1. Home
  2. People
  3. Royals
  4. Mobbing, Gewalt und sexuelle Übergriffe: Königin Margrethe pflegt enge Verbindungen zum Skandal-Internat Herlufsholm
Missstände an dänischem Elite-Internat

Was hat Königin Margrethe mit der Skandal-Schule zu tun?

Seit vergangener Woche gehen die Neuigkeiten über schlimme Missstände am dänischem Elite-Internat Herlufsholm durch die Presse. Auch die dänische Königsfamilie ist betroffen, denn nicht nur besucht Prinz Christian die Einrichtung, der Einfluss von Königin Margrethe ist auch grösser als bisher gedacht.

Artikel teilen

Königin Margrethe

Königin Margrethe hat grossen Einfluss auf die Skandal-Schule Herlufsholm.

imago images/i Images

Das dänische Königshaus findet keine Ruhe. Der Skandal zum Elite-Internat Herlufsholm, welches derzeit Prinz Christian (16), der Sohn von Kronprinz Frederik (53) und Kronprinzessin Mary (50) besucht, zieht weitere Kreise. Am vergangenen Donnerstag erschien auf dem dänischen TV-Sender TV2 eine Dokumentation mit dem Titel «Herlufsholms hemmeligheder» (zu deutsch: «Herlufsholms Geheimnisse»), in der über 50 ehemalige Schülerinnen und Schüler über Missstände auf der Schule aufmerksam machten. Von Gewalt und sexuellen Missbräuchen älterer Schülerinnen und Schüler gegenüber der jüngeren Schülerschaft ist die Rede.

Das Kronprinzenpaar veröffentlichte als Reaktion auf die TV-Doku ein Statement und betonen, dass sie nicht vorhaben, ihren Sohn von der Schule zu nehmen. Auch sollen keine Pläne bestehen, Prinzessin Isabella (15) im kommenden Schuljahr nicht an der Schule anzumelden. Frederik und Mary würden aber in Zukunft ein wachsames Auge auf die Bildungseinrichtung werfen, um sicher zu gehen, dass ihre Kinder und alle weiteren Schüler und Schülerinnen in einer sicheren Umgebung lernen können.

 

Kurz nach der Veröffentlichung der Dokumentation meldete sich der ehemalige Direktor der Schule, Klaus Eusebius Jakobsen, zu Wort, der die Institution leitete, während Prinz Nikolai (22) dort die Schulbank drückte. Er berichtete, dass der Sohn von Prinz Joachim (52) und seiner Ex-Frau Gräfin Alexandra (57) einst für einige Tage von der Schule suspendiert wurde, da er ein dort herrschendes Alkoholverbot missachtete. Joachim und Alexandra hätten damals voll und ganz hinter der Entscheidung der Schule gestanden und Jakobsen bewies mit seinem Handeln, dass niemand aus seiner Schülerschaft einen Sonderstatus aufgrund der gesellschaftlichen Stellung erhalte. 

Enge Beziehung zwischen Königin und Elite-Internat

Es ist also eindeutig, dass der königliche Hof eine enge und gute Beziehung zu der Skandal-Schule pflegt, da in der jüngsten Vergangenheit sowie zum momentanen Zeitpunkt gleich drei Mitglieder der Royals dort unterrichtet werden. Nun kam aber heraus, dass die Verbindung zur Schule enger ist, als bisher angenommen, wie «Gala» berichtet. Und diese Neuigkeit involviert Königin Margrethe (82) höchstpersönlich.

Denn die Monarchin hat das letzte Wort in der Besetzung des Vorstandvorsitzes der Schule – sie erhalte einen Vorschlag vom Bildungsministeriums, prüfe diesen, setze ihre Unterschrift unter die Ernennungsurkunde und mache den Vorsitz damit offiziell und gültig. Gemäss des Hofexperten Sebastian Olden Jörgensen gebe es eine solche Regelung an keiner anderen Schule, nur an Herlufsholm. Im Speisesaal soll sogar ein Porträt der Königin hängen.

Diese enge Zusammenarbeit zwischen Königshaus und Bildungseinrichtung erklärt also auch, weshalb zum einen die Königskinder von vornherein auf die Schule geschickt wurden, zum anderen, warum sie nicht so mir nichts, dir nichts von der Schule genommen werden. Ob dieses Verhalten gegenüber einem Elite-Internat, welches in einen so schlimmen Skandal verwickelt ist, wirklich ratsam ist, ist eine andere Frage. 

Wie geht es weiter in Herlufsholm?

Die Schule hat auf die Skandal-Dokumentation inzwischen reagiert und distanzierte sich von den Missbräuchen. Als Konsequenz entliess sie den seit 2016 amtierenden Rektor Mikkel Kjellberg und schaltete die Polizei ein, um den Fall zu untersuchen.

«Wir müssen uns grundlegend mit allen Problemen an der Schule befassen, die zu der in der Sendung beschriebenen ungesunden Kultur beigetragen haben könnten», verkündet der derzeitige Vorstandsvorsitzende Torben Lowzow laut einer Pressemitteilung der Schule. Man werde die Schlafsituation ändern und von Schlafsälen auf Einzelzimmer umsteigen, damit die Schülerinnen und Schüler sich sicherer fühlen könnten. Alte Traditionen, die zu körperlichem oder seelischem Missbrauch führen könnten, würden abgeschafft und alle Schülerinnen und Schüler, welche Gewalt erfuhren, würde entsprechende Hilfe angeboten.

Von san am 11. Mai 2022 - 14:37 Uhr