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Urteil steht kurz bevor

Alles zum Prozess von Johnny Depp gegen Amber Heard

Der Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard kommt langsam zum Ende und es war eine Achterbahnfahrt, wenn man es einmal so sagen darf. Beweise, Zeugen, Kreuzverhöre und eine Menge Einsprüche durfte man bis jetzt erleben.

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Johnny Depp Amber Heard

Zwischen den Ex-Eheleuten Johnny Depp und Amber Heard wütet ein böser Rosenkrieg.

Getty Images

Ein Prozess, der Hollywood-reif ist – so betrachtet eine interessante Fügung, dass ausgerechnet zwei Schauspieler aus der Traumfabrik darin verwickelt sind. Die Rede ist von Johnny Depp (58) und seiner Ex-Frau Amber Heard (36). Seit Jahren streiten sich die beiden Stars, Vorwürfe der häuslichen Gewalt und der Verleumdung werden einander an den Kopf geworfen. Jetzt haben die beiden ihre Anschuldigungen vor Gericht gebracht. Der Prozess startete am 12. April und soll in dieser Woche zum Abschluss kommen – am Freitag werden die Anwälte der jeweiligen Seiten ihre Schlussplädoyers halten, danach wird die Jury entscheiden, wie der Prozess ausgeht. Was ist aber eigentlich passiert? Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Und, was waren die Highlights der vergangenen Wochen in Fairfax im Bundesstaat Virginia, wo der Prozess stattfindet?

Johnny Depp und Amber Heard lernten sich 2009 am Set ihres gemeinsamen Films «The Rum Diary» kennen – beide waren damals allerdings in einer Beziehung. Zwei Jahre später trafen sie sich für die Promo-Tour des Films wieder, dort soll es dann auch gefunkt haben. Für Heard trennte Depp sich von seiner langjährigen Partnerin und Mutter seiner Kinder, Vanessa Paradis. Ob Amber die Trennung wirklich wert war? Es sieht nicht so aus. 2015 heiratete das Paar – 15 Monate später folgte schon die Scheidung. Wo bei anderen Ex-Partnern mit der Scheidung das Beziehungsdrama ein Ende hat – vor allem, wenn keine Kinder involviert sind – ging es zu diesem Zeitpunkt bei Johnny und Amber erst richtig los und Amber erklärte Johnny den (Rosen-)Krieg.

 

Häusliche Gewalt, Rufmord, Verleumdung

Kurze Zeit nach der Trennung veröffentlichte Amber Heard einen Brief in der Washington Post, in dem sie angab, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein. Sie nannte zwar keinen Namen, aber der Öffentlichkeit war schnell klar, dass sie von Johnny Depp spricht und ihn somit beschuldigt, ihr gegenüber gewalttätig geworden zu sein. Es folgten schwere Zeiten für Depp: Er verlor Rollen, seinen Ruf, Geld, und wurde in der Presse als «Wife Beater», zu deutsch «Ehefrau-Schläger» betitelt.

Johnny Depp? Ein gewalttätiger Ehemann? Das hätte wohl niemand erwartet. Johnny Depp auch nicht. Also reichte er eine Verleumdungsklage gegen Amber Heard ein und verklagte seine Ex-Ehefrau auf 50 Millionen Dollar. Amber jedoch hielt dagegen und verklagte Johnny wiederum auf das Doppelte: 100 Millionen US-Dollar (das entspricht etwa dem gleichen Betrag in Franken). Johnnys Klage folgt einem verlorenen Gerichtsprozess im Jahr 2016, als er die britische Zeitung «The Sun» verklagte, weil diese ihn als «Wife Beater» bezeichnete, was seinem Ruf und seiner Karriere erheblich schadete. Damals gewann die «Sun» – und damit auch auf gewisse Weise Amber. Nun versuchte Johnny es erneut, dieses Mal allerdings mit einem direkten Schlag – rein metaphorisch gemeint – gegen Amber.
 

Die skurrilen Details des Prozesses

Seit dem Beginn des Gerichtsprozesses kamen immer mehr Details der Beziehung ans Licht, wodurch die Glaubwürdigkeit von Amber Heard immer kleiner wurde. Johnny Depp steht also vor Gericht, weil er Amber Heard angeblich geschlagen haben soll. Zur Beweisführung wurden diverse Ton- und Videoaufnahmen sowie Chatverläufe und Zeugenaussagen gesammelt und eines ist dabei deutlich geworden: Johnny Depp wurde nicht gewalttätig, sondern Amber. Sie log, sie schlug, sie konsumierte Drogen – und wurde sogar dem Vorwurf ausgesetzt, den Hollywood-Star ausgenutzt zu haben.

