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Leichnam 11 Tage unterwegs

So wurde die Queen für ihre letzte Reise konserviert

Ganze elf Tage lang reist der Leichnam von Queen Elizabeth durchs Land, bis er am 19. September an ihrer letzten Ruhestätte ankommt. Wie musste ihr Körper dafür vorbereitet werden?

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Sarg Queen

Queen Elizabeth II. (†96) hat ihre letzte Reise angetreten.

Getty Images

Seit ihrem Tod am 8. September 2022 auf Schloss Balmoral in Schottland ist der Leichnam der Queen auf langer Reise durch Grossbritannien, damit das Volk von seiner Königin Abschied nehmen kann. An verschiedenen Stationen, die der verstorbenen Königin zu Lebzeiten wichtig waren, wird der Sarg aufgebahrt und ist insgesamt elf Tage lang unterwegs, bis Queen Elizabeth II. am Montag, 19. September 2022, in der King George VI Memorial Chapel auf Schloss Windsor in England beigesetzt wird. Ihre letzte Ruhe findet die Queen neben ihrem Vater King George VI. und ihrem geliebten Ehegatten Prinz Philip, der am selben Tag neben ihr bestattet wird. 

 

Der Sarg der Queen in der Westminster Hall in London

Der Sarg der Queen in der Westminster Hall in London.

Getty Images

Wie können die sterblichen Überreste eine so lange Reise ohne Kühlung überstehen?

Immer, wenn ein Mensch verstirbt, wird von Bestattungsunternehmen die sogenannte hygienische Totenversorgung vorgenommen. Dabei wird der Körper gewaschen und desinfiziert, alle Körperöffnungen werden mit Watte verschlossen, damit keine Flüssigkeiten austreten können und die Augen und der Mund werden, sofern nötig, mit Hilfsmitteln zugemacht. Anschliessend werden die Haare der Verstorbenen gewaschen, geföhnt und frisiert und der Körper bekommt eine letzte Massage und wird eingecremt, damit die Totenstarre gelöst wird und er möglichst natürlich aussieht. Zum Schluss wird der Leichnam angezogen, wenn gewünscht, geschminkt und man streift den Lieblingsschmuck über. Im Falle der Queen ist das ihr schlichter walisischer Ehering aus Gold und einem Paar Perlenohrringen. Das Prozedere der hygienischen Totenversorgung reicht normalerweise aus, um einen Körper für eine kürzere Zeit zu konservieren. 

Im Falle der Queen, die ganze elf Tage lang im Sarg unterwegs ist, waren wohl weitere Massnahmen nötig, wie Rechtsmediziner Benjamin Ondruschka vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf gegenüber MDR.de erklärt. Er geht davon aus, dass Queen Elizabeth II. mittels Einbalsamierung auf ihre letzte Reise vorbereitet wurde. 

 

Lange Schlangen vor dem Sarg der Queen

Um sich von der Queen zu verabschieden, steht man derzeit über 30 Stunden lang an. 

PA Images via Getty Images

So geht das sogenannte Modern Enbalming

In England ist es üblich, dass die Methode des Modern Enbalming, also des modernen Einbalsamierens, angewandt wird. Dabei wird der Verstorbenen das Blut im Körper durch Formaldehyd ersetzt, um den Verwesungsprozess zu verlangsamen. Rechtsmediziner Ondruschka denkt, dass die verstorbene Königin so konserviert wurde: «Ich glaube, die besondere Persönlichkeit der Queen wird eher für die Variante der höchstgradigen Sorgfalt sprechen.»

Alternativ gebe es auch Kühlpads, die im Sarg angebracht werden können oder gar gekühlte Särge, fügt der Experte gegenüber MDR.de an. Das sei aber eine äusserst aufwändige Methode der Konservierung.

Auch in der Schweiz wird die Einbalsamierung von Toten vorgenommen, vor allem dann, wenn der Leichnam in ein anderes Land überführt werden soll. Reisen die sterblichen Überreste zum Beispiel von der Schweiz in die USA, Griechenland oder nach Grossbritanien, ist das Modern Enbalming sogar gesetzlich vorgeschrieben. 

 

Von lme am 16. September 2022 - 18:55 Uhr