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Von New Order bis Will Smith

Nicht nur Michael Jackson: Diese Musikstars prägte Quincy Jones

Mit der Hilfe von Quincy Jones wurde Michael Jackson zum Solo–Superstar. Doch auch andere Musiker haben dem jetzt mit 91 Jahren verstorbenen Jahrhundertproduzenten viel zu verdanken. Will Smith hat zum Beispiel durch ihn den Sprung zur Schauspielerei geschafft.

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Michael Jackson (l.) und Quincy Jones mit zwei ihrer Grammys für «Thriller».
Michael Jackson (l.) und Quincy Jones mit zwei ihrer Grammys für «Thriller». imago/MediaPunch / Ralph Dominguez/MediaPunch

Mit Quincy Jones (1933–2024) ist der wohl einflussreichste Musikproduzent aller Zeiten gestorben. Zu seinem Tod am 3. November 2024 mit 91 Jahren überschwemmten Verneigungen von Künstlern, die Quincy Jones als Produzent, Arrangeur oder Mentor beeinflusst hatten, die sozialen Medien. Kaum ein anderer Mensch im Musik–Business hatte so viel entscheidenden Einfluss auf grosse Karrieren wie Jones.

Michael Jackson wurde erst mit Quincy Jones zum Superstar

In erster Linie muss man natürlich Michael Jackson (1958–2009) nennen. Als Produzent des Superstars wurde Quincy Jones schliesslich weit über die Grenzen der Musikfachwelt hinaus bekannt. Michael Jackson traf den Musikmogul Ende der 1970er–Jahre. Jacko wollte sich gerade von seiner erfolgreichen Familienband The Jackson Five emanzipieren und als Solokünstler durchstarten. Doch die ersten vier Soloalben, die Jackson neben seinen Auftritten mit seinen Brüdern veröffentlichen, blieben bei den Verkaufszahlen hinter denen der Jackson Five zurück.

Michael Jackson fragte Quincy Jones eigentlich nur nach geeigneten Produzenten, doch der übernahm selbst. 1979 veröffentlichten die beiden «Off the Wall», das zum damals meistverkauften Album eines afroamerikanischen Künstlers wurde. Mit «Thriller» sprengten Jackson und Jones dann alle Grenzen und Rekorde. Bis heute ist die LP das meistverkaufte Album überhaupt. Mit «Bad» folgte 1987 ein weiterer gemeinsamer Millionenseller.

Ray Charles, Elvis und Sinatra: Quincy Jones als «Ghetto Gump»

Schon vor seiner Zusammenarbeit mit Michael Jackson hat Quincy Jones immer wieder den Weg von (späteren) Superstars gekreuzt. Als 14–Jähriger lernte er den zwei Jahre älteren Ray Charles (1930–2004) kennen, sie machten zusammen Musik. 1956 spielte Quincy Jones Trompete in einer Studioband, die einen gewissen Elvis Presley (1935–1977) bei seinen ersten TV–Auftritten begleitete. Später arrangierte und dirigierte er für Frank Sinatra (1915–1998).

Es wäre übertrieben zu behaupten, dass Quincy Jones diese drei Megastars in ihrer Karriere entscheidend geprägt hätte. Doch er schien überall seine Finger im Spiel zu haben, wo etwas Grosses passiert. Kein Wunder, dass er von den Medien immer wieder als König Midas der Musikindustrie bezeichnet wurde. Er selbst bezeichnete sich gerne als «Ghetto Gump». In Anspielung auf «Forrest Gump», der immer wieder wichtigen Personen der Zeitgeschichte über den Weg läuft.

New Order und Will Smith

Es gibt aber auch zahlreiche Musiker, denen man nicht zu nahe treten würde, wenn man behauptet, dass sie ihre Karriere in erster Linie Quincy Jones zu verdanken haben. Dazu gehört Lesley Gore (1946–2015). Jones produzierte Anfang der 1960er–Jahre ihre Hits wie «It‹s My Party» oder «You Don›t Own Me». Mit dieser Zusammenarbeit stiess Quincy Jones aus dem Jazz– bzw. Soul–Feld in den (damals noch weissen) Popmainstream vor. Vor allem in den USA bekannte Schützlinge von Quincy Jones sind die mehrfach Grammy–nominierten James Ingram (1952–2019) und George Benson (81). In den letzten Jahren förderte er Jon Batiste (37), Jacob Collier (30) oder die französische Sängerin ZAZ (44).

Eine Band, die man auf den ersten Blick überhaupt nicht mit Quincy Jones in Verbindung bringen würde, ist New Order. Doch der US–Impresario nahm die britischen Post–Punker in Amerika bei seinem Label Qwest Records unter Vertrag. 1988 remixte Jones den grössten Hit von New Order «Blue Monday». Der Remix wurde ein Hit. «Er hat uns in Amerika gross gemacht», schrieb New Orders Bassist Peter Hook zum Tod des Produzenten auf X.

Quincy Jones hatte aber nicht nur musikalisch seine Finger im Spiel. So produzierte er auch die Serie «Der Prinz von Bel–Air» – und schlug Will Smith (56) als Hauptdarsteller vor. Der hatte zwar schon unter dem Namen The Fresh Prince als Rapper Erfolg, sah sich aber nicht als Schauspieler. Dennoch überredete ihn Jones auf einer Party, für die Rolle vorzusprechen. Der Vertrag mit den TV–Produzenten stand noch am selben Abend. «Quincy Jones ist die Definition eines Mentors, eines Vaters und eines Freundes», schrieb Will Smith jetzt auf Instagram.

Auch Oprah Winfrey (70) macht Quincy Jones dafür verantwortlich, dass sie neue Seiten von sich als Schauspielerin zeigen konnte. Der produzierte nämlich den Film «Die Farbe Lila» (und natürlich dessen Soundtrack). In dieser Funktion verpflichte Jones die als Moderatorin bekannte Winfrey, die für ihr Filmdebüt gleich eine Oscar–Nominierung erhielt.

Von SpotOn am 5. November 2024 - 21:55 Uhr