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Seltenheit bei den Academy Awards

Wie «The Substance»: Diese Horrorfilme erhielten Oscar-Nominierungen

Die 97. Ausgabe der Oscars steht an und mit ihr eine Seltenheit: Ausnahmsweise ist mit «The Substance» mal wieder ein Horrorstreifen als «Bester Film» nominiert. Allzu häufig ist das bislang noch nicht vorgekommen.

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Demi Moore hat sich dank «The Substance» grosse Chancen auf einen Oscar erspielt.
Demi Moore hat sich dank «The Substance» grosse Chancen auf einen Oscar erspielt. Universal Studios/Christine Tamalet/MUBI

Dass es bei den jährlichen Academy Awards Filme ausserhalb des Dramen– und Tragödien–Genres meist schwer haben, ist eine ebenso wohlbekannte wie häufig kritisierte Tatsache. Besonders Horrorfilme meidet die Oscar–Academy mit ähnlicher Vehemenz, wie der Teufel das Weihwasser. In der fast 100 Jahre währenden Geschichte der Preisverleihung wurden überhaupt erst sechs Horrorfilme in der Königskategorie «Bester Film» nominiert – in diesem Jahr ist mit dem atmosphärischen Body–Horror–Streifen «The Substance» Nummer sieben hinzugekommen. Die Bilanz an Triumphen liest sich sogar noch überschaubarer: Nur einer davon erhielt am Ende der Gala auch den Goldjungen als «Bester Film».

«The Substance»

«The Substance» von Coralie Fargeat (48) ist bei den 97. Oscars in der Nacht auf 3. März für fünf Preise nominiert. Neben «Bester Film» übrigens noch in drei weiteren der «Big Five»–Kategorien. Zwar geht das Werk, das sich auf schonungslose Weise mit dem Jugendwahn und dessen Folgen beschäftigt, nicht als Favorit in die Vergabe um «Beste Regie», «Bestes Drehbuch» und eben «Bester Film». Wohl aber darf sich Demi Moore (62) gute Chancen einräumen, für ihre eindringliche Darstellung den Preis als «Beste Hauptdarstellerin» mit nach Hause zu nehmen.

«Der Exorzist»

Der Klassiker «Der Exorzist» von William Friedkin (1935–2023) schrieb vor über 50 Jahren Oscar–Geschichte. Denn als erster Horrorfilm überhaupt war er 1974 als «Bester Film» nominiert. Zwar holte der Film, der bis heute als Musterbeispiel eines Horror–Meisterwerks gilt, am Ende nur zwei von zehn möglichen Preisen («Bestes Drehbuch» und «Bester Ton»). Nichtsdestotrotz bewies «Der Exorzist» eindrucksvoll, dass auch das Horror–Genre seinen Platz bei den Academy Awards reichlich verdient hat.

«Der weisse Hai»

Nur zwei Jahre später legte «Der weisse Hai» diesbezüglich nach. Im Gegensatz zu «Der Exorzist» war Steven Spielbergs (78) Streifen zwar «nur» in vier Kategorien nominiert. Drei dieser Nominierungen konnten jedoch in Oscars umgemünzt werden. Was diesen Triumph etwas trübte: Ausgerechnet in der Kategorie «Bester Film» musste man sich geschlagen geben. Beim Blick auf die Konkurrenz ist das aber nicht verwunderlich – Abräumer des Abends war «Einer flog über das Kuckucksnest», der alle «Big Five»–Awards einheimste.

«Das Schweigen der Lämmer»

So wurde einem anderen Film die Ehre zuteil, als erster Horrorstreifen die Königsdisziplin zu gewinnen. Strenggenommen ist «Das Schweigen der Lämmer» zwar ein Psycho–Thriller. Doch weist die Verfilmung des gleichnamigen Buchs von Thomas Harris (84) zahlreiche klassische Horror–Aspekte auf. Und so angelte sich die Geschichte über das Kannibalen–Genie Hannibal Lecter nicht nur den Oscar als «Bester Film», auch wurden Anthony Hopkins (87) und Jodie Foster (62) in den Hauptdarsteller–Kategorien geehrt. Die Goldjungen für «Beste Regie» (Jonathan Demme, 1944–2017) und «Bestes adaptiertes Drehbuch» (Ted Tally, 72) gingen ebenfalls an «Das Schweigen der Lämmer» – die «Big Five» waren somit komplett.

«The Sixth Sense»

Ein Sprung zurück in eine Zeit, als der Name M. Night Shyamalan (54) nicht als Pointe für einen Treppenwitz über schlechte Plot–Twists diente: Im Jahr 2000 und mit damals Ende 20 galt der Regisseur als wahres Wunderkind der Traumfabrik. Sein Film «The Sixth Sense» liess das weltweite Kinopublikum verblüfft aus den Kinosälen kommen und wohl viele davon umgehend ein weiteres Ticket kaufen, so unfassbar war die Wendung am Ende des Streifens mit Bruce Willis (69). Zum Lohn gab es sechs Nominierungen bei den Oscars, darunter als «Bester Film» sowie für Drehbuch und Regie. Trauriger Plot–Twist: Gewinnen konnte «The Sixth Sense» keinen einzigen davon.

«Black Swan»

Zehn weitere Jahre zogen ins Land, ehe ein weiterer Film mit starken Horrorelementen eine Chance in der Kategorie «Bester Film» erhielt. 2010 ging Darren Aronofskys (56) «Black Swan» ins Rennen, letztendlich aber gegen «The King's Speech» baden. Immerhin: Für ihre Darstellung der exzessiven, zunehmend manischen und unter Wahnvorstellungen leidenden Balletttänzerin erhielt Natalie Portman (43) ihren ersten und bislang einzigen Oscar.

«Get Out»

2018 hatte der sozialkritische Horrorfilm «Get Out» von Jordan Peele (45) vier Nominierungen inne, darunter als «Bester Film». Der Streifen, der sich den mal mehr, mal weniger latenten Alltagsrassismus in den USA zum Thema genommen hatte, gewann letztendlich in der Kategorie «Bestes Drehbuch». Mit Guillermo del Toros (60) «Shape of Water – Das Flüstern des Wassers» gewann damals zwar ein Creature–Feature den Oscar in der Hauptkategorie. Dieses hatte sich aber letztendlich mehr als (mitunter düstere) Fantasy–Romanze denn als Horrorstreifen entpuppt.

Von SpotOn am 20. Februar 2025 - 17:17 Uhr