Beim «Stüpfen» im örtlichen Kindergarten widmen sich Michèle, 38, und Manuel Burkart, 44, dem komplexen Thema Erziehung. «Hier und in der Schule findet auch ein Teil davon statt», sagt der Divertimento-Komiker, «aber der wesentliche Teil sollte schon daheim ablaufen.» – «Das tut er auch. Arbeit haben wir genug!», sagt sie.
Ihre drei Kinder profitieren davon, dass beide Elternteile ausgebildete Pädagogen sind, wobei nur noch Michèle im Beruf arbeitet. «Sie ist sehr engagiert, lernt mit den Kindern Zahlen oder Voci», sagt er. «Ich bin eher fürs Allgemeinwissen wie Geografie oder Naturwissenschaften zuständig. Ich will, dass meine Kinder sich auf unserem Planeten auskennen.» –«Nicht so wie deine Frau, gell?!», ruft Michèle und lacht.
Bevor sie Eltern wurden, hatten Burkarts klare Vorstellungen davon, wie sie ihre Kinder erziehen wollen, was sie anders oder genau gleich wie ihre Eltern machen werden und was es bei ihnen nie geben wird. «Vieles mussten wir revidieren. Aber wir können wirklich sagen, dass wir beim Thema iPad bis heute strikt geblieben sind. Das gibt es bei uns nicht am Tisch», sagt Michèle. «Aber unsere Erziehung ist schon teilweise chaotisch, und trotzdem greift das, was wir ihnen gern vermitteln möchten», sagt Manuel.
Wie läuft das eigentlich so bei Michèle und Manuel Burkart zu Hause? Wer kauft ein, wer wäscht ab, worüber wird gestritten? Die Schweizer Illustrierte und Emmi LUZERNER sind auf Besuch beim prominenten Paar. Dieses gibt bei Diskussionen über Einkaufen, Alltag und Kindererziehung einen spannenden, aber auch amüsanten Einblick in sein Familienleben. Bisherige Folgen.
So setzen sie ihren Nachwuchs bewusst nicht auf einen Thron, sehen die Familie nebst einem Liebes- und Geborgenheitsnest manchmal auch als kleine Firma an, in denen die Eltern als CEOs das Sagen haben und die Kinder die «human behandelten Mitarbeiter» sind. «Wobei: Sie haben bis jetzt kein Geschäftshandy, und auch ihr Salär, sprich Sackgeld, zahlen wir sehr selten aus», sagt Papa CEO. «Aber sie vergessen es ja selbst!
Bei der Basis der Erziehung ist sich das Paar einig: «Wir wollen unsere Kinder spüren lassen, dass sie geliebt sind, egal womit sie daherkommen», sagt Michèle. Dennoch sorgt das Thema beim Paar «öpedie für Chnörz», wie er gesteht. Manu will in der Erziehung zu perfekt sein, obwohl er kein Perfektionist ist: Er fragt die Kinder zu oft nach ihrer Meinung, was die dann überfordert. Michèle ist dafür zu inkonsequent beim Thema Süssigkeiten oder wendet öfters «die schwarze Pädagogik» an. «Besonders bei gefährlichen Situationen rufe ich oft: Achtung, wenn du das jetzt machst, landest du im Spital!»
Belohnung, Drohung oder schwarze Pädagogik. Das Ehepaar gesteht: «Wir wenden vieles an. Gibts Eltern, die ohne Drohungen erziehen können? Falls ja, Hut ab!», sagt sie. «Wir machen bestimmt viele Fehler, aus denen wir zum Glück lernen können», sagt Manu. «Aber mit unserem Menschenverstand machen wir intuitiv auch viel richtig. Das Wichtigste ist, dass wir unsere Kinder so in die Welt rausschicken, dass sie dem Planeten und ihren Mitmenschen Sorge tragen und nicht egoistisch durchs Leben gehen.»