Ray Dalton, wusstest du, dass du etwas mit der Schweiz gemeinsam hast?
Mit der Schweiz? Hmm, was denn?
Ich habe gelesen, dass du in San Bernardino geboren wurdest. Wir haben ein kleines Dorf in den Bergen, das genau so heisst und ein berühmter Skiort ist. Erzähl mir von deinem San Bernardino.
Ich erinnere mich, dass dort immer Sommer war und die Sonne schien. Von dort stammt meine Familie. Meine Grosseltern mütterlicher- und väterlicherseits. Es war eine grosse mexikanische und afroamerikanische Familie, die zu einer einzigen wurde. Das war cool – und das Essen war auch immer sehr, sehr lecker!
Ist dort dein Interesse an Musik entstanden?
Mein Interesse an Musik wurde durch meine Eltern geweckt. Sie hörten alles Mögliche: viel Latino-Musik, afroamerikanische Musik, aber auch Rockmusik. Meine Mutter liebte Van Halen und Journey, mein Vater die Carpenters und Rick James.
Dein Debütalbum «Thee Unknown» erscheint diesen Freitag. Wie bist Du auf den Titel gekommen?
«Thee Unknown» drückt etwas aus, das ich noch nie zuvor erlebt hatte. Ein Debütalbum zu veröffentlichen, obwohl ich schon lange im Musikgeschäft bin, ist für mich eine neue Erfahrung. Die Botschaft des Titeltracks hat mich inspiriert, das Album so zu nennen, weil ich das Gefühl habe, dass wir alle versuchen, unsere unbekannte Zukunft zu ergründen.
Der Titeltrack klingt fast wie eine Hymne – kein typischer Partysong. Ist es wichtig, eine ernsthafte Komponente in der Musik zu haben?
Absolut. Ich spreche gerne über meine Gefühle und das, was in meinem Leben passiert. Die Musik, die du bisher von mir gehört hast, war sehr poppig, aber dieses Album ist verletzlicher. Es geht darum, mit deinen Dämonen zu reden und zu kämpfen. Ich wollte auch eine ernste Seite zeigen, nicht nur den quirligen Radiomoderator.
Was sind diese Dämonen, mit denen du kämpfst?
Einsamkeit und die Erwartung an mich, dass ich in meinem Leben immer das Richtige tue. Das sind die Dinge, die ich manchmal als Dämonen empfinde.
Vom 17. Oktober bis 8. November präsentiert die Baloise Session Konzerthighlights mit Weltstars und Newcomern wie Take That, Marc Sway, Seal, Sophie Ellis-Bextor, Jacoténe, St. Vincent, Gary Clark, Robert Plant, Marty Stuart, Mika, Nathalie Imbruglia, Rea Garvey, Ray Dalton, Nemo, Teddy Swims, Alvaro Soler, Loco Escrito, Jacob Collier und Tony Ann. Exklusiver Musikgenuss bei Kerzenlicht und Clubtischambiente voll Stimmung, Initmität und grossen Emotionen.
Du arbeitest auf deinem Debütalbum mit einem alten Bekannten, DJ Felix Jaehn, zusammen. Was magst du an ihm?
Er ist ein lieber Mensch mit einer reinen Seele. Es ist selten, Leute wie ihn in dieser Branche zu finden, die ein gutes Herz haben. Wenn ich an Felix denke, denke ich an seine Herzlichkeit und seine Einladung, zu seinem Strandhaus zu kommen und einfach zu entspannen.
Du kommst aus Amerika, das Album klingt jedoch auch europäisch. War das Absicht?
Ja, ich habe die Songs in London, Deutschland, Schweden und Seattle geschrieben. Ich habe in den letzten Jahren in Europa gelebt, und das hört man auf dem Album. Es gibt definitiv einen europäischen Einfluss, aber auch etwas Amerikanisches.
Du wirst am 30. Oktober bei der Baloise Session auftreten. Was bedeutet es für dich, dort deine neuen Songs zu spielen?
Es ist mir eine Ehre, bei diesem prestigeträchtigen Festival aufzutreten. Ich möchte die bestmögliche Show abliefern. Wir nennen es «Sing Your Ass Off». Ich werde mir den Arsch absingen.
Wie bereitest du dich auf dieses Konzert vor? Hast du eine Band? Habt ihr Proben?
Ja, wir haben eine Band und sind am Proben. Wir haben grosse Pläne, denn ich liebe es, eine gute und unterhaltsame Show abzugeben – ein grosses Kunstwerk, nicht nur für die Ohren, sondern auch fürs Auge.
Was war die grösste Veränderung in deinem Leben durch deinen Erfolg mit der Musik?
Die Musik hat mir die Türen geöffnet, um das zu tun, was ich schon immer wollte: singen und reisen. Dafür bin ich super dankbar.
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Ich nehme es Tag für Tag. Ich habe bald eine Tour und dieses Album. Hoffentlich veröffentliche ich ein weiteres Album, mache eine Stadiontour, bin Headliner beim Super Bowl – und gewinne einen Grammy.