Eigentlich sind die Norweger extrem liberal, was ihre Royals und deren Beziehungen anbelangt. Bestes Beispiel sind Kronprinz Haakon, 45, und seine Frau Mette-Marit, 45. Dass die zukünftige Königin von Norwegen vor der Ehe mit Haakon bereits einen unehelichen Sohn bekam, sorgte nur für einen kurzen Moment für ein wenig Irritation im hohen Norden. Schnell schlossen die Norweger ihre Mette-Marit ins Herz. Vergangenheit hin oder her.
Auch von Haakons Schwester, Prinzessin Märtha Louise, war man sich bereits einiges gewohnt. Die Vierte in der Thronfolge heiratete 2001 den Schriftsteller Ari Behn, 46. Eine Wahl, die nicht alle befürworteten – und trotzdem akzeptierten. 2016 liessen sich die zwei wieder scheiden, auch das wurde akzeptiert. Nun aber könnte die 47-Jährige den Bogen überspannt haben.
Im Mai stellte die Prinzessin der Öffentlichkeit ihren neuen Freund vor, den US-amerikanischen Schamanen Durek Verrett.
Der 44-Jährige bezeichnet sich als Heiler und Guru, auch Hollywood-Stars wie Gwyneth Paltrow, 46, setzen auf die Spiritualität von Durek Verrett.
Es ist aber nicht grundsätzlich Verretts Berufung, welche die Norweger vor den Kopf stösst. Immerhin ist auch Prinzessin Märtha Louise spirituell unterwegs, veröffentlichte selbst bereits Bücher über Engel und gründete 2007 eine Engelsschule.
Für Kritik sorgt vielmehr, dass die Prinzessin mit Durek Verrett auf Tournee geht. Die Workshop-Tour nennt sich «Aktiviere das Göttliche in dir». Es sei eine Mischung aus «Coaching und schamanischen Praktiken», berichtet «Gala» nach dem Besuch der ersten Veranstaltung. «Die Teilnehmer sollen eigene Stärke und verloren gegangene Energie wiederentdecken.»
Gut dreieinhalb Stunden dauere das Programm, ein Ticket koste bis zu 150 Franken. Und beworben wird es auf der offiziellen Website von Durek Verrett unter dem Titel: «Die Prinzessin und der Schamane».
Dass Märtha Louise ihren offiziellen Titel einer Prinzessin für das Marketing einsetzt, sorgt in Norwegen für Unmut. Die norwegische Zeitung «Fædrelandsvennen» forderte sie sogar öffentlich dazu auf, ganz auf ihren Prinzessinnentitel zu verzichten.
Diese jedoch denkt nicht daran: «Ich wurde in diese Familie hineingeboren und habe diese Art zu leben gewählt. Ich bekomme kein Geld vom Staat. Jeder, der arbeitet, wird bezahlt», sagte sie in der TV-Show «God Morgen Norge» auf TV2.
Inzwischen sind in Norwegen sogar immer mehr namhafte Politiker ernsthaft bereit, offen über den Fortbestand der konstitutionellen Monarchie zu diskutieren, wie Gala.de berichtet.
König Harald V., 82, scheint dies nicht zu interessieren. Der Vater von Märtha Louise liess einzig verlauten, dass man sich über den neuen Freund seiner Tochter freue.
Einer aber hat den Ernst der Lage wohl erkannt: Kronprinz Haakon meinte gegenüber dem TV-Sender «NRK», dass man verfolge, was gesagt und geschrieben wird. «Was wir wollen, ist ein Dialog mit meiner Schwester, insbesondere über die geschäftliche Verwendung ihres Titels.»