Das britische Königshaus kommt nicht zur Ruhe, denn während im Dezember die Netflix-Doku von Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) für Furore sorgte, setzt Harry nun mit seinen Memoiren direkt noch ein drauf. Am 10. Januar sollen seine gefürchteten Memoiren mit dem Titel «Spare» erscheinen – zwei Tage vorher werden TV-Interviews ausgestrahlt, die Harry im Vorfeld als Vorschau gegeben hat, ausgestrahlt. Die Royals werden über die erneuten Anschuldigungen und die Suche nach der Öffentlichkeit vom Herzog von Sussex vor Verzweiflung möglicherweise die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, doch eine wird ihre Hände wohl vor Freude in die Luft strecken: Körpersprache-Expertin Judi James.
Warum? Ganz einfach, wenn Harry – oder sonst ein Mitglied der «Firma» – vor die Kameras tritt, bedeutet das für sie, dass es in der Kasse klingelt, denn Judi James nimmt jede noch so kleine Geste, jedes noch so leichte Zucken der Mundwinkel genau unter die Lupe und erklärt, was es damit auf sich hat.
Harry gibt sich in die Opferrolle
Judi James analysiert jede Bewegung von Harry genau und sagt gegenüber der britischen «Sun», dass Harry durch gewisse Gestiken versuche, sich selbst zu beruhigen, etwa, wenn er darüber spricht, dass er seinen Vater und seinen Bruder zurück haben wolle. Dabei reibe er seine Daumen aneinander und überkreuze diese, wodurch er ein «Ritual» vollführe, «das auf den Wunsch nach Selbstberuhigung und Selbstvergewisserung hindeutet», so die Expertin.
Harry spricht in dem Interview davon, vom englischen Königshaus zum «Bösewicht» gemacht zu werden, wobei er seine Augenbrauen hebt. Laut Judi James zeigt dies einen Ausdruck entrüsteter Unschuld, als sei Harry sich keiner Schuld bewusst und empört darüber, dass man ihn als etwas anderes als das Opfer in dem ganzen Drama sehen könnte. Wenn der abtrünnige Royal über seine Familie spricht, sagt er, dass es von deren Seite aus «keine Bereitschaft zur Versöhnung» gebe, wobei er laut der Körpersprache-Expertin abweisend mit der linken Schulter zuckt, stakkatoartig blinzelt und den Kopf schüttelt – als hätte er den Versuch aufgegeben.
Steht Harrys Sturheit einer Versöhnung im Weg?
Harry betont mit Worten im Trailer zum TV-Interview mit Tom Bradby zwar, dass er sich seinen Vater und seinen Bruder zurück wünsche, doch gemäss der Analyse von Judi James spricht seine nonverbale Kommunikation eine andere Sprache. Denn als der Enkel der verstorbenen Queen Elizabeth II. (†96) den Wunsch nach einer Versöhnung mit seinen männlichen Verwandten äussert, hätten diese Worte «eher herausfordernd und mit einem Hauch von Wut als mit Traurigkeit und Bedauern» geklungen, wie die Analyse der Expertin ergibt. Es ist nachvollziehbar, dass Harry über die Situation auch wütend ist, doch durch das Heben und Senken seines Kinns erinnere sein Gesichtsausdruck «an einen Schmollmund», wie Judi James erklärt. «Es sieht nicht so aus, als würde er die Arme in einer Geste der Versöhnung ausbreiten, sondern eher wie eine Entschlossenheit, die Dinge zu seinen eigenen Bedingungen zu regeln.»
Diese Sturrheit, die Judi James dabei herausliest, könnte einer Versöhnung von Harry mit seinem Vater, King Charles III. (74) und Bruder Prinz William (40) potenziell also im Weg stehen. Durch seine Körpersprache vermittelt Harry den Eindruck, als sei er nicht zu Kompromissen bereit und entweder er bekommt was er will – eine Entschuldigung und hundertprozentige Schuldübernahme des Königshauses, wie es scheint –, oder er ist nicht dazu bereit, sich zu vertragen. Denn genau das sagt seine Körpersprache laut Judi James über ihn aus, womit er eher einem schmollenden und trotzigen Teenager gleicht, als einem erwachsenen Mann, einem zweifachen Vater.
Ob und inwiefern es jemals zu einer ehrlichen, aufrichtigen Aussprache zwischen den Sussexes und den Royals geben wird, bleibt fraglich. Vorerst darf man aber gespannt sein, oder im Fall der Königsfamilie zittern, was Harry so alles in seinen Memoiren und den dazugehörigen TV-Interviews zu sagen hat.