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Podcast von Jennifer Bosshard und Michel Birri zum «G&G»-Aus

«Es ist manchmal schwer, motiviert zu bleiben»

Jennifer Bosshard und Michel Birri haben einen neuen Podcast, in dem sie das Aus ihrer Sendung «G&G» verarbeiten. Mit SI online sprachen die beiden exklusiv über die Idee des Podcasts, was das SRF dazu sagt und wie es mit der Motivation aussieht.

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Michel Birri und Jennifer Bosshard haben einen Weg gefunden, um das G&G-Aus zu verarbeiten.

Michel Birri und Jennifer Bosshard haben einen Weg gefunden, um das G&G-Aus zu verarbeiten.

zVg/Michel Birri

Ende Juni gehen im Studio von «Gesichter&Geschichten» die Lichter aus. Das trifft vor allem die Moderatorinnen und Moderatoren der Sendung hart. Das SRF müsse sparen, heisst es. Für Klatsch und Tratsch habe es keinen Platz mehr.

Was macht man also, wenn man sich plötzlich mit der Realität konfrontiert sieht, den Traumjob zu verlieren? Einen Podcast starten, natürlich. Zumindest dachten sich das Jennifer Bosshard (31) und Michel Birri (38), die seit Jahren durch die Sendung führten. Der Name? «‹B&B› abgsetzt».

Podcast als Selbsttherapie

«Der Podcast ist für uns eine Art Selbsttherapie», sagt Jennifer Bosshard zu SI online. Sie hätten sowieso mit Kolleginnen und Kollegen seit Monaten nur noch über die Absetzung gesprochen. «Und wenn wir sowieso schon so viel darüber reden, dachten wir, können wir auch einen Podcast machen», ergänzt Michel Birri.

Profit schlagen die beiden aus dem Projekt, dessen Resultat auf Spotify zu hören ist, nicht, wie Birri ausführt. «Wir haben das Equipment selber gekauft und heutzutage kann ja jeder einfach einen Podcast machen, ohne einen Vertrag zu haben», so der Aargauer weiter.

Geplant sind vorerst zehn Folgen, in denen Birri und Bosshard auf Anfänge und ihre Zeit bei «G&G» zurückblicken und das Ende der Sendung miteinander verarbeiten. «Die Folgen kommen immer sonntags raus und die letzte Folge kommt zeitgleich mit der letzten Ausgabe von ‹G&G›», sagt Birri. Daher wird es laut Michel Birri im Grossen und Ganzen auch monothematisch um «G&G» gehen, «auch wenn wir natürlich immer mal wieder abschweifen».

Wie Abfall auf den Müll geworfen?

Und was sagt SRF dazu, dass ihre Moderatoren ein solches Projekt gestartet haben? «Bisher hat beim SRF eigentlich niemand etwas dazu gesagt», sagt Birri. «Unsere Noch-Chefin findet es aber eine coole Sache.» Jennifer Bosshard betont: «Es geht uns nicht darum, das Thema auszuschlachten und jemandem an den Karren zu fahren.»

Auf dem Foto für den Podcast sitzen sie in eleganter Kleidung zwischen Müllbeuteln. Ist es ein Seitenhieb gegen das SRF, weil sie sich fühlen, als seien sie vom Sender wie Abfall auf die Müllhalde geworfen worden? «Es ist eine lustige Art, auszudrücken, wie wir uns im ersten Moment gefühlt haben. Es ist ja ein Podcast, der durchaus Humor hat, und wir wollen uns damit auch nicht zu ernst nehmen», klärt Jennifer Bosshard auf. «Aber natürlich ist die Message im Bild mit einem Augenzwinkern zu betrachten», beschwichtigt ihr Kollege.

Michel Birri und Jennifer Bosshard stehen die Zeit zum «G&G»-Aus zusammen durch.

Michel Birri und Jennifer Bosshard stehen die Zeit zum «G&G»-Aus zusammen durch.

zVg/Michel Birri

Zukunft ist ungewiss

Bis Juni stehen Birri und Bosshard noch für «G&G» vor der Kamera. Das Aus hängt bei jedem Einsatz über ihnen wie ein Damokles-Schwert. Ist die Motivation überhaupt noch da? «Es ist manchmal schwer, motiviert zu bleiben», gesteht Jennifer Bosshard. Doch ihr Team motiviere sie jeden Tag aufs Neue und bis zum Ende des Formats stünden noch spannende Events wie der ESC und der Prix Walo an. Darauf freue sie sich und will deshalb bis zum Schluss alles geben, um das Produkt würdig zu verabschieden. «Und wenn die Leute mir sagen, wie schade sie die Situation finden, weiss ich, für wen ich es mache. Die sind meine Motivation», erzählt Birri über seine Strategie, bis zum Ende motiviert zu bleiben.

Wie es im Sommer weitergeht bei den beiden, steht bisher grösstenteils noch in den Sternen. «Ich bleibe zwanzig Prozent bei Radio SRF 3. Was ich mit den anderen 80 Prozent mache, weiss ich noch nicht», verrät Birri. Der Plan sei aber, dass er seine Selbstständigkeit ausbauen wolle und vermehrt Events moderieren möchte.

Auch Bosshard blickt in eine ungewisse Zukunft. «Ich versuche noch herauszufinden, wie es bei mir weitergehen wird. Doch dafür ist auch der Podcast da. Um das herauszufinden und den Prozess zu begleiten», sagt die Baslerin.

 Silja Anders
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Von Silja Anders am 28. April 2025 - 12:48 Uhr