Lars Eidinger (48) hat in einem bemerkenswert offenen Gespräch über seinen früheren problematischen Umgang mit Alkohol gesprochen. Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe «Friedman in der Oper» führte Publizist Michel Friedman (68) am Dienstagabend ein fast zweistündiges Interview mit dem Berliner Schauspieler, in dem dieser ungewohnt private Einblicke gewährte.
«Ich benutzte den Alkohol, um über die Grenze hinwegzukommen und Scham abzulegen», gestand Eidinger laut «Bild»–Zeitung auf der Bühne in der Oper Frankfurt. Besonders für seine intensiven Theaterauftritte habe er den Alkohol als Hilfsmittel eingesetzt. «Ich provoziere auf der Bühne Präsenz, indem ich Kontrolle abgebe», erklärte der 48–Jährige dem Gastgeber.
Schwieriger Weg aus der Sucht
Der «hochgradig obsessive» Künstler haderte lange mit verschiedenen Abhängigkeiten. Beim Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, erlebte er nach eigenen Worten «einen der schrecklichsten Tage meines Lebens». Umso erleichterter war er, dass ihm der Abschied vom Alkohol leichter fiel: «Das Leben ohne Alkohol ist das gleiche Leben – ohne Alkohol! Kein Mindchanger», sagt der vielbeschäftigte Star.
Heute verzichtet Eidinger komplett auf Alkohol, selbst alkoholfreie Alternativen verträgt er nicht mehr gut. Nach dem Genuss eines alkoholfreien Bieres habe er kürzlich starke Beschwerden verspürt: «Ich hatte so einen Kater am nächsten Morgen! Ich wusste nicht mal, was das war», erzählt Eidinger.
Vielfach ausgezeichneter Schauspielstar
Lars Eidinger eroberte ab Mitte der 1990er Jahre die Berliner Theaterbühnen. Zuletzt brillierte er als Titelfigur im «Jedermann» bei den Salzburger Festspielen.
Mit seiner Episodenhauptrolle als unheimlicher Killer Kai Korthals im «Tatort – Borowski und der stille Gast» (2012) katapultierte er sich in die Topliga der deutschen Schauspielszene. Zuletzt sorgten er und das Filmteam mit dem Kinofilm «Sterben» (2024) für Aufsehen. Vor wenigen Tage wurde Eidinger mit dem Bambi in der Kategorie Schauspieler national geehrt – eine von vielen Auszeichnungen.