Sie gibt noch nicht auf: Trotz mehrerer Quotenflops will es Beatrice Egli, 31, erneut als Moderatorin wissen. Auf RTLplus präsentiert die Schwyzerin zusammen mit Ex-Caught-in-the-Act-Star Eloy de Jong, 46, seit gestern die Show «Ich find Schlager toll!».
Das Konzept ist banal – und schnell erzählt: Das Duo sitzt auf einem Sofa und stellt in vier Folgen die 25 beliebtesten Schlagersongs, Schlagersängerinnen, Schlagersänger, und Partyschlager der vergangenen Jahre vor. Angst, dass sie damit, wie auch schon mit ihren letzten Shows «Beatrice Egli – Die grosse Show der Träume» (nach nur zwei Folgen abgesetzt), «Schlager & Meer» (nach nur einer Folge abgesetzt) und «Schlager sucht Liebe» (ebenfalls aus dem Programm gekippt), erneut scheitern könnte, hat die «DSDS»-Gewinnerin von 2013 nicht.
«Angst ist kein guter Ratgeber und deshalb würde ich sagen, dass ich zwar Respekt habe vor dieser neuen Herausforderung, aber dass ich gestärkt und voll motiviert ins Rennen gehe», sagte Egli gegenüber «Bild der Frau».
Doch auch an einer Beatrice Egli gehen drei Flops in Serie nicht spurlos vorüber. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das kalt lässt. Aber ich glaube, es ist wichtig daraus zu lernen, weiter an sich zu arbeiten und nach vorn zu blicken», so Egli weiter. «Niederlagen gehören einfach zum Leben. Es kommt darauf an, was man daraus macht.»
Sie machte daraus, dass sie vor allem das Moderieren lieben gelernt habe durch diese Sendungen. «Ich habe eine echte Leidenschaft dafür entdeckt. Ich kann dabei auch noch eine ganz andere Seite von mir zeigen und noch besser auf die Menschen eingehen», analysiert sie. «Mich reizt das Neue und es ist spannend, interessante Menschen mit ihren Geschichten kennenzulernen.»
Wie gross ihre Freude an diesem zweiten Standbein ist, zeigt die Frohnatur auch in der ersten Folge von «Ich find Schlager toll». Munter parliert sie drauflos, das Agieren vor der Kamera hat die Metzgerstochter aus Pfäffikon SZ einfach im Blut. Ein Beispiel? «Wenn ich das Lied gehört habe, habe ich mich gesehnt: Im weissen Kleid werde ich irgendwann meinen Mann heiraten!», protokolliert «Bluewin» Eglis Schwärmerei zu Roy Blacks «Ganz in Weiss».
Zu «Biene Maja» des kürzlich verstorbenen Karel Gott hat kommt Egli Folgendes in den Sinn: «Ich bin durch die Wiese gelaufen, und ich dachte: Ich werde Maja finden! Und ich finde auch Willi!»
Lebensfreude pur! Die 60er- und 70er-Jahre haben es Egli überhaupt angetan. Obwohl damals noch nicht auf der Welt, lösen die beiden Jahrzehnte bei ihr eine Sehnsucht aus. Sie hätte sogar gerne damals gelebt, sprudelt es aus ihr heraus. Aus einem bestimmten Grund: «Was ich ja toll finde: Damals, die Frauen, die waren so richtig prall noch ... die haben gezeigt, was sie haben! Kurven! Viel, viel, viel, viel dran!» Ein Plädoyer für Body-Positivity – toll.
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Zu guter Letzt beweist die Schwyzerin auch noch Selbstironie: Als Moderatorin kündigt sie sich selbst als Sängerin an. Taktisch klug platzierten die Sendungsmacher ihr Aushängeschild mit dem Song «Mein Herz» auf Rang 15 im hinteren Mittelfeld. Egli meistert die leicht skurrile Situation aber mit viel Witz: «Ich muss ehrlich sagen: Wenn ich das Video sehe, ist das nicht schön für mich. Es war eiskalt, und am Morgen sagte die Maskenbildnerin zu mir: ‹Einmal Augen schliessen›, und im gleichen Moment sprüht sie mir komplett die Sonnencreme in die Augen», erinnert sie sich. «Meine Augen haben gebrannt und geschmerzt, den ganzen Tag, und ich seh auch dementsprechend aus. Das Make-up sieht schlimm aus, wirklich schlimm.»
Wir finden so viel Ehrlichkeit erfrischend. Oder um es mit den Worten der Show zu sagen: Wir finden «Ich find Schlager toll» toll. Egli scheint (zumindest mit der ersten Ausgabe) auch keinen weiteren Quotenflop eingefahren zu haben, wenn man der Einschätzung des Branchenportals «dwdl.de» Glauben schenkt. Weil RTLplus ein kleiner Sender sei, würden die 480'000 Zuschauer beim Gesamtpublikum einem «guten Marktanteil in Höhe von 1,7 Prozent» entsprechen, so die Beurteilung.
Nächste Woche geht die Ranking-Show mit den «25 beliebtesten Schlagersängerinnen» weiter. Wetten, dass sich Beatrice Egli da erneut selbst ankündigen darf? Sie dürfte aber auch diese Mini-Hürde wieder charmant-galant überspringen.