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Expertin über Markles Marktwert

«Meghans Glaubwürdigkeit leidet»

Seitdem sie den Job als Royal an den Nagel gehängt hat, ist Meghan Markle auf der Suche nach ihrer Bestimmung. Doch kann sie sich nach all den negativen Schlagzeilen überhaupt noch gewinnbringend vermarkten? Kommunikations-Expertin Carole Ramuz schätzt den Mark(l)enwert der Herzogin ein.

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LONDON, ENGLAND - MARCH 06: Meghan, Duchess of Sussex speaks during a special school assembly at the Robert Clack Upper School in Dagenham ahead of International Women’s Day (IWD) held on Sunday 8th March, on March 6, 2020 in London, England.   (Photo by Ben Stansall-WPA Pool/Getty Images)

Meghan macht sich einen Namen als Rednerin und Fürsprecherin. 

Getty Images

Meghan Markle, 39, kann sich seit ihrem Rücktritt als hochrangige Royal wohl kaum über zu wenige und zu wenig lukrative Job-Angebote beschweren. Doch die Herzogin wählt ihre wenigen Auftritte mehr als bedacht aus. Hin und wieder tritt sie als Rednerin auf Veranstaltungen auf, die ihr am Herzen liegen.

Auch als Erzählerin für die Disney-Dokumentation «Elephant» hat sich die Ex-Royal schon betätigt. Doch welche Chancen hat Meghan überhaupt, sich nach den Negativschlagzeilen um das Enthüllungsbuch «Finding Freedom» und den Austritt aus dem royalen Leben erfolgreich zu vermarkten? Carole Ramuz, CEO der Agentur Brandsoul für Marken-Kommunikation und Events, schätzt den Marktwert von Meghan ein.

Carole Ramuz, Meghan Markle tritt immer wieder als Sprecherin an Veranstaltungen zu Themen wie Frauenrechte, Black Lives Matter und Umweltschutz auf. Ein schlauer Schachzug nach den Monaten mit negativen Schlagzeilen?
Frauenrechte, Black Lives Matter und Umweltschutz sind Megatrends und wichtige gesellschaftliche, politische Themen. Wenn eine Persönlichkeit mit solchen Themen in der Öffentlichkeit auftritt, ist es entscheidend, dass die Person diese Werte authentisch verkörpert. Bei Herzogin Meghan ist es in der Tat eine kontroverse Haltung. Ihr Image hat in den letzten Monaten sehr stark unter dem Megxit gelitten. Mit dem neu erschienenen Buch wird ihr Image mit noch mehr Negativität besetzt. Bei so kontroverser Haltung kann sich die Öffentlichkeit keine klare Meinung machen und weiss nicht genau, wofür sie steht beziehungsweise welche Werte sie nach aussen hin repräsentiert. Ihre Glaubwürdigkeit leidet darunter.

Wäre es nicht besser gewesen, sie hätte sich erst einmal komplett zurückgezogen?
Es ist geschickt von ihr, sich auf Frauenrechte und Black Lives Matter zu konzentrieren. Ich finde, mit ihrer persönlichen Geschichte unterstreicht Meghan Markle die Berechtigung, den beiden Themen ein Gesicht zu geben und ihren Teil zur Veränderung beizutragen. Authentizität ist das A und O in der Rolle eines Opinion Leaders (Meinungsmacher), deren Integrität aber von der Presse und Öffentlichkeit mit Argusaugen beobachtet wird. Allerdings ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches «Finding Freedom» nicht sehr geschickt gewählt. Wenn sie darauf überhaupt einen Einfluss hatte, wäre es schlauer gewesen, diese auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Carole Ramuz

Carole Ramuz ist CEO der Kreativagentur Brandsoul mit Sitz in Zürich. Die Expertin berät namenhafte Kunden im Bereich Markenkommunikation.

ZVG

Was meinen Sie: Hat ein Auftritt von Meghan Markle auf einer Veranstaltung einen Mehrwert für den Veranstalter?
Die Herzogin von Sussex würde mit einem Auftritt an einer Veranstaltung für sehr grosse Aufmerksamkeit sorgen. Je nach Veranstaltung könnte sie klar einen grossen Mehrwert bedeuten. Nur allein schon die Tatsache, dass sie Mitglied der königlichen Familie ist, bringt sehr viel Aufmerksamkeit mit sich. Aber wie erwähnt, hängt ihr Mehrwert grundsätzlich von der Art der Veranstaltung ab.

Was schätzen Sie, müsste ein Veranstalter für Meghan als Gastrednerin zahlen?
Schätzungsweise im Rahmen von 100'000 bis 300'000 US-Dollar.

Kann sich Meghan Markle überhaupt zu sogenanntem Quotengift entwickeln für einen Veranstalter oder einen Auftraggeber?
Ich denke nicht, dass sie sich zum Quotengift entwickeln würde, dafür ist sie zu prominent. Dort, wo sie auftritt, gäbe es automatisch grosse Aufmerksamkeit.

Berit-Silja Gründlers
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Von Berit-Silja Gründlers am 21. August 2020 - 19:09 Uhr