So gab Depp beispielsweise an, dass es ihm zu verdanken gewesen sei, dass Amber ihre Rolle im Blockbuster «Aquaman» erhielt. Amber allerdings sagt, dass sie die Rolle ganz normal durch ein Casting bekommen habe. Im Verhör von Amber Heards Anwälten bekam man als Zuschauerin oder Zuschauer schnell das Gefühl, dass Mr. Rottenborn – ja, das ist tatsächlich der Name des Herren, den Amber sich zu ihrer Verteidigung geholt hat – oft etwas überfordert war mit seinem Job. Er erhob einmal sogar Einspruch gegen seine eigene Frage – worauf die Richterin ihn darauf hinweisen musste. Und Ambers Anwältin Elaine Bredehoft wirkte leider nicht sehr viel kompetenter.

Diverse Zeugen sorgten bei den Fans, die den Prozess mitverfolgten, für Stirnrunzeln, denn so manche von ihnen – etwa der Psychologe David Spiegel, der eher so wirkte, als sei er in psychischer Behandlung als selbst Behandelnder. Seine Aussagen hätten einen wohl zum Lachen gebracht, wenn der Ernst hinter dem Prozess nicht wäre. Denn er urteilte über Johnny Depps psychische Gesundheit, ohne jemals mit dem Schauspieler gesprochen zu haben und seine angeblichen Beweise für die Diagnosen waren Videos, die er sich ansah und Artikel, die er über Depp las.
 

Welche Beweise liegen gegen Amber Heard vor?

Die ganze Angelegenheit wirkte mehr als abstrus, man wusste oft nicht, was man glauben konnte und was nicht. Vor allem Heards Aussagen geben Anlass zu Verwirrungen und Hinterfragungen ihrer Statements.

Auf Audioaufnahmen ist zu hören, wie Amber zugibt, Johnny geschlagen zu haben, allerdings fordert sie ihn dabei auf, sich nicht so anzustellen, dass sie ihn lediglich «gehauen» hätte, nicht «geschlagen». Nichtsdestotrotz wurde sie gewalttätig. In einer späteren Aussage von ihr im Gerichtssaal sagt sie unter Tränen: «Ich bin nicht dumm. Ich weiss, dass man keine Frau schlägt, keinen Mann schlägt, niemanden schlägt!» Die Aufnahmen beweisen allerdings, dass sie genau das tat. Dies ist nur einer der Punkte, wodurch Amber Heard ihre Glaubwürdigkeit eingebüsst hat. Ein weiterer Punkt, durch den es immer schwerer fällt, ihr Glauben zu schenken, sind Aussagen von ihrer Seite, die zwar nicht eins zu eins auf Filmzitate zurückzuführen sind, aber sinngemäss Ausschnitten aus dem Film «Der talentierte Mr. Ripley» ähneln. Ob es sich dabei um einen Zufall handelt oder nicht ist allerdings unklar. Auch ist es reine Interpretationssache, ob Ambers Aussagen tatsächlich so nah an den Filmzitaten dran sind oder nicht.

Auch die Schilderung, wie Johnny Depp sie mit einer Flasche vergewaltigt haben soll, soll sich Amber Heard von ihrer ehemaligen Assistentin angeeigneet haben, der nämlich genau das einmal im Urlaub passierte, wie «The Guardian» berichtet. Ihre ehemalige Angestellte sei es gewesen, die damals von einem Mann über mehrere Stunden mit einer Flasche missbraucht worden sei.
 

Psychologisches Gutachten

Amber Heard wurde inzwischen auch von verschiedenen Psychologen begutachtet, einer Psychologin, die von Johnny Depps Anwälten engagiert wurde, und einer, die sie selbst engagierte. Die erste Psychologin, Dr. Shannon Curry, die für Depp in den Zeugenstand trat, diagnostizierte Amber Heard eine Borderline-Persönlichkeitsstörung und eine histrionische Persönlichkeitsstörung.

Bei einer Borderline Persönlichkeitsstörung handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung, die «durch Impulsivität und Instabilität von Emotionen und Stimmung, der Identität und der zwischenmenschlichen Beziehungen charakterisiert ist.» Eine histrionische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich durch eine «übermässige Emotionalität sowie ein egozentrisches, theatralisches und extravertiertes Verhalten» aus, «um die Aufmerksamkeit von Menschen auf sich zu lenken.» 

