Prinzessin Victoria von Schweden war eine der ersten Royals, die offen mit ihrer Essstörung umging. Im November 1997 tauchten Bilder der damals 20-jährigen Prinzessin auf, die die Welt schockierten. Knochige Arme und Schultern, kantiges Gesicht, dunkle Augenringe. Der Palast zog die Notbremse, kommunizierte offiziell, dass Victoria an Magersucht leide und sich vorerst zurückziehen werde. Die Schwedin setzte sich in die USA ab. Weit weg von den Augen der Öffentlichkeit konnte sie zur Ruhe kommen und einen wichtigen Schritt gegen ihre Krankheit gehen. Anlässlich ihres 40. Geburtstag resümierte Victoria: «In den USA erhielt ich professionelle Hilfe, das war sehr wichtig für mich.» So habe sie gelernt, über ihre Gefühle zu sprechen und sich nicht mehr zuzumuten, als sie leisten kann.
WireImageEigentlich kennt man Russell Brand als provokativen Komiker, doch der Engländer litt jahrelang an Bulimie. In seiner Biografie schreibt er: «Es war schlimm, aber das Essen und Kotzen gab mir ein grossartiges Gefühl.» Seine Krankheit begann bereits im Alter von 17 Jahren. Später kam Alkohol- und Heroinsucht hinzu. Vor über 10 Jahren suchte sich Brand dann Hilfe. Er begab sich in einen Drogenentzug und später in eine Klinik für Essstörungen. Seither lebt er ohne seine Süchte. Er hilft sich mit regelmässiger Therapie und Yoga.
Getty ImagesAlanis Morissette sprach in einem Interview mit «Women's Health» über ihre Magersucht. Die Sängerin sagt: «Ich musste lernen, wie man eine Sucht rund ums Essen bekämpft. Wenn man alkoholsüchtig ist, hört man auch zu trinken auf, Drogenabhängige hören mit den Drogen auf. Essen aber brauchen wir zum leben. Wenn wir einfach aufhören, sind wir krank.» Mit ihrem Durchbruch in den 1990ern kam auch die Essstörung. Morissette sagt, sie habe Probleme damit gehabt, dass alle Augen plötzlich auf sie gerichtet waren. Mithilfe eines Therapeuten gelang es ihr, einen neuen Bezug zum Essen aufzubauen. «Ich geniesse den Umgang mit Nahrungsmitteln. Das ist für mich mittlerweile heilsam.»
WireImageIn seiner Autobiografie packte Sir Elton John über das ganze Ausmass seiner Alkohol- und Drogensucht aus. Ausserdem beschrieb der Sänger, dass er über sechs Jahre an Ess-Brech-Sucht, besser bekannt als Bulimie, litt. «Ich hatte Fressattacken. Ass drei Speck-Sandwiches und einen Kübel Glacé, nur um mich anschliessend zu übergeben.» Erst als er die Worte «ich brauche Hilfe» ehrlich gesagt habe, habe er gewusst, dass sich sein Leben verbessern werde. 1990 ging er in die einzige Entzugsklinik, die bereit war, den damals schwerst Abhängigen und Essgestörten zu nehmen. «Die Einrichtung war so spartanisch, dass ich fast umkehrte, aber ich konnte nirgendwo anders hin», schreibt John weiter. Seit vielen Jahren lebt Elton John clean und befreit von seiner Bulimie.
Daniele Venturelli/Getty ImagesJane Fonda ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Schauspielerin, Frauen- und Umweltaktivistin. Ausserdem war sie in den 80er- und 90er-Jahren die unangefochtene Fitness-Ikone. Fonda aber litt Jahrzehnte unter ihrem Körperbild. «Ich wuchs in den 50er Jahren auf. Mein Vater lehrte mich, dass alles, was an mir wichtig ist, mein Äusseres ist», sagte sie in einem Interview und fährt fort: «Ich war sehr unglücklich von meiner Pubertät an, bis, sagen wir, bis ich fünfzig wurde.» Der Sport, so sagt die Schauspielerin, habe sie auch aus dem Sumpf aus Magersucht und Bulimie geholt. «Je mehr Abstand ich zwischen mich und meine Sucht brachte, desto besser wurde es. Sporttreiben half mit dabei.»
