Über diesen einen Satz im Sustainability Report 2020 von Mastercard sollte man eigentlich gar nicht diskutieren müssen. Doch er fällt auf, weil er keine Selbstverständlichkeit zum Inhalt hat: «Weibliche Angestellte verdienen einen Dollar für jeden Dollar, den ein männlicher Angestellter verdient.» Oder verknappt: Mann und Frau verdienen für die gleiche Arbeit das gleiche – Equal Pay. Wohlgemerkt: Das ist nicht als Ziel formuliert, sondern längst Realität.
«Robuste, inklusive und belastbare Belegschaft kreieren»
Die Karten von Mastercard kennt jeder und jede, Kontakt mit den Mitarbeitenden des Unternehmens hat man jedoch nur selten. Dabei sind es weltweit rund 24'000. Schliesslich ist Mastercard längst nicht nur ein Kreditkartenanbieter, sondern ein Technologieunternehmen für den internationalen Zahlungsverkehr. Die 24'000 Personen sind Mitarbeitende einer Firma, die sich stark für alle Aspekte der Betriebskultur einsetzt. «Unser Ziel ist es, eine robuste, inklusive und belastbare Belegschaft zu kreieren, dadurch, dass wir die Weiterentwicklung und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden in den Vordergrund stellen – körperlich, mental und finanziell – sowie indem wir Anstand, bei allem was wir tun, zentral behandeln», heisst im bereits erwähnten Sustainability Report unter anderen.
Mastercard habe sehr früh auf institutioneller Ebene damit begonnen, Diversity und Inclusion im Unternehmenskern zu verankern, sagt Dr. Daniela Massaro, Country Manager Switzerland der Firma. «Nach dem Grundsatz 'Doing well by doing good' sind wir überzeugt, dass echte Inklusion alle stärkt – unser Unternehmen, die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes.» Dabei umfasse Vielfalt wesentlich mehr, als nur ethnische Zugehörigkeit und Geschlecht. Vielfalt beziehe sich für Mastercard auf das Denken, das Handeln, auf Fähigkeiten und auf Teams. Oder: «Vielfalt ist vielfältig und erfordert selbst vielfältige Lösungsansätze», wie Massaro weiter sagt. Was sie damit meint: Es gibt nicht das eine Patentrezept, das für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter stimmt. «Wenn sie alle gleich behandelt werden sollen, so unterscheiden sich ihre Hintergründe und Lebensumstände doch sehr. Wenn jede:r den selben fairen Weg zum Erfolg erfahren soll, wird sich dieser Weg von Person zu Person unterscheiden, von Ort zu Ort variieren.» Deshalb könne sich die Verwirklichung von Chancengleichheit für die Vielfalt als komplexes Unterfangen erweisen – denn was sich in der Schweiz als funktionstüchtig erweist, kann im nächsten Land kontraproduktiv sein.
Diversität und Inklusion bei Mastercard
Als weltweit tätiges Technologieunternehmen mit rund 24'000 Mitarbeiter:innen stehen Diversität und Inklusion im Fokus der Bemühungen von Mastercard. Es geht dabei um die Akzeptanz von Menschen unterschiedlicher Religionen, geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen, Nationalitäten, Ethnien und Altersgruppen. Diversität und Inklusion bei Mastercard bedeuten aber mehr, als einfach nur Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenzubringen.
Die Initiativen von Mastercard und die sechs Thesen des Unternehmens zu Diversität und Inklusion im Überblick.
170 Gespräche mit Führungskräften
Wie Mastercard diese Unterschiede abfängt? In 170 Gesprächen mit Führungskräften wurden an 16 Standorten Strategien und Chance entwickelt sowie Prioritäten gesetzt. Diese bilden seither die Grundlage für das Handeln im Sinne des unternehmerischen Engagements für Vielfalt.
Wichtig ist für die Diversity nicht zuletzt der grosse Anteil an Frauen in Führungspositionen – Frauen als Chefinnen, wie es Daniela Massaro in der Schweiz ist. Mastercard fördert diesen Anteil durch die «Women’s Mentoring Series», einem einjährigen, globalen Programm, in welchem weibliche Senior Analysts und Senior Managers durch Frauen aus höheren Kaderpositionen unterstützt werden.
Knapp zwanzig Prozent der Angestellten rund um die Welt haben bereits bei Programmen mitgemacht, die dafür konzipiert wurden, Frauen zu fördern.
Kein Wunder also, hat Mastercard in der Schweiz mit neun anderen Unternehmen die EqualVoice 2025 Charta unterzeichnet. «Diese lehnt sich an das fünfte der 17 Sustainable Development Goals der UN an, welches die Geschlechtergleichheit sowie die Förderung von Mädchen und Frauen bis 2030 vorsieht», erklärt Daniela Masssro.
Wie der Name zeigt, hat sich EqualVoice United dieses Ziel für den Schweizer Markt bereits für das Jahr 2025 gesetzt.