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Zwischen Weihnachten und 6. Januar

Rauhnächte: Das steckt hinter dem magischen Räuchern

Die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar werden auch als Rauhnächte bezeichnet und sollen eine Zeit der inneren Einkehr sein. Was steckt eigentlich hinter dem Brauch und welche Rituale gibt es?

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Das Räuchern ist ein uraltes Ritual, das Geister vertreiben und die Energie von Räumen reinigen soll.
Das Räuchern ist ein uraltes Ritual, das Geister vertreiben und die Energie von Räumen reinigen soll. ninelutsk

Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr steht bevor: Die Zeit «zwischen den Jahren» bietet nicht nur eine Pause vom Alltag, sondern ist auch voller Magie und Spiritualität. In vielen Kulturen haben die Rauhnächte, die Tage vom 25. Dezember bis zum 6. Januar, eine besondere Bedeutung. Sie halten uns an, innezuhalten, Altes loszulassen und uns auf Neues vorzubereiten. Früher galt sie als ideale Zeit für Geisteraustreibung oder –beschwörung, den Kontakt mit Tieren oder wahrsagerische Praktiken. Ein zentrales Ritual der Rauhnächte ist das Räuchern. Woher stammt der Brauch, was steckt dahinter und wie lässt er sich in der modernen Zeit gestalten?

Das steckt hinter den Rauhnächten

Der Brauch der Rauhnächte hat seine Wurzeln bereits in der vorchristlichen Zeit und der Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Man glaubte, dass in diesen Nächten die Grenzen zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders durchlässig seien. Es war eine Zeit des Orakelns, der Reinigung und des Schutzes. Der Name «Rauhnächte» leitet sich vermutlich von «Rauch» ab, der durch das Räuchern entstand, oder von «rauh», was für die wilde und stürmische Natur dieser Zeit steht.

Räuchern als Brauch

Räuchern ist ein uraltes Ritual, das in vielen Kulturen praktiziert wird und auch heute noch präsent ist. Im Mittelalter soll es etwa Tradition gewesen sein, dass während der Rauhnächte Priester Ställe auf Bauernhöfen die Ställe mit Weihrauch ausgeräuchert haben. Auch heute wird Räuchern noch genutzt, um Räume spirituell zu reinigen oder die Verbindung zu höheren Kräften herzustellen.

Für das Räuchern werden oft Kräuter, Harze oder Hölzer verwendet, die eine symbolische Wirkung haben. Beifuss soll die Reinigung fördern und vor negativen Energien schützen, Salbei ist ein Klassiker für energetische Reinigung. Klassischer Weihrauch soll spirituelle Verbindungen unterstützen und eine beruhigende Atmosphäre schaffen. Lavendel bringt Frieden und Harmonie, Myrrhe fördert Introspektion und Heilung.

Das Räuchern während der Rauhnächte ist einfach und fordert nur wenige Utensilien: Zu Beginn sollte man für eine ruhige Atmosphäre sorgen und den Raumlüften. Eine feuerfeste Schale, etwa aus Ton oder Metall, mit Sand füllen und eine Räucherkohle darin anzünden, dann die Kräuter, Harze oder Hölzer auf die heisse Kohle legen. Mit dem Rauch in den Händen durch die Räume gehen und den Rauch in alle Ecken ziehen lassen. Anschliessend gut durchlüften, um die freigesetzten Energien abziehen zu lassen.

Die zwölf Nächte und ihre Symbolik

Einst waren die zwölf Rauhnächte als Bauernregel bestimmend für das Wetter der zwölf Monate des neuen Jahres. Auch heute kann man diese Symbolik nutzen – etwa um für das kommende Jahr zu manifestieren. Es ist üblich, in diesen Nächten zu meditieren, Tagebuch zu führen oder Wünsche zu notieren. Es ist eine Möglichkeit, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen, loszulassen und Platz für Neues zu schaffen. Zudem wirkt das Ritual beruhigend und lädt ein, die Zeit bewusst zu geniessen.

Das 13–Wünsche–Ritual

Ein schönes Ritual für die Zeit zwischen den Jahren ist auch das Verbrennen von Wünschen. Vor den Rauhnächten werden 13 Wünsche für das kommende Jahr auf kleine Zettel geschrieben und diese zusammengefaltet. In den Rauhnächten wird dann jeden Abend blind ein Zettelchen gezogen und dem Feuer übergeben. Der Wunsch wird an das Universum zur Verwirklichung abgegeben. Am Ende bleibt ein Wunsch offen – für die Erfüllung dessen ist der Wünschende selbst verantwortlich.

Von SpotOn vor 11 Stunden