Getty ImagesLady Gaga kämpfte viele Jahre mit Bulimie und Magersucht. Die Krankheit begann, als Gaga ein Teenager war. Mit der florierenden Karriere der Sängerin wurde das Gewicht der Oscar-Gewinnerin zunehmend Schlagzeilen-Thema. Unter den wachsamen Augen der Kameras magerte sie sich ab, nahm wieder zu und so weiter. 2014 verkündete sie in einem Interview: «Ich habe keine Essstörung mehr, ich kann nun besser mit Essen umgehen.» Neben mehreren Therapien helfe ihr auch die Arbeit in ihrer «Born this Way»-Stiftung, die jungen Menschen helfen soll, sich so zu nehmen, wie sie sind.
WireImageSie führt den wohl öffentlichsten Kampf gegen ihre Bulimie: Sängerin Demi Lovato wählte diesen Weg sehr bewusst. «Essen», so sagt die Amerikanerin, «ist immer noch die grösste Herausforderung meines Lebens.» Essen und Erbrechen sei für sie immer eine Lösung für ihre Probleme gewesen. So auch nach der Trennung von Schauspieler Wilmer Valderrama im Jahr 2013. «Während unserer dreijährigen Beziehung hatte ich nicht eine Fress-Brech-Attacke. Als wir uns trennten, war es das Erste, was ich tat. Fressen und mich übergeben.» Doch die Sängerin hört nicht auf zu kämpfen. Immer wieder unterzieht sie sich Therapien, erleidet Rückfälle, rappelt sich wieder auf und startet mithilfe von Experten von neuem.
Getty Images for The Recording ADas ehemalige Spice Girl Geri Halliwell gestand 2016 in der Talkshow von Oprah Winfrey, dass sie zur Blütezeit der Girlband an Bulimie litt. Halliwell sagte, dass sie in der Kontrolle über ihr Gewicht einen Mechanismus fand, um mit dem Erfolg ihrer Band umgehen zu können. «Wir hatten alle einen anderen Umgang mit dem Rampenlicht. Ich ass entweder Unmengen oder gar nichts.» Die Sängerin stieg als Erste aus der Erfolgsband aus und zog sich erst einmal zurück. Sie suchte sich eine Therapeutin und begann, sich mit Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen. Mittlerweile hat sie sich einen Namen als Bäckerin gemacht und sogar schon Back-Shows gewonnen. Halliwell sagt, dass das Backen ihr geholfen habe, ihre Beziehung zum Essen zu verbessern.
Getty ImagesHalliwells Spice-Girls-Kollegin Victoria Beckham litt ebenfalls unter einer schweren Essstörung während ihrer Zeit in der Band. Sie erkrankte an Magersucht. In ihrer Autobiografie «Learning to Fly» schreibt sie, wie gross der Druck der Plattenfirma auf die jungen Frauen war, Gewicht zu verlieren und dass ihre ebenfalls essgestörte Kollegin Geri Halliwell sie daraufhin animiert habe, mehr Sport zu treiben. «Danach fing es an. Ich ging ständig ins Fitnessstudio und anstatt ich meine Haltung kontrollierte, schaute ich nur darauf, wie gross mein Hintern ist.» Beckham ist mittlerweile als Designerin erfolgreich und Mutter von vier Kindern. Ihre Familie und eine Therapie halfen ihr, ihre Essstörung zu überwinden.
UK Press via Getty ImagesTaylor Swift ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen unserer Zeit, Aktivistin und geht kaum einem Konflikt aus dem Weg, auch nicht dem mit ihrem eigenen Körper. In einer Netflix-Dokumentation gab sie zu, unter Magersucht gelitten zu haben, weil ihr der Druck der Öffentlichkeit zu gross wurde. «Es ist nicht gut für mich, jeden Tag Bilder von mir selber zu sehen...», erklärte Swift. «Ich schaute die Bilder an und hatte das Gefühl, mein Bauch sei zu dick. Oder jemand sagte mir, ich sehe schwanger aus. Das hat mich dazu gebracht, ein bisschen zu hungern.» Mittlerweile habe sie aber ihr Gewicht im Griff, so Swift weiter. Dennoch sei der Weg zur Heilung ein langer. Ihr Verhältnis zum Essen sei immer noch geprägt von einem «Kreislauf von Belohnung und Bestrafung», erklärt sie.
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