Isolde Barth (76) hat im Interview mit der «Bild am Sonntag» offen über ihre seltene Augenkrankheit gesprochen. Demnach leidet die Schauspielerin unter dem Charles–Bonnet–Syndrom, das meist mit einer fortgeschrittenen Seheinschränkung einhergeht.
Nachdem sie es zunächst mit der Augenkrankheit Grüner Star zu tun bekommen hatte, konnte Barth immer weniger sehen, was sich die Ärzte nicht erklären konnten. «Jetzt kennen sie die Diagnose, aber sie wissen nicht, was man dagegen machen kann», erklärt die Schauspielerin. Die Krankheit sei wohl bislang nicht besonders verbreitet und deshalb noch weitestgehend unerforscht.
Isolde Barth hofft auf «weiterhin geeignete Rollen»
Ohne ihren Blinden–Taststock verlasse sie nun nicht mehr das Haus. Mit Unterstützung von Freunden und ihrer Agentin versorge sie sich noch alleine. «Beim Treppensteigen muss ich aufpassen, vor allem nach unten», erzählt sie über ihren Alltag. «Es bedarf halt Zeit, sich daran zu gewöhnen, nicht mehr sehen zu können.» Beim Überqueren der Strasse gebe es immer freundliche Passanten, die ihr helfen. Weiter offenbart Barth, dass sie bereits Mitglied im Bayerischen Blinden– und Sehbehindertenbund sei, der ihr auch aufzeigt, dass es «so viele tapfere blinde oder schwer sehbehinderte Menschen gibt, die wunderbar ihr Leben schaffen».
Isolde Barth, die in den 1970er– und 1980er–Jahren unter anderem mit Rainer Werner Fassbinder (1945–1982) zusammenarbeitete und später in mehreren «Tatort»–Filmen zu sehen war, bleibt zuversichtlich und hofft darauf, dass sie ihren Beruf weiter ausüben kann. «Vielleicht gibt es ja auch weiterhin geeignete Rollen für mich», sagte sie der Zeitung.