Um es in einfacheren Worten zu erklären: Leidet man unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, kommt es regelmässig zu extremen und unberechenbaren Stimmungsschwankungen, welche die eigene Identität und die Beziehungen zu anderen Menschen beeinflussen beziehungsweise massgebend für diese Aspekte sind.

Die histrionische Persönlichkeitsstörung führt dazu, dass die betroffene Person stets im Mittelpunkt stehen will, alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte und – wenn sie diese nicht bekommt – schnell depressiv wird. Um ihr Ziel zu erreichen, setzen Menschen mit histrionischen Persönlichkeitsstörungen gerne ihr körperliches Erscheinungsbild und ihre – gerne auch sexuellen – Reize ein, um zu bekommen, was sie wollen. 

Treffen diese zwei Persönlichkeitsstörungen aufeinander – wie es laut Dr. Curry bei Amber Heard der Fall sein soll – kann dies in einer potentiell gefährlichen Person enden, sei es nur mental oder auch physisch. Denn bekommt eine Person nicht die verlangte Aufmerksamkeit – histrionisch –, werden ihre Handlungen unberechenbar – Borderline. Das kann sich dann entweder in Manipulation des Umfelds äussern, indem man sich in eine Opferrolle begibt, um zu bekommen, was man will, oder aber aktiv wird, um im Mittelpunkt zu stehen – selbst wenn das bedeutet, dass man gewalttätig werden muss.  
 

Man muss vorsichtig sein, was man glaubt

Diese Aussagen sind trotz allem mit Vorsicht zu geniessen, denn immerhin wurde Dr. Curry von Johnny Depps Anwälten beauftragt – und von Johnny selbst bezahlt. Eine Psychologin, die von Amber beauftragt wurde, widerlegte Currys Aussagen und sagte unter Eid aus, dass Amber unter keiner dieser Störungen leide. Dr. Shannon Curry beurteilte auch Ambers posttraumatische Belastungsstörung als unwahr, denn Heard habe die Symptome für diesen mentalen Zustand masslos übertrieben, was für Curry ein Indiz dafür sei, dass Amber die Belastungsstörung nur vorspiele. In einem solchen Fall ist es wohl immer schwierig zu wissen, welche Psychologin mit ihrer Aussage nun Recht hat, denn selbst wenn die Zeuginnen unter Eid aussagen – bezahlt werden sie von ihren Klienten.

Selbst im Zeugenstand beteuerte Heard immer wieder ihre Unschuld in der Beziehung zwischen ihr und Depp. Sie habe versucht, eine gute Ehefrau zu sein, ihn vom Drogenkonsum abzuhalten – obwohl sie selbst zugibt, Drogen zu konsumieren – und nie etwas falsch gemacht habe. Ganz gleich in welcher Situation, Heard sucht die Schuld stets bei den anderen, sei es bei Johnny Depp selbst, seinen Freunden oder Angestellten. Auf Audioaufnahmen, auf denen deutlich zu hören ist, dass sie zugibt, ihren Ex-Mann geschlagen zu haben, reagiert sie immer mit derselben Begründung: Notwehr, sie habe sich lediglich gewehrt. Das muss man Johnny Depp zugute halten – er steht immerhin zu seinen Fehlern und gibt zu, kein Unschuldslamm gewesen zu sein und Fehler gemacht zu haben. 

Das scheinbare Lügennetz um Amber wird durch viele ihrer Aussagen immer enger gestrickt, denn durch simple Beweise können ihre Behauptungen häufig widerlegt werden. So behauptet sie, dass sie während der Ehe zu jedem Zeitpunkt ein ganz bestimmtes Make-up-Kit mit sich getragen hat, mit dem sie diverse blaue Flecken und Rötungen im Gesicht überschminken konnte, die sie angeblich durch Johnnys Gewalttätigkeit ihr gegenüber erfahren habe. Ein Problem gab es bei der Schmink-Debatte allerdings: Die entsprechende Firma meldete sich zu Wort und bewies in einem Video, dass sie das im Gerichtssaal präsentierte Make-up-Set erst Jahre später auf den Markt brachte. Amber kann dieses also unmöglich schon zuvor jeden Tag mit sich mitgetragen haben. 
                                                                                                

Ambers Körpersprache

Diverse Körpersprache-Experten analysierten Ambers Mimik und Gestik im Gerichtssaal und im Zeugenstand und waren sich einig, dass sie das Opfer spielt, aber eben nur das: spielt. Die Experten konnten wenig authentische Gesichtsausdrücke und Verhaltensweisen bei Amber feststellen und behaupteten zum Teil sogar, dass Amber im Gericht die Rolle ihres Lebens spiele – von einem Charakter, den sie nicht verstehe.

