Nach den Diskussionen um seine Hauptdarstellerin hat sich nun auch «Emilia Pérez»–Regisseur Jacques Audiard (72) von Karla Sofía Gascón (52) distanziert. Die für den Oscar nominierte Schauspielerin hatte sich auf Social Media vor Jahren angeblich rassistisch und islamfeindlich geäussert.
Es falle ihm schwer, an die Arbeit mit seiner Hauptdarstellerin zurückzudenken, so Audiard im Interview mit «Deadline». Und weiter: «Wenn man diese Art von Beziehung hat und plötzlich etwas liest, was diese Person gesagt hat, Dinge, die absolut hasserfüllt sind und abgestraft werden sollten, dann wird diese Beziehung natürlich beeinträchtigt. Es ist, als würde man in ein Loch fallen. Denn was Karla Sofía gesagt hat, ist unentschuldbar.»
«Sie befindet sich in einem selbstzerstörerischen Prozess»
Der Regisseur sagte auch, dass er seitdem nicht mehr mit Gascón gesprochen habe: «Ich habe nicht mit ihr gesprochen und ich will es auch nicht. Sie befindet sich in einem selbstzerstörerischen Prozess, in dem ich mich nicht einmischen kann.»
Gascón hatte nach Bekanntwerden der Tweets zunächst bestritten, die Worte geschrieben zu haben, ihren X–Account geschlossen und sich anschliessend in einem Statement gegenüber «The Hollywood Reporter» entschuldigt. Dabei prangerte sie an, dass eine «Hass–Kampagne» gegen sie geführt werde, die dazu führen würde, dass sie und ihre Familie belästigt würden. «Sie spielt wirklich das Opfer», sagte Audiard dazu. «Es ist, als ob sie dachte, dass Worte nicht weh tun».
Netflix streicht Gascón aus Werbekampagne
Netflix hat bereits Konsequenzen aus dem Skandal gezogen: Laut US–Medien soll der Streamingriese die Schauspielerin aus der Werbekampagne für den Film herausgestrichen haben. Auch an offiziellen Terminen zu dem Film soll Gascón nicht mehr teilnehmen.
Gascóns «Emilia Pérez»–Kollegin, Zoe Saldaña (46), äusserte sich ebenfalls zu dem Fall. Sie spüre vor allem Traurigkeit, sagte sie im Gespräch mit «Variety». Und: «Alles, was ich bezeugen kann, ist meine Erfahrung, und niemals in einer Million Jahren hätte ich geglaubt, dass wir hier sein würden.»
Das Krimi–Musical «Emilia Pérez» ist mit 13 Nominierungen der am häufigsten nominierte nicht–englischsprachige Film aller Zeiten bei den Oscars. Gascón ist die erste Transgender–Darstellerin, die für einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert worden ist.