Sie war ganz oben: Hatte ihre eigene TV-Show, gewann den Deutschen Comedy-Preis, den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis. Gaby Köster, 57, war Deutschlands Comedy-Queen.
Dann, vor elf Jahren, verschwand die Kölnerin plötzlich von der Bildfläche. Sie erlitt einen Schlaganfall – mit 46. «Ich dachte immer, ein Schlaganfall sei etwas für ältere Leute», sagt Gaby Köster bei «Stern TV» im Interview mit Steffen Hallaschka.
Bereits 2011 meldete sie sich in dieser Sendung mit einem berührenden Gespräch zurück. Auf die Standing Ovations des Publikums reagierte sie damals mit dem Satz: «Ich habe nichts besonderes gemacht, ich war nur krank.»
Gestern Mittwoch stand die Komikerin Steffen Hallaschka erneut Rede und Antwort und gab einen Einblick in ihr Leben mit Handicap. Seit dem Schlaganfall ist Köster auf der linken Seite gelähmt und darum mit Rollstuhl oder E-Mobil unterwegs.
Nach dem Schicksalsschlag habe sie sehr gehadert, gibt die 57-Jährige unverblümt zu: «Ein Handicap ist ein Arschloch.» Und doch hat sie sich wieder aufgerafft und gekämpft: «Aufgeben war mit zu banal.»
Mittlerweile hat Gaby Köster bereits ihr drittes Buch veröffentlicht. Es trägt den Titel «Das Leben ist grossartig – von einfach war nie die Rede». Darin spricht sie auch das Thema Partnersuche an, die sich eher schwierig gestaltet.
So habe sich die Comedy-Queen unter einem Pseudonym auf der Dating-App Tinder angemeldet. Vergebene Liebesmüh, wie Köster erzählt: «Da war nix dabei. Die meisten waren liiert und suchten was für nebenbei.» Ihr Fazit nach diesem Versuch: «Mädels, lasst die Finger davon. Das ist nichts Richtiges.»
Sehr erfolgreich dagegen war der Film «Ein Schnupfen hätte auch gereicht», der auf Kösters gleichnamiger Autobiografie basiert. Die Hauptdarstellerin Anna Schudt wurde für ihre Rolle als Gaby sogar mit dem Emmy ausgezeichnet.
Aber auch Gaby Köster selbst wagte sich wieder ins Rampenlicht und ging mit dem Programm «Sitcom» auf Tour – worauf Kritiker prompt schrieben, sie würden die «alte Gaby» vermissen. Aussagen, die Köster offenbar kaltlassen: «Ich gehe nicht für die Kritiker auf die Bühne, sondern fürs Publikum», sagte sie bei «Stern TV».
So ganz abgeschlossen hat sie mit den vergangenen Erfolgen aber noch nicht, wie sie gegenüber der «Bild» sagte. So könne sie sich die alten Folgen ihrer Sendung «Ritas Welt» nicht mehr anschauen – «weil damals alles noch ging.»