Beim Schätztag auf seinem Hof entdeckt Antiquitätenhändler Siggi Malich eine Leiche – unter einer Säule begraben. Der Tote sieht ihm zum Verwechseln ähnlich. War er selbst das Ziel? Oder steckt etwas in dem Koffer voller Plunder, den er dem Mann gerade abgekauft hat? Gemeinsam mit Freundin Doro und Kunstkenner Anton begibt sich Siggi auf eine gefährliche Spurensuche ... Das ist die Ausganssituation von Waldi Lehnertz' (58) neuem Kriminalroman «Mord am Schätztag», der erneut in seiner Heimat, der Eifel, spielt und am 15. April beim Rowohlt Verlag erscheint. Sein Erstlingswerk, «Mord im Antiquitätenladen» (2024), wurde zum Spiegel–Bestseller.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Tausendsassa Waldi Lehnertz – bekannt auch als «80–Euro–Waldi» aus der TV–Show «Bares für Rares» (ZDF) –, welches Vorwissen man aus dem ersten Buch haben sollte, wie viel von seiner eigenen Erfahrung als Antiquitätenhändler diesmal im Krimi steckt und was das Leben in der Eifel so besonders macht.
Ihr erster Antiquitäten–Krimi «Mord im Antiquitätenladen» war ein grosser Erfolg. Was dürfen die Leser von «Mord am Schätztag» erwarten? Und welches Vorwissen aus dem ersten Buch hilft beim Lesegenuss?
Waldi Lehnertz: Ja, das stimmt, er wurde sogar Spiegel–Bestseller und darauf bin ich besonders stolz. Für «Mord am Schätztag» wird kein Vorwissen benötigt, aber viele Protagonisten des ersten Buches sind natürlich wieder mit dabei.
Wie viel von Ihrer eigenen Erfahrung als Antiquitätenhändler steckt diesmal in der Geschichte?
Lehnertz: Mir ist es besonders wichtig, dass der Inhalt möglichst authentisch ist. Viele Anekdoten haben sich so ähnlich bei mir im Laden abgespielt. Für das Buch wurden sie natürlich etwas umgeschrieben. Aber wer dabei war, erkennt sich in der Regel auch wieder. Die Geschichte im ersten Buch, als ich den kleinen Hund wiederbelebt habe, hat sich genauso abgespielt.
Was hat Sie dazu inspiriert, erneut in die Welt von Siggi Malich einzutauchen und ihn dieses Mal in einen noch verzwickteren Mordfall zu verwickeln?
Lehnertz: Tatsächlich erlebst du so einiges, wenn du seit zehn Jahren im Geschäft bist. Da ich jeden Blödsinn gerne mitmache, gibt es viel zu erzählen. Das reicht sicher noch für zehn weitere Bände. Ehrlich gesagt bin ich genauso neugierig wie mein Siggi Malich und hätte mir auch sehr gut vorstellen können, Detektiv zu werden.
Wie haben Sie die Atmosphäre eines Antiquitätenladens genutzt, um die Spannung und das Geheimnis zu steigern?
Lehnertz: Wer schon mal bei mir im Laden war, weiss, dass hier alles zu finden ist, dass alles verwinkelt und geheimnisvoll aussieht, daher kann hier jeder mit ein bisschen Fantasie Geschichten erleben und sie sich ausmalen ... Und Fantasie habe ich (lacht).
Ihre Krimis zählen zum Genre «Cosy Crime» wie etwa die Eberhoferkrimis von Rita Falk oder «Miss Merkel» von David Safier. Was glauben Sie, macht dieses Genre so beliebt?
Lehnertz: Mir ist wichtig, dass er leicht und unterhaltsam geschrieben ist. Humor darf ebenfalls nicht fehlen, somit kann man eine entspannende Lesezeit geniessen. Auch wenn viele das Buch in einem durchlesen, ist es auch nicht schlimm, es immer wieder mal beiseite zu legen. Man ist immer wieder schnell drin, sodass der Faden nie abreisst.
Gibt es beim Schreiben von Krimis bestimmte Herausforderungen, die Sie als Antiquitätenexperte besonders inspirieren oder hindern?
Lehnertz: Nicht wirklich, ich bin wie ich bin und erzähle frisch von der Leber weg. Miriam, meine Co–Autorin, ordnet das dann ein wenig und formuliert es so aus, dass es auch für nicht Eifeler verständlich ist. Ich finde, wir sind da ein super Team und das Ergebnis spricht für sich.
Ihre Krimis spielen in der Eifel. Wie würden Sie das Leben in der Eifel abseits des Trubels der grossen Städte beschreiben? Was lieben Sie am meisten daran?
Lehnertz: Hier kennt jeder jeden und alle passen ein wenig aufeinander auf. Man hilft sich, ist freundlich, sagt sich aber auch die Meinung und das manchmal durchaus heftig. Da der Eifeler aber auch sehr stur sein kann, dauert es dann manchmal, bis man sich wieder verträgt.
Sie sind nicht nur Antiquitätenhändler und Autor, sondern auch Künstler und Musiker. Was war der Moment, als Sie gemerkt haben, dass diese kreativen Ausdrucksformen für Sie genauso wichtig sind wie Ihre Arbeit als Händler?
Lehnertz: Den einen Moment gab es da nicht. Ich probiere halt alles gerne aus, und bin für jeden Blödsinn zu haben, solange es Spass macht. Manchmal wundere ich mich dann selbst über mich (lacht).
Als jemand, der so viele Menschen trifft und Geschichten hört, gibt es einen Rat oder eine Weisheit, die Ihnen im Leben besonders geholfen hat?
Lehnertz: Die eine Weisheit gibt es für mich nicht, wichtig ist für mich aber, dass man respektvoll miteinander umgeht. Dass man sich selbst nicht zu ernst nimmt und immer von einem halbvollen Glas spricht, auch wenn es leer zu sein scheint.
Was wurde eigentlich aus Ihren ESC–Plänen?
Lehnertz: Der ESC war ein Versuch, da habe ich mich natürlich bei «Verstehen Sie Spass?» weit aus dem Fenster gelehnt. Ich habe aber alles dafür getan, dass es hätte passieren können. Aber auch wenn das nicht geklappt hat, war es eine Mega–Erfahrung, einen eigenen Song aufzunehmen. Obwohl das Singen jetzt nicht meine Kernkompetenz ist, ist es ein irres Gefühl vor Menschen zu singen, gerade wenn nicht jeder Ton zu 100 Prozent getroffen wird und du trotzdem gefeiert wirst.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Wird es mehr Bücher geben oder vielleicht eine weitere Staffel von «Waldis Welt»?
Lehnertz: Jetzt freue ich mich erst einmal auf meinen zweiten Krimi. Und dass es eine eigene Sendung «Waldis Welt» gibt, die ab dem 20. April im ZDF läuft, ist für mich das nächste grosse Highlight. Da fühle ich mich natürlich besonders geehrt und bin verdammt stolz drauf. «Bares für Rares» ist und bleibt meine Herzensangelegenheit, ausserdem werde ich weiter malen, singen und podcasten. Darüber hinaus es gibt einige weitere Projekte, die ich gerne umsetzen möchte. Zum Beispiel möchte ich bei der «Promi Dart WM» mitspielen. Den deutschen Dart–Profi Florian Hempel habe ich schon als Partner gewinnen können, jetzt muss ich nur noch vom Ausrichter angerufen werden (lacht).