Die österreichische Schauspielerin Nadja Tiller ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Das berichtet die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf Natascha Giller (64), die Tochter der Filmlegende. «Meine Mutter starb heute Nacht im ‹Augustinum› in Hamburg. Sie schlief im Beisein eines Pflegers friedlich ein», sagte Giller, die selbst mit ihrer Familie in Griechenland lebt. Tiller verbrachte ihre letzten Jahre in der luxuriösen Seniorenresidenz direkt am Elbufer. Die Familie sei dankbar, dass ihre Mutter nicht allein gewesen sei: «Der Pfleger rief mich heute früh um sechs Uhr an und informierte mich.»
Noch in der letzten Woche habe sie ihre Mutter besucht, erzählt Giller weiter. Nun werde sie sich mit ihrem Bruder abstimmen und in den nächsten zwei Tagen nach Hamburg fahren: «Wir werden auch im Krematorium dabei sein.» Später werde es eine Seebestattung geben, so wie es sich ihre Mutter gewünscht habe. Auch ihr Vater sei auf diese Weise bestattet worden, allerdings dauere das «ein paar Monate».
Nadja Tiller: Bekannteste Rolle im Spielfilm «Das Mädchen Rosemarie»
Nadja Tiller kam im Jahr 1929 in Wien zur Welt und gewann im Alter von 20 Jahren die Wahl zur «Miss Austria». Anschliessend schlug sie den Weg in die Schauspielerei ein und machte eine internationale Karriere. Unter anderem drehte sie an der Seite von Weltstars wie Yul Brynner (1920-1985), Mario Adorf (92), Robert Mitchum (1917-1997) oder Jean-Paul Belmondo (1933-2021). Ihre wohl bekannteste Rolle hatte sie 1958 in dem Spielfilm «Das Mädchen Rosemarie». Dort verkörperte sie die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt (1933-1957), deren Ermordung bis heute nicht restlos aufgeklärt werden konnte. Zuletzt war sie im Jahr 2009 in der Leander-Haussmann-Komödie «Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus!» an der Seite von Daniel Brühl (44) zu sehen. 2005 besetzte sie Til Schweiger (59) in seinem Roadmovie «Barfuss».
Tiller war 56 Jahre, bis zu dessen Tod im Jahr 2011, mit dem deutschen Schauspieler Walter Giller (1927-2011) verheiratet. Die beiden hatten zwei gemeinsame Kinder. Seit 2008 lebten sie in Hamburg, zuvor hatte das Ehepaar seinen Lebensmittelpunkt im schweizerischen Lugano. 2006 erhielten Tiller und Giller den Bambi für ihr Lebenswerk. In den letzten Jahren war die Gesundheit von Tiller bereits stark angeschlagen. So überstand sie im Jahr 2006 eine Brustkrebserkrankung und erlitt kurz nach dem Tod ihres Mannes einen Schlaganfall.