Es ist schwer, bei all den Merkmalen, Behauptungen, Indizien, Beobachtungen neutral zu bleiben und nicht für eine Seite Partei zu ergreifen – wie das Gericht damit eine ganze Jury zusammen bekommen hat, ist wirklich ein Rätsel. Amber wirkte während ihrer gesamten Zeit im Gerichtssaal genauso, wie die Analysen der Körpersprache es sagt: nicht authentisch, gespielt, fake.
 

Ambers Zeugen und deren Glaubwürdigkeit

Dann kamen Ambers Zeugen in den Zeugenstand – ihre Schwester, Whitney Heard, und ihre beste Freundin, Raquel Pennington – die Johnny Depp schwer belasteten. Sie bestätigten Ambers Anschuldigungen, dass Johnny Depp Amber geschlagen habe, doch bei der Aussage von Ambers Schwester merkte man, dass es dort ein paar Ungereimtheiten zu den Stellungnahmen von Amber gab. Ein Beispiel dafür: die Treppenszene. Amber beschrieb, dass ihre Schwester einen Streit zwischen Heard und Depp schlichten wollte und am Treppenabsatz stand. Als Johnny sich ihrer Schwester dann angeblich aggressiv näherte, schritt Amber dazwischen und schlug Depp ins Gesicht, um ihre kleine Schwester zu beschützen.

In der Beschreibung von Whitney hiess es jedoch, dass Johnny die Treppe hoch kam und sich ihr von hinten näherte. Die Szene wird von den beiden Schwestern komplett anders beschrieben, aber beide behaupten, dass Johnny Depp gewalttätig geworden sei.
 

Ambers Zeuginnen, vor allem Raquel, mit der sie allerdings keinen Kontakt mehr hat, weinte während ihrer Aussage. Alles, was Amber zu ihrer Verteidigung hat sind Bilder, auf denen sie zu sehen ist – angeblich, nachdem sie von Depp geschlagen wurde, mit blauen Augen und einer gebrochenen Nase. Eine gebrochene Nase ist allerdings nicht zu erkennen und der Rest des Gesichtet sieht einer solchen Verletzung ebenfalls nicht ähnlich.

Fans behaupten, dass die Verletzungen eher Folgen von Botox-Injektionen seien und weniger durch häusliche Gewalt gegen sie entstanden sein sollen. Vergleicht man Ambers Bilder mit tatsächlichen Bildern von gebrochenen Nasen und deren Folgen, sieht Amber tatsächlich noch überraschend gut aus und konnte an den folgenden Tagen sogar zu Fernsehauftritten, ohne dass man ihr etwas angemerkt hätte. Ausserdem gab sie im Zeugenstand an, keinen Arzt aufgesucht zu haben – und das obwohl sie eine gebrochene Nase hatte?   

Kot im Bett?

Eine der skurillsten Anschuldigungen gegen Amber Heard wird während des Prozesses wohl der «Kot-Vorfall» gewesen sein. Dabei behauptet Johnny Depp nämlich, dass Amber Heard auf seine Seite des gemeinsamen Bettes – nun ja – ein grosses Geschäft erledigt hätte. Heard behauptet, dass es der Hund war, der sich in Depps Bett erleichterte. Man kann nur hoffen, dass es sich bei den Fäkalien um Kot eines Vierbeiners handelt und nicht tatsächlich um Ambers Ausscheidungen.

Auch Johnny ist nicht perfekt

In all den Anschuldigungen gegen Amber Heard, was sie tat, was sie behauptet nicht getan zu haben, in ihren anzuzweifelnden Aussagen, darf man natürlich nicht übersehen, dass auch Johnny Depp kein Unschuldslamm ist. Noch bevor er Amber heiratete, schickten er und Schauspiel-Kollege Paul Bettany sich gegenseitig Nachrichten zu, in denen sie darüber sprachen, Heard zu verbrennen oder zu ertränken – wohl unter dem Deckmantel des schwarzen Humors. Depp bezeichnete Heard zudem als «worthless hooker», zu deutsch «wertlose Nutte» – wenn er so schlecht von ihr dachte, warum hat er Amber dann überhaupt geheiratet?

