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«Aufgeben war mir zu banal»

So geht es Gaby Köster nach dem Schlaganfall

Vor elf Jahren war in Gaby Kösters Leben plötzlich nichts mehr wie früher. Die Comedy-Grösse erlitt mit 46 einen Schlaganfall. Nun erzählt sie, wie sie ihr neues Leben meistert, warum sie auch mit Handicap auf die Bühne geht und wieso es mit der Partnersuche nicht klappen will.

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Gaby Köster

«Ein Handicap ist ein Arschloch!» Vor 11 Jahren warf ein Schlaganfall Gaby Köster aus der Bahn.

Dukas

Sie war ganz oben: Hatte ihre eigene TV-Show, gewann den Deutschen Comedy-Preis, den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis. Gaby Köster, 57, war Deutschlands Comedy-Queen.

Dann, vor elf Jahren, verschwand die Kölnerin plötzlich von der Bildfläche. Sie erlitt einen Schlaganfall – mit 46. «Ich dachte immer, ein Schlaganfall sei etwas für ältere Leute», sagt Gaby Köster bei «Stern TV» im Interview mit Steffen Hallaschka.

Gaby Köster

Gaby Köster, als sie 2003 den Deutschen Comedypreis gewann.

Getty Images

Bereits 2011 meldete sie sich in dieser Sendung mit einem berührenden Gespräch zurück. Auf die Standing Ovations des Publikums reagierte sie damals mit dem Satz: «Ich habe nichts besonderes gemacht, ich war nur krank.»

Unterwegs mit Rollstuhl und E-Mobil

Gestern Mittwoch stand die Komikerin Steffen Hallaschka erneut Rede und Antwort und gab einen Einblick in ihr Leben mit Handicap. Seit dem Schlaganfall ist Köster auf der linken Seite gelähmt und darum mit Rollstuhl oder E-Mobil unterwegs.

Nach dem Schicksalsschlag habe sie sehr gehadert, gibt die 57-Jährige unverblümt zu: «Ein Handicap ist ein Arschloch.» Und doch hat sie sich wieder aufgerafft und gekämpft: «Aufgeben war mit zu banal.»

Gaby Köster

Gaby Köster bei einem ihrer ersten TV-Auftritte nach dem Schlaganfall.

Getty Images

Mittlerweile hat Gaby Köster bereits ihr drittes Buch veröffentlicht. Es trägt den Titel «Das Leben ist grossartig – von einfach war nie die Rede». Darin spricht sie auch das Thema Partnersuche an, die sich eher schwierig gestaltet.

So habe sich die Comedy-Queen unter einem Pseudonym auf der Dating-App Tinder angemeldet. Vergebene Liebesmüh, wie Köster erzählt: «Da war nix dabei. Die meisten waren liiert und suchten was für nebenbei.» Ihr Fazit nach diesem Versuch: «Mädels, lasst die Finger davon. Das ist nichts Richtiges.»

Ein Emmy für den Film über ihr Schicksal

Sehr erfolgreich dagegen war der Film «Ein Schnupfen hätte auch gereicht», der auf Kösters gleichnamiger Autobiografie basiert. Die Hauptdarstellerin Anna Schudt wurde für ihre Rolle als Gaby sogar mit dem Emmy ausgezeichnet.

Gaby Köster, Anna Schudt

Gaby Köster mit ihrem «Film-Ich» Anna Schudt.

Getty Images

Aber auch Gaby Köster selbst wagte sich wieder ins Rampenlicht und ging mit dem Programm «Sitcom» auf Tour – worauf Kritiker prompt schrieben, sie würden die «alte Gaby» vermissen. Aussagen, die Köster offenbar kaltlassen: «Ich gehe nicht für die Kritiker auf die Bühne, sondern fürs Publikum», sagte sie bei «Stern TV».

So ganz abgeschlossen hat sie mit den vergangenen Erfolgen aber noch nicht, wie sie gegenüber der «Bild» sagte. So könne sie sich die alten Folgen ihrer Sendung «Ritas Welt» nicht mehr anschauen – «weil damals alles noch ging.»

Fabienne Eichelberger von Schweizer Illustrierte
Fabienne EichelbergerMehr erfahren
Von Fabienne Eichelberger am 3. Oktober 2019 - 11:49 Uhr