steinbacher: Ich muss gestehen, dass ich allgemein ein grosser Weihnachtsfilm–Fan bin. An den «Sissi»–Filmen kommt man da nicht vorbei. Wobei ich mich ehrlicherweise vor allem jedes Jahr auf den «Grinch» und die «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» freue.
Sie spielen Georg Basselet von La Rosée. Inwiefern hat die Figur aus einem nach Bayern eingewanderten Adelsgeschlecht einen historischen Hintergrund?
Steinbacher: Meine Figur ist ein rein fiktiver Charakter. Aber ich weiss, dass die Basselet von La Rosées zu Sisis Zeiten tatsächlich in der Nähe von Possenhofen gelebt haben. Mehr weiss ich über das Adelsgeschlecht nicht, da der historische Hintergrund der Familie für meine Rollenarbeit nicht relevant war.
Inwiefern konnten Sie in der Serie Dialekt sprechen?
Steinbacher: Unser Regisseur Sven Bohse hatte sich bei unserem ersten Gespräch gewünscht, dass ich ein bisschen Dialekt in die Aussprache meiner Figur mit einfliessen lassen soll. Wir haben am Set ein paar Varianten probiert und es ist letztlich eine Färbung geworden. Diese Aussprache verortet meine Figur in Bayern, lässt sie aber für den gesamten deutschsprachigen Raum verständlich bleiben. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen zu jener Zeit in Bayern in etwa so geklungen haben wie Georg Basselet in unserer Serie.
Georg macht im Laufe der Folgen eine Entwicklung durch. Wie würden Sie diese beschreiben?
Steinbacher: Georg musste in seinem Leben viel durchmachen und hat sich darum eine gewisse Fassade zugelegt, die nicht unbedingt sympathisch erscheint. Diese Fassade bröckelt im Laufe der Geschichte immer mehr und wir erleben den Menschen dahinter und seine Verletzlichkeit. Das mag ich sehr an dieser Figur.
Was macht die Beziehung zwischen Georg und Sisi besonders und wie war es für Sie, mit Dominique Devenport zu drehen?
Steinbacher: Es ist Sisi, die mit ihrem Mut und ihrer Gutherzigkeit Georgs Fassade zum Bröckeln bringt. Er ist – ich
würde sagen, vom zweiten Moment an – schwer beeindruckt von ihr. Dominique ist wirklich eine fantastische Kollegin und es war eine grosse Freude, mit ihr zu drehen
In einer Historienserie ist das Kostümdesign sehr wichtig. Welche Looks haben Sie getragen und wie haben Sie sich damit gefühlt?
Steinbacher: Das Besondere an Georg ist, dass er sich in verschiedenen Welten bewegt: Er ist ein Graf und wir sehen ihn dementsprechend gekleidet bei offiziellen Anlässen, auf einem Ball und in der Oper zum Beispiel. Gleichzeitig packt er aber auf seinem Pferdehof mit an und wir sehen ihn in Stallklamotten Hufe schmieden und Stall ausmisten. Und dann ist er noch Jockey und reitet Pferderennen, das natürlich in klassischem Jockey–Outfit. Mir persönlich hat es Spass gemacht, all diese unterschiedlichen Kostüme zu tragen. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass sich Georg in den Stallklamotten am wohlsten fühlt.
Georg ist Rennjockey und Pferdezüchter. Haben Sie zuvor schon mit Tieren am Set, insbesondere Pferde gearbeitet?
Steinbacher: Ich habe zwar schon oft mit Tieren gedreht, aber Reiten durfte ich vor diesem Dreh noch nie. Umso mehr hab ich das genossen. Ich habe die Arbeit unseres Stunt–Teams mit den Pferden bewundert und habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich selbst aufs Pferd durfte. Mein Stunt–Pferd hiess übrigens Carambo – der Name war Programm. Aber alle Pferde waren grossartig und das Drehen mit ihnen hat viel besser funktioniert, als ich mir das im Vorhinein vorgestellt hatte. Es hat mir sogar so viel Spass gemacht, dass ich in Zukunft öfter Reiten und mit Pferden arbeiten möchte.
Wie haben Sie sich auf die Pferde/die Reitszenen vorbereitet?
Steinbacher: Ungefähr 25 Reitstunden durfte ich nehmen. Das war ein Geschenk für mich, weil ich mit tollen
Reitlehrerinnen und Pferden zusammenarbeiten konnte.
Wie lief der Dreh letztendlich ab, welche Szenen haben Sie Profis überlassen?
Steinbacher: Die Pferderennen haben wir natürlich den Profis überlassen. Für die näheren Kameraeinstellungen
während der Rennen sind Dominique und ich auf «automatischen Fake–Pferden» geritten, die von einem Auto gezogen wurden. Das war eine schräge, aber sehr witzige Dreherfahrung.
Ging auch etwas schief während des Drehs? Welche Momente werden Sie immer an «Sisi» erinnern?
Steinbacher: Auf jeden Fall werde ich mich an den Ritt mit den Fake–Pferden erinnern. Aber auch an die Szene, in der meine Figur ein Stück von einem Pferdeapfel probieren sollte, um zu überprüfen, ob die Ernährung des Pferdes gut eingestellt ist. Da habe ich mich bei den ersten zwei Takes so kaputtgelacht, dass erstmal nichts mehr ging. Ich weiss gar nicht, ob diese Szene tatsächlich in der Serie gelandet ist, jedenfalls werde ich diesen Moment erstmal nicht vergessen. Ausserdem erinnere ich mich gerne an die Tanzszene mit Dominique. Georg und Sisi tanzen vor dem Schloss Possenhofen, während drinnen im Ballsaal die Party beziehungsweise der Ball steigt. Ich mochte die Choreographie von Anfang an und es war ein besonders schöner Nachtdreh.