Johnny Depp selbst sagte aus, noch nie in seinem Leben eine Frau geschlagen zu haben. Anders als Heard, die nämlich bereits bei ihrer Ex-Freundin während der Beziehung handgreiflich geworden sein soll.

Es ist nicht zu bestreiten, dass Johnny Depp ein Alkoholproblem hat und er ed gerne auch mal mit dem Kokain-Konsum übertreibt. Zudem gibt es Videobeweise, in denen er wütend Küchenschränke zuschlägt, ein Glas zertrümmert und sehr berauscht wirkt. Über was Johnny so wütend ist, wird nicht klar, aber es scheint mit einem Streit mit Amber in Zusammenhang zu stehen. Seine Wut lässt er allerdings nicht an ihr aus, sondern an der Küche.
 

 

Anschuldigungen von Johnny gegen Amber

Die Zeugen, welche für Johnny aussagten, geben an, nie mitbekommen zu haben, dass Depp eine Frau geschlagen habe. Ausserdem liess Depp Freunde und Verwandte von Amber Heard mietfrei in seinen Wohnungen wohnen – ihm gehört in einem Gebäudekomplex eine Reihe von Penthouses. 

Amber Heard wird von Johnnys Seite beschuldigt, ihm in einem angeblichen Wutanfall während eines Streits mit einer zerbrochenen Flasche eine Fingerkuppe aus Versehen abgetrennt zu haben. Sie behauptet jedoch, dass Johnny es selbst schaffte, sich so zu verletzen. Welche Version nun stimmt, wissen wohl nur die beiden und der einzige Fakt ist, dass Johnny tatsächlich verletzt war und die Fingerkuppe abgetrennt wurde. 

Johnny Depp Fingerkuppe

Während eines Aufenthalts in Australien soll Amber Heard Johnny Depp eine Fingerkuppe gekostet haben.

fairfaxcounty.gov
Es könnte schlecht für Amber aussehen

In der neuesten Entwicklung – eine, auf die viele Fans von Johnny Depp lange warteten – wird eine Lüge von Amber tatsächlich entlarvt. Als Heard nämlich über die Szene spricht, in der Johnny ihre Schwester angeblich die Treppe herunter gestossen haben soll, fällt von ihr der Name Kate Moss. Das britische Model war in den 1990er Jahren vier Jahre lang mit Johnny Depp liiert und Heard behauptete, dass Depp Moss einmal in einem Streit die Treppe herunter gestossen hätte und Amber daher so grosse Angst um ihre Schwester gehabt habe, da sie sich an diesen Vorfall erinnerte.

Doch Heard behauptete nur, dass Johnny Kate Moss die Treppe herunter gestossen habe und war wohl der Annahme, dass Moss sich nicht auf Johnnys Seite stellen würde – obwohl die beiden trotz ihrer Trennung nach wie vor gute Freunde sind. Dadurch, dass Amber Kate erwähnte, war diese plötzlich Teil des Prozesses und konnte in den Zeugenstand geholt werden. 

Genau das tat Johnny Depps Team und am 25. Mai sagte Kate Moss unter Eid aus, dass Johnny sie nie eine Treppe heruntergestossen und getreten habe. «Johnny verliess das Zimmer vor mir, ich folgte ihm durch die Tür. Es hatte geregnet und ich bin auf der rutschigen Treppe ausgerutscht und habe mir den Rücken verletzt. Ich habe geschrien, da ich nicht wusste, ob ich mich schwer verletzt hatte. Johnny kam sofort zurück gerannt, trug mich ins Zimmer und holte medizinische Hilfe», lautete die Aussage von Kate Moss, wodurch sie Ambers Behauptung widerlegte.

Ein Ende ist in Sicht

Am Freitag werden die Schlussplädoyers der Anwälte gehalten und anschliessend wird die Jury entscheiden, ob Amber der Verleumdung schuldig gesprochen wird oder nicht. Die Fans sind sich jetzt schon einig, dass Johnny Depp unschuldig ist und sprechen ihm mit dem Hashtag #Justice4Johnny (zu deutsch: Gerechtigkeit für Johnny) ihren Beistand aus. Eines ist aber sicher: Egal, wie das Urteil der Jury ausfällt, das Internet wird explodieren und die Fans werden toben – ob vor Freude oder vor Wut bleibt abzuwarten.

 Silja Anders
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Von Silja Anders am 27. Mai 2022 - 11:51 Uhr