Auch bei der anstehenden Oscarverleihung in der Nacht auf den 3. März haben wieder zehn Werke die Chance auf einen Triumph in der Königsdisziplin «Bester Film». Wer die Woche vor der 97. Vergabe der Academy Awards zur filmischen Bildung nutzen und alle nominierten Filme sehen will, kann das auf mannigfache Weise tun – jedoch mit einigen Ausnahmen.
«Anora»
Der US–amerikanische Spielfilm «Anora» von Sean Baker (53) ist bereits auf diversen einschlägigen Streamingplattformen wie Amazon Prime, Apple TV+ oder auch MagentaTV erwerbbar. Die Preise rangieren hierbei je nach Auflösungsqualität zwischen 9,99 und 13,99 Euro. Seit dem 20. Februar gibt es den Streifen, eine romantische Dramedy über die titelgebende Sexarbeiterin Anora «Ani» Mikheeva (Mikey Madison, 25), via dem Sky Store auch zu leihen. Teil einer Flatrate ist «Anora», der 2024 die Goldene Palme in Cannes abräumen konnte, bislang also noch nicht.
«Wicked»
Ähnlich verhält es sich mit «Wicked» von Jon M. Chu (45), dem ersten Teil der Verfilmung des gleichnamigen Musicals. Seit Mitte Februar kann der kommerzielle Erfolg auf zahlreichen Plattformen in mehreren Preisstufen gekauft werden. Ab dem 27. Februar bieten Amazon Prime und Sky auch die Leih–Funktion an. Mit zehn Nominierungen hat die Vorgeschichte von «Der Zauberer von Oz» beste Chancen bei den Oscars. Neben «Bester Film» auch in den Kategorien «Beste Hauptdarstellerin» (Cynthia Erivo, 38) sowie «Beste Nebendarstellerin» (Ariana Grande, 31).
«Konklave»
Mit «Im Westen Nichts Neues» hatte Regisseur Edward Berger (54) bei den Oscars vor zwei Jahren sensationell abgeräumt. Gelingt ihm das mit dem Thriller «Konklave», der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Harris (67), auch 2025? Acht Nominierungen hat der Film mit Ralph Fiennes (62) und John Lithgow (79), der sich um die internen Machtkämpfe rund um die Wahl eines neuen Papstes dreht, vorzuweisen. Seit dem 21. Februar gibt es den Film beim Sky Store sowie via YouTube, Amazon Prime und Apple TV+ zu kaufen.
«The Substance»
«The Substance» ist eine Seltenheit in der Oscar–Geschichte: Der düstere Streifen mit Demi Moore (62) in der Hauptrolle hält in diesem Jahr die (meist ignorierte) Fahne des Horror–Genres hoch. Über Amazon Prime, Apple TV+ und freenet Video ist das Body–Horror–Werk, das sich kritisch mit Schönheits– und Jugendwahn befasst, als Kauf und Leihe verfügbar. Die Streamingplattform Mubi hat «The Substance» auch schon in seinem regulären Abo ohne Zusatzkosten verfügbar.
«Dune: Teil 2»
Auch das Sci–Fi–Genre ist in diesem Jahr in der Hauptkategorie vertreten. Denis Villeneuves (57) bildgewaltige Fortsetzung seiner 2021 erschienenen Romanverfilmung «Dune» kann insgesamt fünf Nominierungen vorweisen. Der zweite Teil der Heldenreise von Paul Atreides (Timothée Chalamet, 29) auf dem Wüstenplaneten Arrakis kann via Amazon Prime gekauft werden, bei Wow beziehungsweise Sky Go ist er im regulären Abo verfügbar.
«Der Brutalist»
Das Drama «Der Brutalist» gilt bei vielen Buchmachern inzwischen als Favorit in den wichtigsten Kategorien. Da der Film von Brady Corbet (36) und mit Adrien Brody (51) und Guy Pearce (57) erst am 30. Januar in die deutschen Kinos gekommen ist, bieten sich noch keine Sichtungsmöglichkeiten abseits der grossen Leinwand. Die zehnfach nominierte Geschichte über den fiktiven Architekten László Tóth (Brody) bietet sich aber ohnehin an, im Kino betrachtet zu werden. Davon zollen allein die Nominierungen für Kamera, Schnitt, Filmmusik und Szenebild, die im Kinosaal umso besser ihre Wirkung entfalten.
«Like A Complete Unknown»
Das Biopic «Like A Complete Unknown» über Singer–Songwriter Bob Dylan (Timothée Chalamet) startet sogar erst am 27. Februar, also wenige Tage vor der Oscarverleihung, in den deutschen Kinos. Wer Interesse an dem Film von James Mangold (61) hat, kommt bis auf Weiteres also gar nicht drum herum, die Lieder von Dylan gebührend mit sattem Kino–Sound nachzuempfinden.
«Emilia Pérez»
Das Drama «Emilia Pérez» hat aufgrund der Kontroverse um Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascó (52) deutlich an Oscar–Buzz eingebüsst – mit 13 Nominierungen ist und bleibt es dennoch der Film mit den nummerisch meisten Chancen auf die Goldjungen. Ähnlich kompliziert stellt sich aktuell der Zugang zum Film in Deutschland dar: In den USA etwa ist «Emilia Pérez» schon eine geraume Zeit bei Netflix verfügbar, hierzulande jedoch nicht. Wer den Streifen unbedingt noch vor den Oscars sehen will, hat noch in sehr vereinzelten Kino–Vorführungen die Chance dazu. Bei Amazon Prime ist er zwar schon vorbestellbar, das tatsächliche Veröffentlichungsdatum ist jedoch erst der 10. April
«Für immer hier»
Keine Chance auf eine hiesige Sichtung vor den Academy Awards besteht bei «Für immer hier» – das biografische Drama über die brasilianische Politikergattin Eunice Paiva und der Verschleppung ihres Mannes startet erst am 13. März in den deutschen Kinos. Der Film von Walter Salles (68) spielt während der Militärdiktatur in den 70er Jahren und basiert auf den Memoiren von Marcelo Rubens Paiva (65), Eunice Paivas Sohn.
«Nickel Boys»
Bei letzten Beitrag in der Kategorie «Bester Film» sieht es derweil komplett düster aus: «Nickel Boys», die Verfilmung des mit einem Pulitzer–Preis ausgezeichneten Romans «The Nickel Boys», startet in einigen wenigen europäischen Ländern, darunter Frankreich und Spanien, am 27. Februar in den Kinos. Für Deutschland ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Release–Datum bekannt. Und auch in den Vorschauen der Streaminganbieter taucht der Film von RaMell Ross (42) noch nicht auf. «Nickel Boys» handelt von zwei jungen Afroamerikanern, die sich in einer Besserungsanstalt in Florida kennenlernen und zwischen denen eine innige Freundschaft entsteht.