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Filmstar und Mutter von 14 Kindern

Mia Farrow wird 80: Kultfilme und Familiendramen

US–Schauspielerin Mia Farrow ist nicht nur für Kultfilme wie «Rosemaries Baby» berühmt, sondern auch für ihre skandalträchtigen privaten Familiendramen. Am 9. Februar wird sie 80 Jahre alt.

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Hollywood-Ikone und Vielfach-Mutter Mia Farrow bei einer Broadway-Premiere im Jahr 2024.
Hollywood-Ikone und Vielfach-Mutter Mia Farrow bei einer Broadway-Premiere im Jahr 2024. imago/ZUMA Press Wire / Photo Image Press

Mia Farrows (80) schillernde Hollywood–Karriere ist untrennbar mit ihrem turbulenten Familienleben verwoben. Als Tochter eines Regisseurs und einer Schauspielerin kam sie bereits ab ihrem ersten Lebenstag mit dem grossen Filmgeschäft in Berührung. Ihr Vater John Farrow (1904–1963) hatte sich als Oscar–prämierter Drehbuchautor und Regisseur von Abenteuer– und Westernfilmen einen Namen gemacht. Die Mutter Maureen O'Sullivan (1911–1998) verkörperte zwischen 1932 und 1942 in insgesamt sechs Tarzan–Filmen die leichtbekleidete Dschungel–Schönheit Jane.

Kindheit voller Schicksalsschläge

Nach ihrem letzten Auftritt als Jane zog sich die Mutter weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück, um sich um ihre Kinder zu kümmern, von denen sie beachtliche sieben auf die Welt brachte. In den Jahren nach Mia Farrows Geburt am 9. Februar 1945 sollten jedoch mehrere harte Schicksalsschläge das Familienidyll in Bel Air, einem Nobelviertel im Nordwesten von Los Angeles, überschatten.

Im Sommer 1954 erkrankte Mia Farrow im Alter von neun Jahren an Polio (Kinderlähmung) und verbrachte mehrere Monate auf einer Isolierstation in einem Krankenhaus. Während der Erkrankung konnte sie zeitweise nicht mehr laufen, im Elternhaus wurden all ihre persönlichen Dinge verbrannt, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. In ihren Memoiren sollte sie dieses traumatische Erlebnis später als das Ende ihrer Kindheit bezeichnen.

Einen weiteren Schicksalsschlag stellte der Tod ihres ältesten Bruders Michael (1939–1958) dar, der 1958 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Fünf Jahre später erlag Mia Farrows Vater John im Alter von nur 58 Jahren überraschend einem Herzinfarkt. Den Start seiner Tochter in ihre beeindruckende Filmkarriere mitzuerleben, war ihm somit nicht mehr vergönnt.

Karrierestart in Seifenoper

Ihre Hollywood–Laufbahn startete Mia Farrow im Alter von 19 Jahren in dem Kriegsdrama «Schüsse in Bantasi» (1965) an der Seite von Oscarpreisträger Richard Attenborough (1923–2014). Zu nationaler Berühmtheit brachte sie es jedoch zwischen 1964 und 1966 mit einer Rolle in der Seifenoper «Peyton Place», die in den USA von einem Millionenpublikum verfolgt wurde. 1965 wurde ihr für diese Rolle prompt ein Golden Globe in der Kategorie «Beste Nachwuchsdarstellerin» verliehen.

Als Farrow die Serie 1966 verliess, hatte sie sich nicht nur einen Namen als Schauspielerin gemacht, sondern war zudem zu einem der begehrtesten It–Girls ihrer Zeit avanciert. Dass das elfenhafte Mädchen mit dem ikonischen Pixie–Cut kurz darauf den drei Jahrzehnte älteren Weltstar Frank Sinatra (1915–1998) ehelichte, tat ihrer Popularität keinen Abbruch.

Sinatra schickte Scheidungspapiere ans Filmset

Letztendlich war es Mia Farrows Hinwendung zu anspruchsvolleren Rollen, die diese von der Klatschpresse begierig verfolgte Beziehung bald zum Einsturz brachte. Der legendäre Sänger reichte Ende 1967 die Scheidung ein, als sie sich weigerte, die Dreharbeiten zu Roman Polańskis (91) Kultfilm «Rosemaries Baby» auf seinen Druck hin abzubrechen. Die Scheidungspapiere hatte er ihr ans Set liefern lassen, im folgenden Jahr wurde die Ehe annulliert.

