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Präsentiert von Coop

Mister PET Thomas Müller macht aus Güsel Gold

20 000 Tonnen rezyklierbare Getränkeflaschen führt Thomas Müller von der Müller Recycling AG in Frauenfeld im Jahr in den natürlichen Stoffkreislauf zurück. Alles um die PET-Flasche und ihre bis zu sechs Leben.

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Thomas Müller Recycling

In der Müller Recycling AG in Frauenfeld werden täglich 90 Tonnen PET-Getränkeflaschen nach Farben getrennt. Betriebsleiter Thomas Müller ist stolz auf die Reinheit und die hohe Qualität des Materials.

Caroline Micaela Hauger

Müsste Thomas Müller, 35, Herr und Frau Schweizer ein Zeugnis im PET-Sammeln ausstellen, würde er die Note 6 geben. «PET ist die mit Abstand beliebteste Verpackung. Die Rück-führungsquote liegt bei stolzen 95 Prozent.» 50 000 Sammelstellen sind in der Schweiz zu finden – so nimmt Coop in allen Verkaufsstellen an den Recyclingstationen PET-Flaschen an und erreicht damit, dass jährlich rund 200 Millionen PET-Getränkeflaschen wiederverwertet werden. Das entspricht rund 6950 Tonnen PET. Schweizweit sind es 1,6 Milliarden PET-Flaschen, die entsorgt werden – über die Hälfte davon sortiert die Müller Recycling AG in Frauenfeld.

Zurück in den Kreislauf

PET-Recycling Schweiz betreibt ein dichtes Logistiknetz, um alle leeren Flaschen effizient zusammenzutragen und zu den Sortierzentren zu transportieren. Diese scheiden Fremdmaterialien aus und trennen die Getränkeflaschen nach Reinheit, Farbe, Qualität. Generell werden dank Recycling kostbare Sekundärrohstoffe aus dem Müll «gerettet», wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt, visionäre Strategien entwickelt und neue Arbeitsplätze geschaffen. 

Upcycling to go: Aus Flaschen werden Taschen

Upcycling ist eine Form der Wiederverwertung von Stoffen (Recycling) und wird als Kontrapunkt zur weltweiten Wegwerfmentalität verstanden. Dank Upcycling werden scheinbar nutzlose Abfallprodukte in neuwertige Stoffe umgewandelt. 2010 brachte Coop die ersten nachhaltigen Mehrwegtaschen aus PET-Flaschen auf den Schweizer Markt. Sie belasten die Umwelt um ein Drittel weniger als herkömmliche Modelle, womit jedes Jahr über 1100 Tonnen Treib-hausgase eingespart werden.

Aus PET-Flaschen werden Taschen
ZVG

«Dadurch schützen wir die Umwelt, schonen Ressourcen, sparen Energie und vermindern Treibhausgas-Emissionen», erklärt Thomas Müller. Doch er kennt auch die Schattenseiten. Wir Schweizer sind zwar grossartige PET-Sammler – trennen Alu, Glas, Karton und -Papier –, trotzdem produzieren wir immer mehr Müll. Laut Statistik fallen pro Jahr und pro Kopf 716 Kilo Alltagsabfall an.

PET Flakes und Granulat

Die PET-Flaschen werden in einer Aufbereitungsfirma geschreddert und zu Flakes und Regranulat weiterverarbeitet. Daraus entstehen wieder neue Getränkeflaschen. 

Caroline Micaela Hauger

PET-Flaschen werden zu Flakes und Granulat

Doch es gibt auch Positives zu vermelden. Der grösste Teil aller Abfälle wird in Sortieranlagen rezykliert – in einer, wie sie Familie Müller seit 60 Jahren betreibt. Ihre Firma gehört zu den effizientesten des Landes. Bis zu 90 Tonnen PET-Flaschen (die Abkürzung steht für den Kunststoff Polyethylenterephthalat) werden täglich in zwei Schichten aussortiert. Viele Prozesse laufen in der Müller Recycling AG automatisch ab. «Wir sind stolz darauf, dass wir dazu beitragen, den ökologischen Fussabdruck der Schweiz zu reduzieren und Abfalltransporte ins Ausland zu vermeiden», sagt Müller, der für 35 Mitarbeiter zuständig ist. 

Beim Rundgang zeigt er, welche Wege der PET-Wertstoff nimmt – und welches Potenzial in ihm steckt. Modernste Sortiertechnologien erlauben es, ein hochwertiges Rezyklat für das Bottle-to-bottle-Recycling zu erzeugen. Das heisst, aus leeren PET-Getränkeflaschen entstehen neue. «Ein Problem sind Verpackungen wie Shampoo und Waschmittel, die ebenfalls im Getränkeabfall landen – meistens aus Unwissenheit. PET-Recycling-Sammelstellen sind nur für Getränkeflaschen eingerichtet», so Müller. Am Schluss des Prozesses werden die nach Farben sortierten PET-Flaschen zu Ballen gepresst und auf dem firmeneigenen Bahnhof per Zug in die Verwertungsanlagen geschickt, wo das Material geschreddert und zu Flakes und Regranulat verarbeitet wird.

Aus alt mach neu

So schliesst Coop den PET-Kreislauf: Die Swiss Alpina Mineralwasser Flaschen sind zu 100 Prozent aus wiederverwertetem Schweizer PET. Damit werden rund 285 Tonnen neues Plastik eingespart. Wichtig ist dabei, dass nur Material in den Kreislauf kommt, dass man auch wiederverwerten kann.

PET-Flasche mit sechs Leben

Die Müller Recycling AG trennt 23 500 Tonnen gebrauchte Getränkeflaschen pro Jahr. 20 000 davon werden im geschlossenen PET-Kreislauf wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt.Die Swiss Alpina Mineralwasser Flaschen von Coop beispielsweise sind durch und durch aus wiederverwertetem Schweizer PET. Der Lebenszyklus einer Flasche ist immens, da sie -immer wieder mit neuem Material angereichert werden kann. Ein Prozess, der gemäss Thomas Müller einer Flasche bis zu sechs Leben beschert.

Im Gegensatz zu anderen Verpackungen hat beim PET bereits vor 30 Jahren ein Umdenken stattgefunden. Thomas Müller: «Dank ständigen Innovationen ist unser Recycling-PET so rein, dass es sich in seiner Qualität kaum noch von Neumaterial unterscheidet.»

Drei Fragen an Thomas Müller
Thomas Müller

Thomas Müller leitet die Firma Müller Recycling AG in der dritten Generation.

Caroline Micaela Hauger

Woraus besteht PET?

PET besteht aus Erdöl oder Erdgas und kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden. Da es seine Eigenschaften nicht verliert, kann es durch Recycling problemlos zu neuen Getränkeflaschen verarbeitet werden.

Trotzdem ist PET nicht gleich PET. Warum?

Weil andere Plastikbehälter wie Öl- und Essigflaschen oder weisse Milch-Plastikflaschen zwar aus PET sind, aber nicht dieselbe Zusammensetzung haben und deshalb auch nicht in den Container für PET-Getränkeflaschen gehören. Und damit es mehr Platz für alle hat: Luft raus, Deckel drauf! 

Wie viele PET-Flaschen kommen in den Kreislauf zurück?

95 Prozent aller verkauften Flaschen kommen heute wieder zurück ins Recycling – und dank neuen Sammelstellen werden es noch mehr. 

am 11. November 2021 - 08:33 Uhr