Ein schöner Moment in dunklen Zeiten für die Spanier. Gemeinsam mit anderen prominenten Persönlichkeiten trugen die Prinzessinen Leonor und Sofia Teile aus dem Werk «Don Quijote» vor. Die 48-stündige Lesung fand im Rahmen des Todestages des Autors Miguel de Cervantes († 1616) statt.
Der Auftritt der beiden jungen Monarchinnen war in diesem Jahr für das Volk besonders wichtig. Nachdem das Land schon von der Wirtschaftskrise stark gebeutelt war, richtete nun auch das Coronavirus und seine Folgen grosse Schäden an. Spanien ist das europäische Land mit den meisten Infektionen und leidet nun auch wieder unter den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns.
Spaniens König Felipe, 50, bekleckerte sich nicht mit Ruhm während der Krise. Zu zurückhaltend seien er und seine Frau Letizia gewesen, zu wenig Volksnähe hätten sie gezeigt, wurde kritisiert. Ganz anders ihre Töchter. Souverän lasen die beiden Mädchen, wobei die 12-jährige Sofia ihren ersten wirklich grossen Auftritt hatte. Sie sprach bis anhin nämlich noch nie in der Öffentlichkeit.
Ihre Schwester, die 14-jährige Thronfolgerin Leonor, richtete dann sogar ein paar persönliche Sätze an die Spanier. «Wir waren, wie Millionen von Kindern, mehr als einen Monat zu Hause und konnten wegen der Pandemie nicht zur Schule gehen», so der Teenager. «Es ist nicht notwendig, älter zu sein, um die enormen Schwierigkeiten zu erkennen, die wir in Spanien und in anderen Ländern haben.»
Und auch ihre Schwester richtete persönliche Worte an die Zuschauer. «Viele Kinder haben ihre Grosseltern und ältere Verwandte verloren und erleben eine schlimme Zeit.“ Doch dank der Anstrengungen der Helden dieser Krise sei es inzwischen gelungen, das Coronavirus einzudämmen.
Zum Schluss ergriff die künftige Königin wieder das Wort und schickte herzliche Worte ins Land: «Und aus diesem Grund möchten wir uns auch bei allen Menschen bedanken, die auf so viele Arten helfen und für andere sorgen. Wir senden Ihnen eine Umarmung mit all meiner Liebe.»