Nach dem gigantischen Erfolg des legendären Horror–Klassikers war Mia Farrow endgültig in die oberste Liga Hollywoods aufgestiegen. Neben ihrer Karriere widmete sie sich mit grosser Leidenschaft dem Aufbau einer eigenen Familie. Im Jahr 1970 heiratete sie den Oscar–prämierten Komponisten André Previn (1929–2019), brachte mit ihm drei eigene Söhne auf die Welt und adoptierte zudem zwei Mädchen aus Vietnam und ein Mädchen aus Südkorea. Letztere hört auf den Namen Soon–Yi Previn (heute 54) – und sollte im weiteren Lauf der Geschichte noch eine bedeutsame Rolle einnehmen.

Mit Woody Allen zum Karriere–Gipfel

Während der Siebzigerjahre trat die schauspielernde Vielfach–Mutti in zahlreichen grossen Kino–Produktionen wie «Der grosse Gatsby» (1974), «Eine Hochzeit» (1978) oder der Agatha–Christie–Verfilmung «Tod auf dem Nil» (1978) in Erscheinung. Auf einen weiteren Gipfel ihrer Karriere führte sie schliesslich ihre neue Beziehung mit dem Star–Regisseur Woody Allen (89), die sie im Jahr 1980 einging. Zwischen 1980 und 1992 sollte sie in insgesamt zwölf Meisterwerken der Regie–Legende mitwirken, darunter heutige Klassiker wie «Eine Sommernachts–Sexkomödie» (1982), «The Purple Rose of Cairo» (1985), «Radio Days» (1987) oder «Alice» (1990).

Das letzte gemeinsame Projekt aus dem Jahr 1992 trug den Namen «Ehemänner und Ehefrauen», eine schräge Komödie, in der die Beziehungskrisen New Yorker Paare humoristisch ausgeleuchtet werden. Nach dem Abschluss der Dreharbeiten sollte auch die Beziehung von Farrow und Allen in eine tiefe Krise stürzen – und vor den Augen eines weltweiten Publikums spektakulär in die Brüche gehen.

Skandalöser Sorgerechtskrieg

Nachdem Farrow auf Allens Schreibtisch Nacktfotos ihrer Adoptivtochter Soon–Yi Previn gefunden hatte, kam ein intimes Verhältnis des Regisseurs mit der damals 21–Jährigen ans Licht. Im Rahmen der darauf folgenden Trennung kam es zu einem Sorgerechtsprozess um die drei gemeinsamen Kinder, der für grosses Aufsehen sorgte und bis heute nachhallt. Zu den involvierten Kindern zählte seinerzeit der gemeinsame Sohn Ronan Farrow (37), bei dessen biologischem Vater es sich hartnäckigen Spekulationen zufolge möglicherweise nicht um Woody Allen, sondern um Frank Sinatra handeln könnte. Zudem um die während der Beziehung adoptierten Kinder Dylan (39) and Moses (47).

Da in dem Prozess auch Vorwürfe auf den Tisch kamen, der Star–Regisseur habe sich sexuell an der seinerzeit siebenjährigen Adoptivtochter Dylan vergangen (was dieser bis heute dementiert), war dessen Reputation nachhaltig beschädigt. Bis heute gilt Woody Allen in Hollywood weitgehend als Persona non grata, auch wenn er weiterhin Filme dreht. Mit Soon–Yi Previn ist er bis zum heutigen Tag weiterhin zusammen.

Grossfamilie statt Filmkarriere

Doch auch für Mia Farrow bedeutete die öffentlich ausgetragene Schlammschlacht einen gravierenden Rückschlag in ihrer Filmkarriere. Nachdem sie Jahre lang als leuchtender Hollywood–Stern im Rampenlicht gestanden hatte, war sie in den folgenden Jahren fast ausschliesslich in Fernsehproduktionen oder seichten Kino–Komödien wie «Miami Rhapsody – Heisse Nächte in Florida» (1995) zu sehen.

Wie die Schauspielerin in späteren Interviews immer wieder betonte, lag ihr Fokus nach der Trennung von Allen lange Zeit gezwungenermassen auf der Erziehung ihrer Kinderschar, die sie durch fünf weitere Adoptionen in den 1990er–Jahren auf insgesamt 14 Köpfe ausbaute.

Erst im Jahr 2006 feierte Mia Farrow mit einer Hauptrolle in der Neuverfilmung des Horror–Klassikers «Das Omen» ein vielbeachtetes Kino–Comeback, dem jedoch keine weiteren nennenswerten Grossprojekte folgten. Zwischen 2011 und 2022 verschwand der einst umjubelte Superstar fast völlig in der Versenkung und war vor allem auf den New Yorker Broadway–Bühnen präsent. Ein freudiges Wiedersehen mit der Schauspielerin gab es schliesslich im Jahr 2022 in der Netflix–Mystery–Serie «The Watcher». Darin verkörpert sie eine schrullige alte Nachbarin, die auf mysteriöse Weise eine junge Familie in Angst und Schrecken versetzt.

Von SpotOn vor 15 Stunden